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Jeder Dritte stimmt Merz' Aussage zum Umgang mit AfD in Kommunen zu

Die Aussage des CDU-Chefs weicht die klare Abgrenzung seiner Partei zur AfD auf. Bei den Deutschen kommt das einer Umfrage zufolge eher gut an.

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CDU-Chef Merz schließt Zusammenarbeit mit AfD auf Kommunalebene nicht mehr aus.
CDU-Chef Merz schließt Zusammenarbeit mit AfD auf Kommunalebene nicht mehr aus. © Archiv: dpa (2)

Berlin. Jeder Dritte hierzulande stimmt den umstrittenen Aussagen von CDU-Parteichef Friedrich Merz zum Umgang mit der rechten AfD in den Kommunen zu. Genau beträgt der Anteil 32 Prozent, wie eine Yougov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zeigt. Fast ebenso viele (33 Prozent) antworteten, dass sie die Äußerung "teils teils" richtig finden. Gefragt wurden sie nach Merz' Aussage, die vielfach als Aufweichung der klaren Abgrenzung der CDU zu den Rechtspopulisten interpretiert wurde.

Mit Blick auf Wahlerfolge der AfD hatte Merz im ZDF-Sommerinterview gesagt: "Das haben wir doch zu akzeptieren. Und natürlich muss in den Kommunalparlamenten dann auch nach Wegen gesucht werden, wie man gemeinsam die Stadt, das Land, den Landkreis gestaltet." Knapp ein Viertel nannte die Aussage falsch. Zehn Prozent antworteten mit "weiß nicht".

Die AfD wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft und beobachtet.

Nach heftiger Kritik auch aus eigenen Reihen hatte Merz versichert, dass der Unvereinbarkeitsbeschluss seiner Partei gelte. In einem Parteitagsbeschluss von 2018 heißt es: "Die CDU Deutschlands lehnt Koalitionen und ähnliche Formen der Zusammenarbeit sowohl mit der Linkspartei als auch mit der Alternative für Deutschland ab."

Im Juni und Juli hatte die AfD im thüringischen Landkreis Sonneberg ihre erste Landratswahl gewonnen und stellt auch erstmals einen Bürgermeister - in Sachsen-Anhalt. Zurzeit steht die Partei in bundesweiten Umfragen zwischen 20 und 21 Prozent. (dpa)