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Die AfD schrumpft sich zurecht

Das die Alternative in Schleswig-Holstein aus dem Landesparlament flog, ist nicht verwunderlich, kommentiert Thilo Alexe die Wahlschlappe.

Von Thilo Alexe
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© dpa/SZ

Der Trend ist gerade kein Freund der AfD. Die Verluste, die die Partei im vergangenen Jahr bei Bundestags- und Landtagswahlen verbucht hat, setzen sich fort.

Das Neue ist: In Schleswig-Holstein ist die AfD erstmals nach anfangs erstaunlichem Boom aus einem Landesparlament geflogen. Verwunderlich ist das nicht. Begleitet von den mittlerweile durchaus üblichen internen, heftigen Personalstreitereien schrumpft die Partei auf eine Art Normalmaß zurück.

Dabei fällt sie allerdings nicht, wie von manchen prognostiziert, reihenweise aus den Parlamenten. Schleswig-Holstein dürfte aber eine Entwicklung beschleunigen. Die weiter rechts gerichteten ostdeutschen Verbände der Partei fühlen sich im Aufwind. Sie wollen ihren Stil durchsetzen, der weniger darin besteht, konservative CDU-Wähler zu umgarnen. Sicher, auch in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern hat die Partei verloren, bewegt sich jedoch noch immer im satten zweistelligen Prozentbereich.

Kritik etwa an mangelnder Profilierung wird der nach dem Meuthen-Abgang verbliebene Vorsitzende Tino Chrupalla wohl überstehen. Dass der radikale Thüringer Landeschef Björn Höcke gerade am vergangenen Wahlwochenende Ambitionen auf einen Sitz im Bundesvorstand bekundet hat, ist eine klare Ansage.

Die Partei soll sich dorthin entwickeln, wo sie möglichst viele Gegenpositionen zum, wie die AfD sagen würde, Establishment einnimmt. Hinauslaufen könnte das auf eine ostdeutsche Regionalpartei.