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Kommentar: Der Fall Krah zeigt die fragwürdige Moral der AfD

Die aktuellen Schmiergeld- und Spionagevorwürfe gegen AfD-Spitzenpolitiker entlarven einmal mehr das staatsfeindliche Gesicht der Partei, kommentiert Sächsische.de-Redakteur Oliver Reinhard.

Von Oliver Reinhard
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Der Fall Krah ist einer von vielen Fällen unmoralischen Verhaltens ins der AfD, kommentiert SZ-Redakteur Oliver Reinhard.
Der Fall Krah ist einer von vielen Fällen unmoralischen Verhaltens ins der AfD, kommentiert SZ-Redakteur Oliver Reinhard. © dpa/SZ

Das ist neu: Erstmals findet die AfD Vorwürfe gegen einen ihrer Spitzenpolitiker offiziell „sehr beunruhigend“. Zu Recht. Denn es geht nicht länger „nur“ um eine der vielen extremistischen, rassistischen oder grundgesetz- und demokratiefeindlichen Äußerungen von Parteimitgliedern. Oder „nur“ um persönliche Bereicherung. Es geht vielmehr um den Verdacht der Arbeit für andere Mächte, um Aktionen gegen unseren Staat.

Die Beunruhigung kommt für die AfD gleich aus doppeltem Anlass. Während sich die Schlinge um den Europakandidaten Petr Bystron wegen mutmaßlicher Annahme von russischem Geld für die Kreml-freundliche Politik der AfD immer weiter zuzieht, wurde nun auch ein enger Mitarbeiter des sächsischen EU-Kandidaten Maximilian Krah und Mitnutzer von dessen Brüsseler Büro unter dem Verdacht der Spionage für China verhaftet.

Charakterliche, moralische und politische Verkommenheit

Hätte Krah damit etwas zu tun; es wäre keine Überraschung. Wegen seiner vielen dubiosen Kontakte unter anderem nach China und anhaltendem Korruptionsverdacht war der Dresdner schon vor einem Jahr beinahe von seinen blauen Mit-EU-Parlamentariern abserviert worden, konnte sich aber um ein Haar retten, wieder einmal. Aber der größte Feind des Gierigen bleibt seine Gier.

Sollten sich die Verdachtsmomente gegen Bystron und Krahs Mitarbeiter bestätigen und sich der Vorwurf von Krahs Mitwisserschaft samt Annahme von Schmiergeld ausländischer Mächte als Fakten erweisen, wäre deren schon lange offenkundige charakterliche, moralische sowie politische Verkommenheit endgültig erwiesen.

Ebenso, dass bei der AfD nicht nur Feinde der freiheitlichen demokratischen Grundordnung in den Chefetagen sitzen, was ohnehin ausreichend belegt ist. Sondern Staatsfeinde einer AgD, einer „Alternative gegen Deutschland“.

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