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Sachsens FDP hat nun eine Chefin

Anita Maaß ist "Neue" an der Spitze der FDP in Sachsen. Die Lommatzscher Bürgermeisterin erhielt mehr als 70 Prozent der Stimmen.

Von Thilo Alexe
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Anita Maaß ist neue Vorsitzende der Landes-FDP
Anita Maaß ist neue Vorsitzende der Landes-FDP © dpa/Daniel Schäfer

Döbeln. Erstmals steht eine Frau an der Spitze der sächsischen FDP. Auf einem Parteitag in Döbeln wurde die Lommatzscher Bürgermeisterin Anita Maaß zur Landesvorsitzenden gewählt. Die 45-jährige Historikerin und Rechtswissenschaftlerin erhielt am Samstag 174 von 247 Stimmen. Das sind 70,4 Prozent. 56 Delegierte stimmten mit Nein, 17 enthielten sich. Maaß ist Nachfolgerin des Bundestagsabgeordneten Frank-Müller Rosentritt, der sich künftig stärker auf seine Arbeit als Außenpolitiker der FDP und Chemnitzer Stadtrat konzentrieren will.

In ihrer Bewerbungsrede forderte Maaß die Vereinfachung von Verwaltung und Bürokratie. „Leben muss wieder einfacher werden“, sagte sie. Maaß äußerte sich kritisch zu den Beschränkungen im Zuge des Corona-Lockdowns: „Ich war erschrocken, wie schnell der demokratische Rechtsstaat, unsere persönliche Freiheit und die offene Gesellschaft in Gefahr geraten können.“

Beim Landesparteitag der FDP Sachsen heben Delegierte ihre Stimmkarten bei einem Beschluss.
Beim Landesparteitag der FDP Sachsen heben Delegierte ihre Stimmkarten bei einem Beschluss. © dpa/Daniel Schäfer

Kritik formulierte die Kommunalpolitikerin auch an der sächsischen AfD. „Zur Bundestagswahl hat die AfD mit dem Erreichen der meisten Direktmandate einen politischen Einfluss gewonnen, der für die Entwicklung unseres Landes nicht gut ist.“ Im Meißner Kreistag betreibe die AfD „populistischen Wählerfang mit unrealistischen Anträgen“. Gleichzeitig stimme sie bei Haushaltsfragen oder bei Entscheidungen zur Verhinderung von Transparenz „unkritisch mit der CDU“.

Als ein Ziel gab Maaß den Wiedereinzug ins Landesparlament aus, dem die FDP seit 2014 nicht mehr angehört. „Wir brauchen eine starke liberale Stimme im nächsten Landtag“, sagte sie. Maaß, verheiratete Mutter von zwei Kindern, trat ohne Gegenkandidat zur Wahl an. Als Generalsekretär schlug sie den Bundestagsabgeordneten Philipp Hartewig vor. Er erhielt 78 Prozent der Delegiertenstimmen. Bei der Bundestagswahl verbuchte die FDP in Sachsen Zuwachs und stellt fünf Abgeordnete.