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Sächsische Abgeordnete schlägt vor: ZDF soll Deutschlandradio übernehmen

Die medienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Christiane Schenderlein, will für die Effizienz ZDF und Deutschlandradio vereinen. Sie hat noch weitere Ideen.

Von Thilo Alexe
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Die frühere sächsische Landtagsabgeordnete Christiane Schenderlein ist die medienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag.
Die frühere sächsische Landtagsabgeordnete Christiane Schenderlein ist die medienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. © Anja Jungnickel

Die sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Christiane Schenderlein fordert weitere Sparanstrengungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die medienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion schrieb in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine, das Deutschlandradio solle "in die Verantwortung des ZDF überführt werden". Dabei nannte sie "Effizienzgründe".

Das ZDF sei anders als die ARD-Anstalten deutschlandweit ausgerichtet. "Effizienz kann dann erreicht werden, wenn das ZDF dieser Funktion gerecht wird", heißt es in dem Beitrag. Das Deutschlandradio habe im Radiobereich den nationalen Auftrag, deshalb solle die Verantwortung dafür vom ZDF übernommen werden.

Schenderlein forderte zudem weitere Schritte. Die ZDF-Partnerprogramme 3sat und Arte sollten "in die alleinige Zuständigkeit" des Zweiten übergehen. Die Medienpolitikerin regte zudem mit Blick auf die Mediatheken "beim Streamingnetzwerk von ARD und ZDF eine Zusammenarbeit mit dem österreichischen ORF und dem Schweizer SRG" an. Das führe zu einer Stärkung im internationalen Wettbewerb.

ARD will digitales Netzwerk mit ZDF

Die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Sender wird derzeit heftig debattiert. In der Kritik stehen die Größe des Angebots, Gehälter für Führungskräfte und auch der Rundfunkbeitrag. Themen sind aber auch gemeinsame, auch für private Medien offene Plattformen, um internationalen Streamingdiensten Konkurrenz machen zu können. Unlängst setzten die Bundesländer einen acht Mitglieder umfassenden Zukunftsrat ein, der unter anderem Vorschläge zur digitalen Transformation machen soll.

ARD-Chef Kai Gniffke hatte Anfang März bei Sächsische.de Investitionen angekündigt, um die Sender fürs Digitale und Kooperationen zu rüsten: "Wir wollen in den kommenden vier Jahren mehr als 300 Millionen Euro in die Entwicklung von Technologie investieren. Dabei geht es zunächst um den Ausbau des gemeinsamen Netzwerkes mit dem ZDF."

Die in Nordsachsen beheimatete CDU-Politikerin Schenderlein wurde 2019 in den Sächsischen Landtag gewählt. Seit 2021 gehört sie dem Bundestag an.