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Jetzt geht's los: Baustart für großes Wohnprojekt in Radeberg

40 neue Wohnungen entstehen in Radeberg in der Richard-Wagner-Straße. Warum das in diesen Zeiten keine Selbstverständlichkeit ist, wie gespart wurde und was die Miete kosten soll.

Von Verena Belzer
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In Radeberg entstehen 40 neue Wohnungen, gebaut von der Wohnbau GmbH.
In Radeberg entstehen 40 neue Wohnungen, gebaut von der Wohnbau GmbH. © Visualisierung: PR/Wohnbau Radeberg GmbH

Radeberg. Mehr als nur im Zeitplan: Die Radeberger Wohnbau GmbH hat am Mittwochvormittag gemeinsam mit Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos), Vertretern aus dem Stadtrat und den beteiligten Firmen den offiziellen Spatenstich für das neue Wohnprojekt in der Richard-Wagner-Straße gefeiert.

Hier entstehen nun - wenn denn weiterhin alles nach Plan läuft - in den kommenden eineinhalb Jahren 40 neue Wohnungen, verteilt auf vier Häuser mit je vier Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss. Außerdem mit einer Tiefgarage, Außenstellplätzen und 72 Fahrradstellplätzen, davon 60 überdacht.

Wohnraum wird dringend benötigt in Radeberg, der Zuzug ist da - auch aufgrund der Nähe zu Dresden. Dass das Unternehmen unter der Führung von Geschäftsführer Sven Lauter nun baut, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn in Zeiten von enormen Zinssteigerungen und Preissteigerungen am Bau sind aktuell viele Bauprojekte erst einmal wieder in den Schubladen der Planungsbüros verschwunden.

Nachfrage nach größeren Wohnungen in Radeberg

Nicht so in Radeberg. Bisher verwaltet die Wohnbau GmbH rund 1.700 Wohnungen - die allermeisten davon Zwei- und Drei-Raum-Wohnungen. "Derzeit haben wir nahezu Vollvermietung", sagt Sven Lauter. Doch gerade nach größeren Wohnungen sucht man in Radeberg teils vergeblich.

Die vier Häuser werden nun insgesamt vier Zwei-Raum-Wohnungen mit je 79 Quadratmetern Fläche, 24 Vier-Raum-Wohnungen mit 85 bis 124 Quadratmetern Fläche und zwölf Fünf-Raum-Wohnungen mit 127 Quadratmetern beherbergen.

Das Neubauprojekt wird das größte Projekt der Wohnbau GmbH seit über 20 Jahren sein.

Kaltmiete unter zehn Euro pro Quadratmeter

Das Grundstück, auf dem gebaut wird, gehört schon immer der Wohnbau GmbH, bis 2018 befand sich dort eine Kleingartenanlage, die im Zuge der Erschließung der Neratovicer Straße abgerissen wurde. "Ein hier befindliches Biotop wurde unter Aufsicht der entsprechenden Behörden nach Großerkmannsdorf umgesiedelt", berichtet Sven Lauter.

Das gesamte Projekt hat ein Volumen von etwa 15 Millionen Euro - das meiste Kapital stammt vom Unternehmen selbst.

Feierlicher Spatenstich auf der Baustelle: Sven Lauter (von links, Geschäftsführer Wohnbau), Architektin Franka Kreher (IGC), OB Frank Höhme und Bauleiterin Yasmin Farzamfar (Köster).
Feierlicher Spatenstich auf der Baustelle: Sven Lauter (von links, Geschäftsführer Wohnbau), Architektin Franka Kreher (IGC), OB Frank Höhme und Bauleiterin Yasmin Farzamfar (Köster). © SZ/Verena Belzer

In der Endphase der Planung konnten sogar noch einmal Kosten eingespart werden, "ungefähr 750.000 Euro", sagt Lauter. Konkret wurde an einigen gestalterischen Elementen gespart. Eine andere Fensterfarbe ist nun deutlich günstiger. "Auch wurde die komplette Konstruktion leichter, nachdem man sich entschieden hatte, einige nicht-tragende Wände in Trockenbauweise zu bauen", erklärt Architektin Franka Kreher von der IGC Ingenieurgemeinschaft Cossebaude.

Für künftige Mieter ist jedoch eine ganz andere Zahl viel entscheidender: "Die Kaltmiete soll unter zehn Euro pro Quadratmeter liegen", sagt Sven Lauter.

Auch Radeberger Unternehmen am Bau beteiligt

Bauen wird das Wohnprojekt die Firma Köster. Bauleiterin Yasmin Farzamfar freut sich, dass es nun losgeht. "Es ist spannend, auch mal in Radeberg zu bauen", sagt sie. Es seien auch schon fast alle Gewerke vergeben, berichtet sie. "Viele davon sind aus der Region, und manche sogar aus Radeberg."

Sie berichtet aber auch davon, dass es nicht einfacher geworden sei, Handwerker zu finden. "Der Kampf geht eigentlich weiter." Die Betriebe seien immer noch stark ausgelastet, teilweise mit Bestandsaufträgen, andererseits mit Sanierungen, die nun immer häufiger durchgeführt würden.

Umso schöner, dass es trotz aller widrigen Bedingungen nun losgeht. Das sieht auch OB Höhme so: "Das Baugeschehen in Sachsen geht zurück", sagt er. "Wir sind froh, dass die Wohnbau diesen Schritt nun trotzdem geht und alle Gremien dem zugestimmt haben." Das habe auch eine "symbolische Wirkung".