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Abgebrannter Netto in Radeberg: Wann öffnen Bäcker und Fleischer wieder?

Netto öffnet am 18. April am Standort des abgebrannten Marktes in Radeberg ein Verkaufszelt - doch wann ziehen Mühlenbäcker und Dürrröhrsdorfer zurück? Beide Unternehmen nennen nun erstmals Details.

Von Verena Belzer
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Der verheerende Brand hat im Juni 2023 auch die Filialen von Bäcker und Fleischer zerstört.
Der verheerende Brand hat im Juni 2023 auch die Filialen von Bäcker und Fleischer zerstört. © Marion Doering (Archiv)

Radeberg. Die Freude in Radeberg ist groß: Nach dem verheerenden Brand des Netto-Supermarkts an der Dr.-Albert-Dietze-Straße im vergangenen Jahr steht nun ein Eröffnungstermin für das Verkaufszelt fest: Ab dem 18. April können Kunden hier wieder das reguläre Sortiment einkaufen. Aktuell sind noch vorbereitende Arbeiten im Gange, der Aufbau des Zelts dauert witterungsbedingt drei bis vier Wochen. Doch wann kommen Ottendorfer Mühlenbäcker und Dürrröhrsdorfer Fleisch- und Wurstwaren dazu?

Dürrröhrsdorfer bietet Mittagsangebote zum Mitnehmen an

Sowohl Ottendorfer Mühlenbäcker als auch Dürrröhrsdorfer Fleisch- und Wurstwaren kommen wie angekündigt mit Verkaufspavillons an ihren angestammten Standort zurück. "Wir haben uns für eine hochwertige Lösung entschieden, da wir mit einem längeren Zeitraum rechnen, in dem wir unsere Waren im Pavillon verkaufen", sagt Jan Böhme, der für Dürrröhrsdorfer für das Filialnetz und Baumaßnahmen zuständig ist.

So sollen die Verkaufspavillons aussehen.
So sollen die Verkaufspavillons aussehen. © Visualisierung: Ottendorfer Müh

Weil man bisher aber noch keinerlei Erfahrung mit Verkaufspavillons habe, ist noch unklar, wie lange genau der Aufbau dauern wird. "Wir starten planmäßig am 10. April mit dem Aufbau", berichtet Böhme. "Ab dann kann es etwa vier Wochen dauern."

Im Pavillon selbst wird es viel Holz und Glas geben - und vor allem: das ganz normale Sortiment. "Wir bieten auch wieder Mittagsangebote an", sagt Böhme. "Aber weil wir aktuell noch keine Möglichkeiten haben, den Kunden Tische anzubieten, ist der vorerst nur zum Mitnehmen."

Die acht Mitarbeiter, die bis zum Brand die Filiale betreuten, kehren wieder nach Radeberg zurück. "Der Großteil war bis jetzt in unserer Filiale in Dresden-Weißig eingesetzt", berichtet Böhme. Dorthin seien auch viele Radeberger Kunden gekommen, aber natürlich könne man es nicht ganz ersetzen, wenn eine Filiale komplett wegfällt.

"Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass es jetzt wieder losgeht. Der Standort ist uns wichtig". So wichtig, dass Dürrröhrsdorfer kräftig investiert: Die Kosten für den Pavillon samt Innenausbau belaufen sich dem Unternehmen zufolge wohl auf einen sechsstelligen Bereich.

Ottendorfer Mühlenbäcker: Mitarbeiter kehren zurück

Robert Meyer, Geschäftsführer des Ottendorfer Mühlenbäckers, äußert sich, was die Kosten angeht, etwas zurückhaltender. "Das kann ich aktuell noch nicht abschätzen." Aber klar ist: Alle Einbauten für den Pavillon wie Brotregal und Auslage werden extra für den Standort angefertigt. Wie beim Fleischer soll auch hier ein "hochwertiges Einkaufserlebnis" möglich sein, wie Robert Meyer erklärt.

Der Geschäftsführer hofft, dass man recht schnell mit dem Ausbau fertig sein wird, er will sich aber noch auf keinen Termin festlegen. "Ich denke, dass wir etwas kürzer brauchen als der Fleischer, aber ob es bis zum Eröffnungstermin am 18. April schon soweit sein wird, kann ich nicht versprechen."

Auch beim Mühlenbäcker kehren die angestammten Mitarbeiter an die Dr.-Albert-Dietze-Straße zurück, die fünf waren bisher auf andere Standorte verteilt. Robert Meyer berichtet auch davon, dass es möglicherweise im Außenbereich noch Tische für die Kunden geben wird. "Die möchten wir gerne gemeinsam mit dem Fleischer aufstellen, aber dafür müssen wir erst sehen, wie genau das Netto-Verkaufszelt steht. Erst dann können wir sehen, wie und wo noch Platz ist." Bäcker und Fleischer werden aber auf jeden Fall zwei unterschiedliche Eingänge in ihre Pavillons haben.

Verkaufszelt soll drei Jahre stehen

Wie berichtet, geht man wohl von einem Zeitrahmen von drei Jahren aus, in dem das Verkaufszelt stehen wird. Wo Netto einen neuen Supermarkt aufbauen wird, ist noch unklar. Der alte Supermarkt war aufgrund eines technischen Defekts bis auf die Grundmauern abgebrannt, die Ruine wurde im Anschluss abgerissen.

Entgegen erster Prognosen hat es nun doch zehn Monate gedauert, bis das bereits für den Jahreswechsel angekündigte Interimszelt aufgebaut wird. Woran die Verzögerungen lagen, ist unklar. Netto geht mit Informationen zum Zeltbau nur sehr spärlich um.