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Licht an: So leuchtet das Weihnachtshaus von Radeberg

In Radeberg gibt es eine Familie, deren Haus und Hof zur Weihnachtszeit alljährlich strahlt, glitzert und blinkt. Auch in diesem Jahr wird das so sein, aber in abgespeckter Variante.

Von Siri Rokosch
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Bei Familie Ruhrus in Radeberg leuchten Haus und Garten wieder weihnachtlich. Das Märchen Rumpelstilzchen
wird ebenso thematisiert wie viele andere.
Bei Familie Ruhrus in Radeberg leuchten Haus und Garten wieder weihnachtlich. Das Märchen Rumpelstilzchen wird ebenso thematisiert wie viele andere. © Marion Doering

Radeberg. Schon von weitem, vom Feld aus, kann man in der Dunkelheit das hell erleuchtete "Radeberger Weihnachtshaus" sehen. In vielen Gärten leuchten nun Weihnachtsbäume und in den Fenstern Schwibbbögen, doch bei Familie Ruhrus geht mehr.

Seit mehr als zehn Jahren wird der Ruhrus'sche Garten zur Weihnachtzeit liebevoll geschmückt. Dort stehen ein Baum mit Kugeln und Kerzen, die sieben Zwerge mit Schneewittchen, Dornröschen und Froschkönig, ein beleuchteter Schneemann und vieles mehr. Natürlich umschließt eine Lichterkette die Balkonbrüstung, aber in diesem Jahr alles per LED's, betonen die Besitzer.

Die Front bleibt in diesem Jahr dunkel

Ganz so locker wie in den letzten Jahren sitzt auch bei Familie Ruhrus das Geld in dieser Weihnachtszeit nicht mehr. Deshalb muss die Lichterkette am Gartenzaun dieses Mal im Keller bleiben und auch der Hof wurde bescheidener geschmückt. Der Familienrat hatte aber gemeinsam entschieden, dass trotz der Energiekrise auch in diesem Jahr festlich geschmückt wird.

Auf die vielen Märchenmotive wolle die Familie nicht verzichten, sagt Kerstin Ruhrus: "Es kommen jedes Jahr neue Figuren hinzu. Meine Tochter und ich überlegen immer, was wir noch aufstellen könnten, und sagen dann meinem Mann, was er bauen soll." Der handwerklich begabte Gatte fertigte zum Beispiel die Zuckerstangen aus Plastikrohren, ein Pfefferkuchenhaus besteht aus Spanlatten und Schneewittchens zu Hause war früher mal eine Sitzbank, erzählen die Weihnachtsliebhaber.

In diesem Jahr ist eine weitere Neuheit hinzugekommen: Figuren des Märchens "Die goldene Gans" stehen nun im Garten an der Pillnitzer Straße in Radeberg.

Im Garten an der Pillnitzer Straße in Radeberg stehen vor allem weihnachtliche Märchenfiguren.
Im Garten an der Pillnitzer Straße in Radeberg stehen vor allem weihnachtliche Märchenfiguren. © Marion Doering

Der Hof sei ein beliebtes Ausflugsziel für Anwohner und sogar Menschen aus Dresden, die zur Weihnachtszeit an dem Haus vorbeifahren, staunen und dann anhalten. "Wir wurden beim Einkaufen oder Reifenwechsel in der Werkstatt schon angesprochen, ob wir auch in diesem Jahr wieder schmücken. Die Menschen erwarten das richtig von uns", sagt die Hausherrin.

In den letzten Jahren habe sie Dankesbriefe im Briefkasten gefunden und manche Gäste würden sogar klingeln, um sich für diese Weihnachtsattraktion zu bedanken, sagt Kerstin Ruhrus.

Beliebtes Ausflugsziel für Kinder während Corona

Während der Corona-Zeit, als Weihnachten quasi ausfiel, haben viele Familien und Kinder das Haus am Ende der Pillnitzer Straße besucht, sagt Familie Ruhrus. "Das war für die Kinder ein Highlight. Es gab ja sonst nichts."

Früher, vor Corona habe die Familie für die ganze Straße an jedem zweiten Advent ein kleines, privates Fest gegeben, im Hof. "Da gab es Glühwein und Bratwurst. Die Anwohner der Straße kamen miteinander ins Gespräch und Geld haben wir für Speisen und Getränken auch nicht verlangt", sagt Herr Ruhrus. Für die Kinder war der ausgebaute Partyraum geöffnet und sie konnten sich dort Märchenfilme anschauen, erzählt er.

Auch in diesem Jahr könnten sich die Anlieger der Pillnitzer Straße wieder am zweiten Advent im Hofe zum Plauschen treffen, lädt der Hausherr ein.

Alles begann mit einem großen Schneemann

Beleuchtet wird das Haus an der Pillnitzer Straße seit dem ersten Advent. Gegen 16.30 Uhr werden alle Lichter angeschaltet - in diesem Jahr ab 20 Uhr aber auch wieder ausgeknipst - um doch etwas Strom zu sparen. Zu den Kosten wolle die Familie nichts sagen, nur so viel: "Wenn Sie auf dem Weihnachtsmarkt 50 Euro für Essen und Glühwein ausgeben, ist das Geld weg. Wir tun etwas, woran sich alle, und vor allem die Kinder erfreuen können", sagt Kerstin Ruhrus. Abgebaut wird der üppige Schmuck erst nach dem 6. Januar. Bis dahin können Kinder zum Märchenraten vorbeikommen.

Kerstin Ruhrus aus Radeberg erleuchtet mit ihrem Mann jedes Jahr ihr Haus besonders schön, mit einzelnen Märchenmotiven. Hier neben der Schneemannrutsche.
Kerstin Ruhrus aus Radeberg erleuchtet mit ihrem Mann jedes Jahr ihr Haus besonders schön, mit einzelnen Märchenmotiven. Hier neben der Schneemannrutsche. © Marion Doering

Begonnen habe das Schmücken im Jahr 2008. Damals habe die inzwischen 35-jährige Tochter einen etwa 1,50 Meter großen Schneemann bestellt. "Der wurde aber in die Firma geliefert, in der ich arbeite und nicht nach Hause", sagt Kerstin Ruhrus. "Frosti" sei aufs Dach gekommen und von da an wuchs die Sammlung an Weihnachtsschmuck an.

"Eigentlich sind wir aber eine richtige Weihnachtsfamilie", sagt Kerstin Ruhrus weiter. "Wir wollen damit die Liebe der Großeltern zum Weihnachtsfest aufrechterhalten. Opa liebte das so sehr und Sie werden es nicht glauben, bei uns kommt jedes Jahr zu Weihnachten der Weihnachtsmann und da singen wir auch und sagen Gedichte auf, egal wie alt wir sind", lacht die Radeberger "Weihnachtsfrau".