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Neue Wohngebiete in Wachau bescheren volle Klassenräume

Erstmals wird es in der Gemeinde Wachau im Sommer vier erste Klassen geben. Grund dafür sind auch die vielen neuen Wohngebiete, die derzeit entstehen oder bereits fertig sind.

Von Siri Rokosch
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Das Rittergut Seifersdorf neben dem Seifersdorfer Schloss soll von der IIG Dresden saniert werden. Mehr als 40 Wohnungen und mehrere Einfamilienhäuser sind geplant.
Das Rittergut Seifersdorf neben dem Seifersdorfer Schloss soll von der IIG Dresden saniert werden. Mehr als 40 Wohnungen und mehrere Einfamilienhäuser sind geplant. © Marion Döhring

Wachau. Die Gemeinde Wachau hat momentan rund 4.500 Einwohner. Doch das wird wahrscheinlich nicht so bleiben, denn die vielen neuen Wohngebiete locken vor allem Familien an. Das führt im kommenden Schuljahr dazu, dass erstmals überhaupt im Schuljahr 2023/2024 insgesamt vier erste Klassen in den Grundschulen gebildet werden müssen.

Sechs neue Wohngebiete in der Gemeinde

Insgesamt gibt es in den Ortsteilen und in Wachau selbst sechs neue Wohngebiete. Nahezu fertiggestellt wurden bereits die Eigenheimsiedlung am Mühlberg in Lomnitz und das alte Erbgericht in Leppersdorf. In Lomnitz entstanden insgesamt 39 Eigenheimflächen. Viele Häuser stehen bereits und die Neu-Wachauer sind eingezogen. Das gesamte Areal hat dort eine Größe von knapp drei Hektar. In einem ersten Bauabschnitt waren 15 Häuser entstanden und in einem zweiten Abschnitt neun weitere. Die Flächen wurden in Lommnitz nicht verkauft, sondern über einen langen Zeitraum verpachtet.

In Leppersdorf entstehen zusätzlich zwei Wohnblöcke mit insgesamt 54 Wohneinheiten.

Ganz aktuell wird der Bebauungsplan in Wachau für die Fläche hinter der Grundschule an der Buswendeschleife umgesetzt, wie Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU) mitteilt. Dort würden nach der Erschließung 28 Grundstücke für Einfamilienhäuser zum Verkauf stehen.

Auf dem neuen Wohngebietsgelände an der Mühlbergstraße in Lomnitz sah es Ende 2019 noch recht leer aus. Nun sind fast alle Einfamilienhausbauplätze belegt.
Auf dem neuen Wohngebietsgelände an der Mühlbergstraße in Lomnitz sah es Ende 2019 noch recht leer aus. Nun sind fast alle Einfamilienhausbauplätze belegt. © Steffen Unger

Bis Ende des kommenden Jahres wird auch das Barockschloss mitten in Wachau saniert und umgebaut. Dort sind zehn Wohneinheiten geplant. All diese Eigentumswohnungen seien bereits verkauft, sagt der Bauherr.

Für die Umgestaltung des Ritterguts Wachau liege derzeit beim Bauamt in Kamenz das Genehmigungsverfahren vor. Der Abriss sowie die Baufeldfreimachung würden momentan vorbereitet. Geplant sind 45 Wohnungen.

In Seifersdorf soll demnächst die Sanierung der Altgebäude am alten Rittergut beginnen. Dort sind ebenfalls Wohnungen geplant. Auf Nachfrage von Sächsische.de sagt Uwe Werwach, Geschäftsführer der IIG-Immobilien (Innovative Immobiliengesellschaft), Bauherr in Seifersdorf, dass nach seinen Plänen der Umbau in diesem Sommer starten soll, aber: Es seien noch nicht alle Genehmigungen vorhanden.

Der Baubeginn war ursprünglich für 2019 geplant gewesen. Auf dem Gelände des ehemaligen Ritterguts Seifersdorf sollen neue Eigenheime entstehen, 16 Doppelhäuser sind geplant. In den historischen Gebäuden selbst werden 43 neuen Wohneinheiten eingerichtet.

Schulen sind gut auf mehr Kinder vorbereitet

Durch die vielen Wohngebiete, die neu entstehen oder bereits fertig gebaut sind, steigt die Einwohnerzahl in Wachau. Bürgermeister Künzelmann lädt die Neu-Wachauer ganz aktuell zu einem "Neubürger-Empfang" ein. Dabei werden ihnen Informationen rund um die Gemeinde und deren Chronik gegeben. Außerdem stellen sich die Vereine vor, die Feuerwehr und deren Jugendfeuerwehr. Vom letzten Termin war Veit Künzelmann sichtlich überrascht, wie er sagt: "Wir hatten 64 neue Bürger aus Leppersdorf angeschrieben und eingeladen und drei Familien sind nur gekommen."

Die beiden Grundschulen in Leppersdorf und Wachau sind auf die neuen Kinder aber gut vorbereitet. Die Leppersdorfer Grundschule sei anderthalbzügig ausgelegt und bekäme im kommenden Schuljahr zwei erste Klassen, die Wachauer Grundschule sei bereits zweizügig, sodass auch hier genügend Platz für die beiden ersten Klassen im Sommer vorhanden sein wird.

Ähnliche sehe es in den Kindergärten aus. Vier Kitas gibt es in der Gemeinde Wachau. Derzeit werden dort 60 Fremdkinder - also aus anderen Gemeinden - mit betreut. "Sobald wir aber den Bedarf an Einwohnerkindern decken müssen, werden wir als Gemeinde einen Aufnahmestopp für Fremdkinder aussprechen", erklärt der Wachauer Bürgermeister.