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Ottendorf bekommt Rewe, DM und ein Ärztehaus

Auf dem ehemaligen Gelände des alten Presswerkes in Ottendorf-Okrilla an der B97 soll ein "neues Ortszentrum" entstehen. Dort werden sich der Einkaufsmarkt Rewe, der Drogeriemarkt DM und Ärzte ansiedeln.

Von Siri Rokosch
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Rico Pfeiffer (parteilos, v.l.n.r.), Investor Günter Matz, Mirko Thomas (CDU) und der stellvertretende Bürgermeister und Michael Tschernick (Investor) stehen auf dem Gelände in Ottendorf, wo Rewe, DM und ein Ärztehaus entstehen sollen.
Rico Pfeiffer (parteilos, v.l.n.r.), Investor Günter Matz, Mirko Thomas (CDU) und der stellvertretende Bürgermeister und Michael Tschernick (Investor) stehen auf dem Gelände in Ottendorf, wo Rewe, DM und ein Ärztehaus entstehen sollen. © SZ/Siri Rokosch

Ottendorf-Okrilla. An der B97 in Ottendorf-Okrilla reißen die Bagger derzeit die alten Gebäude des ehemaligen Presswerks ab. Seit 1949 bis zum Fall der DDR waren dort für den Export und die Bevölkerung Plastikprodukte, wie Spiegelschränke, Wannen, Wäschekörbe und viele andere Gebrauchsartikel hergestellt worden. Seit 2004 standen die Gebäude auf dem großen Gelände aber leer. Das soll sich nun ändern - die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Wie laufen die Planungen in Ottendorf?

Die Firma KMT ist mit der Entwicklung von Wohn- und Gewerbeimmobilien vertraut. Nach eigenen Angaben errichtete sie in den vergangenen Jahren vor allem auch Märkte, Ärztehäuser und Krankenhäuser. Nun kauften die Geschäftsführer Günter Matz, Jürgen Kling und Michael Tschernick einen Teil des riesigen Ruinen-Geländes des ehemaligen Presswerkes Ottendorf-Okrilla an der B97 mit einer Größe von rund 30.000 Quadratmetern.

Dies sei vor allem auch durch den stellvertretenden Bürgermeister der Gemeinde, Mirko Thomas (CDU) möglich geworden, sagen Günter Matz und Michael Tschernick. Der Politiker habe trotz der schwierigen Grundstücksverhältnisse und mehrerer in der Vergangenheit gescheiterter Projektentwicklungen nie locker gelassen. "Das war hochgradig kompliziert", sagt Mirko Thomas. Erschwerend kam hinzu, dass das Gelände stark mit Schulden belastet gewesen sei, fügt Ottendorf-Okrillas Bürgermeister Rico Pfeiffer (parteilos) hinzu, der sich in den vergangenen beiden Jahren ebenfalls für die Entwicklung des Ruinengrundstücks eingesetzt hatte.

Diese Problematik zu lösen sei schlussendlich 2020 mit der Hilfe der Erfahrungen der KMT-Geschäftsführer gelungen. Somit kann nach dem langen Leerstand ein neues Nahversorgungs- und Dienstleistungszentrum in Ottendorf-Okrilla entstehen. Langfristig sei neben dem Lebensmittelnahversorger und dem Drogeriemarkt auch ein neues Ärztehaus geplant, doch zuvor erfolgt momentan der Abriss der gesamten Altgebäude. "Bis zum 30. April 2023 wollen wir damit fertig sein, wenn es die Wetterbedingungen zulassen", sagt Michael Tschernick.

Was entsteht auf dem Presswerkgelände?

Bereits im Mai des kommenden Jahres soll mit dem Bau der neuen Märkte begonnen werden. Materialien, welche beim Abbruch der Gebäude des alten Presswerks anfallen und nicht schadstoffbelastet sind, sollen als Recyclingmaterial teils wiederverwendet werden, wie Günter Matz im Gespräch mit Sächsische.de sagt.

Der neue Rewe werde eine Verkaufsfläche von knapp 1.500 Quadratmetern bekommen und etwa 15.000 Artikel anbieten. Zudem werde eine Frischfleisch- und Wursttheke sowie ein Salatbuffet integriert. Auch ein Bäcker mit einem kleinen Café werde einen Platz in den neuen Räumlichkeiten erhalten. Welche Bäckerei einziehen wird, werde derzeit noch verhandelt.

DM soll im Nebengebäude eine Fläche von rund 650 Quadratmetern erhalten, mit den bekannten Drogerieprodukten. Ziel sei es, noch vor Heiligabend 2023 beide Geschäfte zu eröffnen.

Künftig wird es drei Zufahrten zu dem neuen Nahversorgungs- und Dienstleistungszentrum geben. Neben der bereits bestehenden Einfahrt von der B97 aus wird in Richtung Ortskern, um rund 150 Meter versetzt eine neue Zufahrt entstehen, die von der Bundesstraße aus eine Linksabbiegerspur erhalten wird. Dafür finden derzeit mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr die Abstimmungen zur Planung statt. Zudem können die künftigen Kunden des neu entstehenden Komplexes auch die bestehende und dann neu gestaltete Zu- und Ausfahrt über die Schutterwälder Straße benutzen.

Wann kommt das neue Ärztehaus?

Im hinteren Bereich von der Schutterwälder Straße aus soll langfristig ein neues Ärztehaus errichtet werden. Dies befinde sich aber momentan noch in der Entwicklungsphase. Wann Baustart sein wird, ist deshalb offen.

Ziel sei aber, sagt Bürgermeister Rico Pfeiffer (parteilos), das Gebäude als zentrale Anlaufstelle für die medizinische Versorgung für Ottendorf zu nutzen. Das heißt, es wäre wünschenswert, wenn die ansässigen Ärzte diese neuen Räume als Praxen nutzen würden: "Derzeit haben viele ihre Praxen in älteren Häusern, quer verstreut in Ottendorf und diese sind teilweise nicht barrierefrei oder beengt. Das wollen wir ändern." Seiner Aussage nach seien viele der Ärzte sehr interessiert an dem neu geplanten Medizinischen Versorgungszentrum.