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Radeberg

Radeberger demonstrieren am Samstag gegen Rechtsextremismus

Für Samstag rufen engagierte Radeberger erneut zum Protest gegen Rechtsextremismus auf. Bekannte Namen stehen auf der Redner-Liste.

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In Radeberg wurde in diesem Jahr bereits zweimal gegen Rechts demonstriert; am Samstag ist erneut ein Protest angemeldet.
In Radeberg wurde in diesem Jahr bereits zweimal gegen Rechts demonstriert; am Samstag ist erneut ein Protest angemeldet. © Marion Doering (Archiv)

Radeberg. Aufruf zur Demonstration in Radeberg: Am kommenden Samstag, 6. April, versammeln sich um 15.30 Uhr Bürgerinnen und Bürger auf dem Markt in Radeberg, um gemeinsam ein "starkes Signal gegen Rechtsextremismus" zu setzen, wie die Organisatoren in einer Pressemitteilung schreiben. Unter dem Motto "bunt, vielfältig, gemeinsam" organisieren einige Radebergerinnen und Radeberger der Initiative "Mit Herz und Haltung" eine Demonstration für eine offene und demokratische Gesellschaft.

In Radeberg wurde in diesem Jahr bereits zwei Mal demonstriert. Beim ersten Mal waren nach Polizeiangaben etwa 700 Menschen gekommen. Pfarrer Johannes Schreiner, der bei der zweiten Demonstration gesprochen hatte, hatte es im Gespräch mit Sächische.de ein "Hoffnungszeichen" genannt, dass sich neben zahlreichen anderen deutschen Städten auch in Radeberg etliche Menschen versammelt haben, um ein Zeichen zu setzen.

200 Menschen sind angemeldet

Für die Versammlung am Wochenende sind 200 Menschen angemeldet. Neben Redebeiträgen wird Livemusik von der Band "Peter and the Foxes" die Botschaft der Protestveranstaltung unterstützen. "Die Organisatoren betonen die Bedeutung von Konstruktivität und Respekt für ein weltoffenes Miteinander in ihrer Stadt", schreiben die Veranstalter.

"Über die Parteien hinweg sind wir uns einig, dass nur ein konstruktives Streiten, in Respekt vor der Würde des Menschen und auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung, die Gemeinderäte und Kommunalvertretungen bestimmen sollte", erklärt ein Mitglied des Organisationsteams.

Aufruhr um AfD-Facebook-Post

Erst kürzlich hatte ein Facebook-Beitrag des AfD-Fraktionsvorsitzenden im Radeberger Stadtrat, Jürgen Kindermann, für eine Aufruhr bei seinen Stadtratskollegen gesorgt. So hatte Kindermann zum Frauentag allen "reinrassigen Frauen" alles Gute gewünscht. Den "restlichen 57 Geschlechtern" wünschte er "baldige Genesung".

Auf dem Bürgerempfang der Stadt hatte CDU-Chef Frank-Peter Wieth den menschenverachtenden Beitrag auf offener Bühne angesprochen und stark kritisiert. Oberbürgermeister Frank Höhme hatte das im Nachgang als "Meinungsäußerung" bezeichnet, die Fraktionen "Wir für Radeberg" und Grüne/SPD hatten Frank-Peter Wieth den Rücken gestärkt. Die Stimmung ist - kurz vor der Kommunalwahl am 9. Juni - merklich angespannt und aufgeheizt.

Ex-OB Gerhard Lemm spricht auf der Demo

Nun rufen die Demo-Veranstalter alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich zahlreich an der Demonstration zu beteiligen und ein Zeichen für eine tolerante Gesellschaft und arbeitsfähige Kommunen zu setzen. Es sprechen unter anderem Alt-Oberbürgermeister Gerhard Lemm (SPD), Pfarrer Johannes Schreiner und die ehemalige Leiterin des Humboldt-Gymnasiums, Elke Richter. (SZ/vb)