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Radeberg

"Nicht nur meckern": Robert Mieth folgt auf Andreas Hänsel in den Radeberger Stadtrat

Wechsel im Radeberger Stadtrat: Warum CDU-Stadtrat Andreas Hänsel das Gremium verlässt - und welche Pläne Nachfolger Robert Mieth hat.

Von Verena Belzer
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Robert Mieth ist in Radeberg kein Unbekannter: Er leitet das Unternehmen Reifen-Mieth.
Robert Mieth ist in Radeberg kein Unbekannter: Er leitet das Unternehmen Reifen-Mieth. © privat

Radeberg. 19 Jahre lang war Andreas Hänsel Stadtrat in Radeberg. Eine Dauer, die nur von wenigen Räten übertroffen wird. Doch nun legt der Radeberger, Präsident der Berufsakademie Sachsen, sein Mandat nieder.

"Die Gründe dafür sind einerseits mein Alter, andererseits eine berufliche Überlastung", erklärt Andreas Hänsel, der Teil der CDU-Fraktion war. "Die Berufsakademie wird eine duale Hochschule, und das vergrößert meinen Arbeitsaufwand beträchtlich." Er wolle seine Arbeit ordentlich machen - "und da würde eines von beiden leiden, die Arbeit oder der Stadtrat".

Andreas Hänsel: "Der Aufwand ist es wert"

Auf die vergangenen 19 Jahre blickt Andreas Hänsel positiv zurück. "Wir haben einiges erreicht", sagt er. "Wir haben Radeberg von einer prekären finanziellen Lage auf sichere Füße gestellt." So könne man auch die aktuell schwierige Lage meistern.

Schwerpunkte seien die Schul- und Kitabauten gewesen, aber auch der Neubau der Außenstelle des Humboldt-Gymnasiums auf dem Eschebach-Gelände. "Das war auch ein demokratischer Höhepunkt, weil es dazu ja durchaus sehr konträre Ansichten gab." Generell sei in der Sache manchmal hart gerungen worden, das Klima im Stadtrat habe aber nie gelitten.

Trotz seines Ausscheidens macht Andreas Hänsel Werbung für die Kommunalpolitik. "Es ist das politische Feld, in dem man sein direktes Umfeld gestalten kann, das ist den Aufwand schon wert." Wobei er auch ganz klar sagt: "Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen."

Robert Mieth: "Gestalten und Einfluss nehmen"

Ein Aufwand, den Robert Mieth nicht scheut. Er ist erster Nachrücker auf der CDU-Liste und wird nächste Woche Mittwoch als Stadtrat vereidigt. "Professor Hänsel hinterlässt natürlich große Spuren", sagt der 52-jährige Geschäftsinhaber von Reifen-Mieth. "Die werde ich nicht gleich füllen können, aber ich gebe mein Bestes."

Anders als Knut Mulansky, der nach der Oberbürgermeisterwahl Frank Höhme als Stadtrat nachgefolgt ist und sich der Wir-für-Radeberg-Fraktion angeschlossen hat, obwohl er auf der SPD-Liste kandidiert hatte, will Robert Mieth Teil der CDU-Fraktion sein. "Ich freue mich sehr, dass ich nun gestalten und Einfluss nehmen kann", sagt Mieth. "Man kann nicht immer nur meckern, man muss auch was machen".

Auch wenn die finanzielle Zukunft der Stadt gerade nicht so rosig aussehe, könne Radeberg dennoch wichtige Projekte vorantreiben, "zum Beispiel den Schulneubau", erklärt Mieth.

Nun hat Robert Mieth ein knappes Jahr Zeit, in die Stadtratsarbeit hineinzuschnuppern - dann ist Kommunalwahl. "Wenn die CDU-Liste mich wieder haben möchte, würde ich wieder kandidieren", sagt Robert Mieth. "Alles andere hängt dann vom Wähler ab."