Radeberg
Merken

Mehr Räumfahrzeuge für den Winterdienst im Rödertal

Nachdem es im vergangenen Winter vor allem aus Radeberg Kritik an verschneiten Wegen und Straßen gegeben hatte, hat die Stadt nun ein Fahrzeug mehr angeschafft. Auch in Ottendorf-Okrilla wurde aufgerüstet.

Von Siri Rokosch
 5 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Wenn Schnee fällt, können Straßen schnell gefährlich werden. Im vergangenen Winter gab es Kritik an den Straßenzuständen im Rödertal.
Wenn Schnee fällt, können Straßen schnell gefährlich werden. Im vergangenen Winter gab es Kritik an den Straßenzuständen im Rödertal. © Symbolfoto:Christian Juppe

Rödertal. Noch ist kein Schnee im Rödertal in Sicht, doch das kann sich schnell ändern. In den vergangenen Jahren gab es von einigen Anwohnern - vor allem aus Radeberg - Kritik an der Arbeit des Winterdienstes. Straßen und Gehwege seien zu schlecht geräumt worden, besonders Mütter mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer seien kaum durch die Stadt gekommen, und stattdessen im Schnee steckengeblieben, sagte noch vor zwei Jahren ein Radeberger.

Probleme habe es im schneereichen Februar 2021 vor allem auf der Haupt-, der Ober- und der Dr.-Rudolf-Friedrichs-Straße gegeben. Wie die Stadt Radeberg und die umliegenden Gemeinden für den kommenden Schnee in dieser Saison gerüstet?

Beim Winterdienst arbeitet jede Kommune für sich

Eigentlich hatten sich die Kommunen im Rödertal vorgenommen, über die sogenannte Interkommunale Zusammenarbeit unter dem Namen "Aktionsraum Rödertal" auch im Bereich der Bauhöfe enger zusammenzuarbeiten. So war unter anderem geplant, Fahrzeuge für Reinigungsarbeiten auf den Straßen gemeinsam anzuschaffen, um Kosten zu sparen und Maschinen untereinander zu verleihen.

Doch das ist in der kommenden Saison beim Winterdienst noch nicht geplant, wie Sarah Günther von der Radeberger Stadtverwaltung auf Anfrage sagt: "Hinsichtlich des Winterdienstes besteht derzeit keine interkommunale Zusammenarbeit."

Für den Stadtwirtschaftshof sei in Radeberg eine Solemischanlage angeschafft worden. Damit könnten in diesem Winter drei der insgesamt sieben Fahrzeuge nun Sole streuen, sagt die Pressesprecherin. Der Einsatz von Sole sei umweltschonend und kostensparend und die Tauwirkung setze umgehend ein, erklärt Sarah Günther. Darum werde bei der Neuanschaffung von Winterdiensttechnik auf das Soleverfahren zum Streuen von Straßen und Wegen gesetzt.

18 Mitarbeiter für den Winterdienst in Radeberg

Im kommenden Winter würden in Radeberg und den dazugehörigen Ortsteilen 18 Männer und Frauen den Winterdienst übernehmen. Ob das mehr oder weniger als im Vorjahr sind, ließ Günther offen. Radeberg ist für die Schnee - und Eisräumung auf 202 Straßen, 120 Gehwegen und 20 Plätzen und Parkplätzen verantwortlich. Hinzu kämen noch die Wege vor den sechs Schulen und rund um das Schloss Klippenstein. Dafür werde der Winterdienst in zehn Streustrecken eingeteilt.

Die Stadtverwaltung weist aber darauf hin, dass vor privaten Grundstücken die Eigentümer für die Räumung von Gehwegen und Zufahrten verantwortlich sind.

Neben Sole wird in Radeberg auch Splitt und Streugranulat eingesetzt, um die Straßen von Eis und Schnee zu befreien. Bislang wurden etwa 150 Tonnen Auftausalz und zwei Tonnen Streugranulat angeschafft, welche von sieben Fahrzeugen mit Winterdienstausrüstung verteilt werden sollen. Hinzu kämen weitere Fahrzeuge für Strecken, die "per Handarbeit" beräumt werden müssten.

Neues Winterdienst-Auto auch für Ottendorf-Okrilla

Auch in Ottendorf-Okrilla wurde ein neues Fahrzeug für den Winterdienst angeschafft, sagt Bürgermeister Rico Pfeiffer (parteilos). So gibt es im Fuhrpark nun einen neuen Multi-Car M29 mit Winterdienst-Ausrüstung.

Insgesamt stünden in der Gemeinde 60 Tonnen sogenannter Winterstreusand zur Verfügung. Dieser käme auf Nebenstraßen, Rad- und Gehwegen zum Einsatz. Ein beauftragtes Dienstleistungsunternehmen würde sich um die Räumung der Ottendorfer Hauptstraßen und Nahverkehrsstrecken kümmern und dafür Feuchtstreusalze einsetzten, so der Bürgermeister.

Insgesamt plant die Gemeinde mit einem großen LKW sowie mit zwei kleineren und mit zwei Transportern für den manuellen Winterdienst. Zudem stünden im eigenen Fuhrpark noch drei kleinere LKW zur Verfügung um die Straßen von Eis und Schnee zu räumen.

Acht Männer und Frauen werden sich um die Fahrten kümmern, immer im wöchentlichen Wechsel. Hinzu kämen noch zwei Personen welche in Bereitschaft stehen werden, falls der Winter schlagartig oder stark einsetzt, so Pfeiffer.

Arnsdorf hat noch Split vom vergangenen Winter übrig

In Arnsdorf sind hingegen keine neuen Geräte für den Winterdienst angeschafft worden, sagt Bürgermeister Frank Eisold (parteilos). Stattdessen seien alle "gewartet worden und für den Einsatz bereit". "Wir arbeiten mit zwei Multicars und einem Traktor, in der Regel mit drei Mitarbeitern, die die Nebenstraßen und Gehwege freiräumen", erklärt er.

Ein großes Fahrzeug eigens für den Winterdienst besitze die Kommune nicht. Leistungen für die Räumung von größeren Straßen wurden an ein Unternehmen übergeben. Die Gemeinde wolle auf den Gehwegen und Nebenstraßen Split einsetzen. Aus dem vergangenen Winter seien noch Vorräte da, welche zur Verfügung stünden. Eisold betont aber, dass sich die Gemeinde auf einen "normalen Winter" vorbereitet habe, nicht auf einen "sibirischen".

Ob in Zukunft die Interkommunale Zusammenarbeit mit Ottendorf-Okrilla, Wachau und Radeberg beim Winterdienst greifen wird, soll im nächsten Jahr mit allen Bauhöfen geprüft werden. Dabei müsse geklärt werden, ob genügend Technik zur Verfügung steht und ob es überhaupt Sinn macht, Fahrzeuge zu verleihen, denn oft schneit es ja in allen Kommunen zur gleichen Zeit. Aber: "Einfacher ist es bei der Beräumung nach dem Winter. Dann müssen wir nicht so schnell handeln und können gegebenenfalls bereits interkommunal zusammenarbeiten."

Haben Sie Anregungen, Wünsche oder Themen, die Sie bewegen? Dann kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail [email protected].