Radeberg
Merken

Pro-Kopf-Verschuldung in Arnsdorf weiter im Sinkflug

Seit 2020 ist die Pro-Kopf-Verschuldung in Arnsdorf um rund 250 Euro gesunken. Grund sei vor allem ein strikt eingehaltener Haushalt der Gemeinde.

Von Siri Rokosch
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die Arnsdorfer Gemeinde-Verschuldung sinkt weiter.
Die Arnsdorfer Gemeinde-Verschuldung sinkt weiter. © Symboldbild: René Meinig

Arnsdorf. 2020 lag die Pro-Kopf-Verschuldung in der Gemeinde Arnsdorf noch bei 1.068 Euro. Im vergangenen Jahr ging sie auf unter 700 Euro zurück. Die Pro-Kopf-Verschuldung wird berechnet, indem der Schuldenstand der Gemeinde durch die Einwohnerzahl geteilt wird. Zuletzt hatte Arnsdorf knapp 5.000 Einwohner. Seit Dezember 2022 sind es glatt 5.000. Bis 2022 verzeichnete die Gemeinde einen Einwohnerzuwachs von sechs Prozent im Vergleich zu 2014.

Wie konnte Arnsdorf die Schuldenlast reduzieren?

Bürgermeister Frank Eisold (parteilos) erklärt auf Nachfragen von Sächsische.de: "Als ich im Dezember 2020 das Amt des Bürgermeisters übernommen habe, hatte die Gemeinde einen laufenden Kassenkredit. Dieser war zur Sicherung der Liquidität aufgrund diverser Investitionen, wie die Baumaßnahmen an der Turnhalle und der Kleinwolmsdorfer Straße, aus Sicht der Verwaltung notwendig gewesen."

Üblicherweise seien solche Investitionen durch die Kommune vorzufinanzieren. Die Einzahlung von Fördermitteln erfolgt dann erst nach der Abrechnung der Investitionen. Dabei seien Kassenkredite bei der Ermittlung der Verschuldung einer Gemeinde zu berücksichtigen, sagt Eisold.

Im Jahr 2021 erfolgte ein Teil der Fördermittelzahlungen zu den beiden Bauvorhaben. Zudem sei der Haushaltsplan durch strikte Einhaltung der haushälterischen Grundsätze eingehalten worden, betont der Bürgermeister und erklärt: "Die konsequente Einhaltung der Haushaltsdisziplin und die Überwachung der Liquidität und Ausgabenkontrolle ist mir bis heute ein wichtiger Grundsatz für die Arbeit als Bürgermeister."

So konnte 2021 der Kassenkredit beglichen werden und in den Jahren 2021 und 2022 seien außerdem, wie auch in diesem Jahr, keine neuen Kreditaufnahmen vorgesehen. Die sehr positive Haushaltsentwicklung im vergangenen Jahr hatte zudem zur Folge, dass sämtliche Kreditrückzahlungen aus der Liquidität der Gemeinde entsprechend der Verpflichtungen getilgt werden können und "wir trotzdem zusätzlich unsere Liquidität um rund 200 Prozent steigern konnten", sagt Eisold weiter.

Allerdings könne die Gemeinde nicht davon ausgehen, dass sich auch aufgrund der derzeitigen politischen Lage und der Entwicklungen am Energiemarkt die Gewerbesteuereinnahmen in den kommenden Jahren auf dem Niveau von 2022 weiterentwickeln.

Deshalb soll auch bei geplanten Bauvorhaben in den kommenden Jahren eine strikte Haushaltsdisziplin beibehalten werden. Die Gemeinde auf solide finanzielle Beine zu stellen, sei ein Wahlkampfversprechen des Bürgermeisters gewesen, welches er auch einhalten wolle.