Arnsdorf. Nach dem Fund von Überresten eines Babys bei Fischbach wenden sich Polizei und Staatsanwaltschaft mit einem dringenden Aufruf an die Eltern und an mögliche Zeugen. Die Ermittlungsbehörden appellieren an die Mutter und den Vater des Kindes, sich zu melden, um die Umstände des Vorfalls zu erfahren. Zugleich bieten die Ermittler allen möglichen Beteiligten Hilfe in Form einer ärztlichen und psychologischen Nachsorge an.
Die Polizei ruft weiterhin alle Zeugen auf, die in den vergangenen Monaten bis Jahren verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Wer kennt jugendliche oder erwachsene Frauen, die schwangerschaftstypische Veränderungen zeigten oder über Übelkeit klagten, die jedoch auf die Frage einer möglichen Schwangerschaft eine andere plausible Erklärung gaben und später dann kein Kind hatten? Die Frau könnte auch ihr Äußeres, ihr Verhalten, den Kleidungsstil oder Freizeitaktivitäten verändert oder soziale Kontakte gemieden haben, um die Schwangerschaft zu verbergen.
Um so genau wie möglich eingrenzen zu können, wann der Müllsack im Karlswald abgelegt wurde, sucht die Polizei zudem dringend alle Personen, welche sich im September 2021 dort aufgehalten haben, insbesondere im Bereich des Alten Hörnelweges. In unmittelbarer Nähe zum Fundort befindet sich ein Geocache. Wer diesen im August oder September gesucht und/oder gefunden hat, melde sich bitte ebenfalls bei den Ermittlern.
Am 26. September hatten Spaziergänger in der Nähe der B6 bei Fischbach mehrere kleine Knochenteile in einem Müllbeutel gefunden. Daraufhin verständigten sie die Polizei. Zunächst war nicht klar, ob die Überreste tierischen oder menschlichen Ursprungs sind. Noch am darauffolgenden Tag begannen Kräfte des Einsatzzuges mit der Durchsuchung des betreffenden Waldstückes.
Mit Unterstützung des Polizeiverwaltungsamtes fertigten die Ermittler Übersichtsaufnahmen des Fundortes mit einer Drohne. Zusätzlich kam ein Leichenspürhund der Bereitschaftspolizei zum Einsatz. Zeugen wenden sich bitte an das Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Görlitz unter der Rufnummer 03581 468 100 oder an jede andere Polizeidienststelle. Der Fall wird am Sonntag, dem 24. Oktober, bei der MDR-Sendung Kripo live ausgestrahlt. (SZ/td)