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Sachsenforst reagiert im Fällstreit

Im Seifersdorfer Tal sind etliche Fichten umgesägt worden. Dabei wurde wertvoller Waldboden geschädigt, bemängeln Naturschützer. Das sagt der Sachsenforst.

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In einem Teil des Seifersdorfer Tals wurden abgestorbene Fichten gefällt. Naturschützer bemängeln die Vorgehensweise bei der Beräumung des Holzes.
In einem Teil des Seifersdorfer Tals wurden abgestorbene Fichten gefällt. Naturschützer bemängeln die Vorgehensweise bei der Beräumung des Holzes. © Sven Ellger

Wachau. Im Streit um die Art der Fällungen im Seifersdorfer Tal hat sich Heiko Müller, Abteilungsleiter Staatsforstbetrieb bei Sachsenforst zu Wort gemeldet. Nach seinen Angaben waren sehr wohl Waldarbeiter mit Pferden, so genannte Pferderücker, vor Ort. „Leider haben die starken Stämme und die kalten Temperaturen es den Tieren unmöglich gemacht, das Holz aus dem Wald zu holen. Es wäre Tierquälerei geworden“, sagt Müller.

Im Verhältnis zur abtransportieren Holzmenge sei der Schaden minimal. „Wenn der Holzeinschlag nicht passiert wäre, wäre eine Sperrung der Wege über Jahre hinweg unvermeidbar. Man sollte sich vorstellen, wenn 40 Meter lange Fichten umfallen, weil sie abgestorben sind. Da fallen zwei Tonnen zu Boden und wie die Denkmale das überstanden hätten, kann man sich ausmalen, ganz zu schweigen von den Leuten die hätten zu Schaden kommen können.“

Die Schäden an den Wegen sind reparierbar, sagt er. Er weist auf die gute Leistung der Waldarbeiter hin, die ohne Schaden an den Denkmalen die abgestorbenen Fichten gefällt und aus dem Wald geholt haben.

"Der Waldboden ist auf Jahre geschädigt"

Das Seifersdorfer Tal ist Naturschutzgebiet und einer der ältesten deutschen Landschaftsgärten. Laut Steffen Jakob, Vorsitzender des Vereins Wunder Land Wachau, hat besonders der Abtransport des Holzes zu großen Schäden geführt. Durch den Einsatz von schwerer Technik haben sich im Waldboden tiefe Fahrrinnen gebildet. Nach Angaben von Dr. Ulrich Hensel, Grünen-Stadtrat in Radeberg, wurde mit einem Radlader in das besonders sensible Feuchtgebiet gefahren. Ein klarer Verstoß, sagt er. „Der Boden ist auf Jahre geschädigt.“

Mehrere Behörden hatten die Arbeiten genehmigt. Nach Angaben des Landratsamtes waren die Fällungen wegen des Befalls mit Borkenkäfern erforderlich. (SZ/td)

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