Radeberg
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Kommentar: Die Leidtragenden sind die Ullersdorfer

Der Ullersdorfer Radweg liegt offiziell auf Dresdner Flur. Die Stadt beruft sich darauf und fühlt sich daher nicht für die Pflege zuständig. Ein Fehler - denn die Leidtragenden sind die Ullersdorfer, kommentiert SZ-Reporterin Verena Belzer.

Von Verena Belzer
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An einigen Stellen ist der Radweg an der Ullersdorfer Hauptstraße viel zu eng, weil er so zugewuchert ist. Er müsste alle paar Jahre professionell freigebaggert werden - das kostet nicht viel.
An einigen Stellen ist der Radweg an der Ullersdorfer Hauptstraße viel zu eng, weil er so zugewuchert ist. Er müsste alle paar Jahre professionell freigebaggert werden - das kostet nicht viel. © privat

Ullersdorf. Eigentlich ist die Sache doch ziemlich eindeutig: Der Radweg von Ullersdorf nach Bühlau wird von Ullersdorfern benutzt - und zwar sowohl von Jung als auch von Alt. Und wer ist eben für diese Ullersdorfer Bürger zuständig? Das Radeberger Rathaus. Das beruft sich in seiner Antwort auf eine Anfrage von Sächsische.de jedoch darauf, dass der Radweg auf Dresdner Flur liegt.

Das mag zwar bürokratisch-richtig sein, doch was hilft dieses Beharren auf Formalitäten den Ullersdorfern? Nichts. Sie sind die Leidtragenden davon, dass sich hier, an der Stadtgrenze zwischen Dresden und Radeberg, jeder aus der Verantwortung stehlen will. Sie radeln hier so dicht an Büschen und Hecken vorbei, dass es teilweise gefährlich wird. Von dem einst zwei Meter breiten Radweg ist nicht mehr viel zu erahnen.

Die Lage ist so akut, dass Radfahrer teilweise sogar schon selbst Hand anlegen mit der Heckenschere.

Radeberg wollte diesen Radweg, folglich sollte sich die Stadt nun auch um dessen Pflege kümmern. Ob sie nun dem Sachsenforst dafür einen Obolus bezahlt oder den Weg selbst freischneidet und sich das vom Eigentümer Sachsenforst genehmigen lässt, spielt dabei keine Rolle.

Denn wenn dies nicht passiert, weichen die Radfahrer wieder vermehrt auf die Straße aus. Und das kann wirklich niemand wollen.

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