Radeberg. Die Stadtverwaltungen landaus, landein sind große Fans der Sommerferien: Endlich kann deutlich weniger sorgenfrei gegraben, gebuddelt oder gemalert werden. Im Straßenverkehr häufen sich zu dieser Jahreszeit die Baustellen, weil viele Bürger im Urlaub sind und die Baustellen daher etwas weniger stören. Das kennt man.

Aber auch an den Schulen wird in den sechs Wochen Ferien gewerkelt. Die Schüler sind nicht da, die Klassenzimmer leer - es kann alles für den Schulstart vorbereitet werden. Was Radeberg in diesen Sommerferien vorhat - und warum manche Tätigkeiten doch in das neue Schuljahr verschoben werden müssen.

Was wird in der Ludwig-Richter-Schule gemacht?

Die Turnhalle der Ludwig-Richter-Schule braucht einen neuen Rauchmelder und soll diesen auch bekommen. Doch was ebenfalls enorm dringend wäre, das sind Arbeiten zur weiteren Digitalisierung der Schule.

In den vergangenen Sommerferien wurden in der Ludwig-Richter-Schule acht digitale Tafeln installiert - in diesem Jahr fallen solche Arbeiten aus. Der Grund: "An der Ludwig-Richter-Oberschule sind in den Sommerferien weitere Arbeiten im Rahmen des Digitalpaktes aufgrund fehlender Unternehmenskapazitäten nicht möglich", erklärt Radebergs Pressesprecherin Sarah Günther. Sprich: Es wurden keine Handwerker gefunden, die die entsprechenden Maßnahmen durchführen könnten.

Welche Arbeiten finden in der Pestalozzi-Oberschule statt?

Der gesamte Keller einschließlich der Cafeteria der Pestalozzi-Oberschule wird frisch gemalert. "Es finden auch partielle Malerarbeiten in den Fluren und Treppenhäusern statt", erläutert Sarah Günther.

Wie wird der Digitalpakt an der Grundschule Liegau-Augustusbad umgesetzt?

In der Grundschule Liegau-Augustusbad werden Kabelkanäle gezogen und Kabel verlegt - dies sind vorbereitende Maßnahmen im Rahmen des Digitalpakts. Mit dem Digitalpakt haben die Bundesregierung und der Deutsche Bundestag im Jahr 2018 die Absicht bekundet, die Digitalisierung in den allgemeinbildenden Schulen mit fünf Milliarden Euro zu fördern.

Radeberg hat kürzlich beschlossen, Geld aus eigenen Mitteln zu verwenden, da die Gelder vom Bund nicht ausreichen. Doch das ist nicht die einzige Herausforderung, mit der die Verwaltung zu tun hat. Auch für die Grundschule Liegau-Augustusbad wurden keine Handwerker gefunden, die weitere Arbeiten im Zuge des Digitalpakts erledigen könnten.

Wie geht es an der Grundschule Großerkmannsdorf weiter?

Die Grundschule Großerkmannsdorf ist schon seit geraumer Zeit eine Baustelle. Es gab erhebliche Verzögerungen. Der Grund: "Die Verzögerungen im Bauablauf resultieren unter anderem aus der vorhergehenden Aufhebung der Ausschreibung für die Dachsanierung für die Gewerke Dachdecker, Zimmererarbeiten und Dachklempner, die im Ergebnis überhöhte Angebotssummen beziehungsweise kein Angebot ergaben", teilt die Stadtverwaltung mit. Die Folge: Eine Neuausschreibung war erforderlich - und damit der ganze Terminplan hinfällig.

In diesen Sommerferien soll nun der Putz fertiggestellt werden. "Außerdem bekommt die Außenfassade einen neuen Anstrich", erklärt Pressesprecherin Sarah Günther.

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Die Außenjalousien als Sonnenschutz für die Kinder sollen installiert, das Dach des Anbaus erneuert und Gaubenfenster eingebaut werden.

"Außerdem werden noch Restarbeiten am Hauptdach durchgeführt", sagt Günther. "Hauptsächlich geht es dabei um Anschlüsse an den Fenstern. Diese Arbeiten gehen auch noch über die Ferienzeit hinaus."

Wann wird der Keller der Grundschule Stadtmitte saniert?

Die Grundschule Stadtmitte ist ein Sorgenkind unter den städtischen Schulen. Sie steuert darauf zu, demnächst komplett vierzügig zu werden - in den Klassenstufen 1 und 2 ist sie das bereits. Und der Platz ist sehr knapp.

Vor allem der Speisesaal ist für die vielen Schüler viel zu klein - das Mittagessen wird schichtweise eingenommen. Der Keller soll deshalb umfassend umgebaut werden - eine dreiviertel Million Euro ist dafür veranschlagt.

In den Sommerferien sollte mit den Baumaßnahmen begonnen werden. "Es ist eigentlich unser Plan, noch in diesem Jahr loszulegen", hatte Hauptamtsleiterin Ines Haufe-Grätsch im Mai gesagt. Weil die Mauern des alten Gebäudes ziemlich dick sind, wird die Sanierung des Kellers viel Dreck und Lärm verursachen - und das geht im Prinzip nur in den Sommerferien.

Daraus wird nun aber nichts. "Die geplante Sanierung des Kellers in der Grundschule Mitte und der Umbau zu einem bedarfsgerechten Speiseraum ist eine Maßnahme, für die vor der Ausführung umfassende Planungsleistungen erforderlich sind", erklärt Sarah Günther. Die Planung müsse die erforderlichen Bauleistungen ebenso wie die haustechnischen Installationen berücksichtigen, der Brandschutz und die Statik seien ebenfalls zu untersuchen und gegebenenfalls anzupassen.

"Mit diesen Planungsleistungen, abgesehen von vorbereitenden Schritten hierfür, konnte erst nach dem Inkrafttreten der Haushaltsatzung begonnen werden. Sie werden bis etwa Jahresende 2023 andauern." Die Ausschreibung und Ausführung sei dann für 2024 vorgesehen.

Stattdessen sind nun Malerarbeiten partiell in Klassenzimmern und Fluren vorgesehen.

Was wird in der Grundschule Ullersdorf saniert?

"Geplant waren in den Ferien Putzausbesserungen an der Fassade", erklärt Sarah Günther. Doch auch hier hakt es: "Diese Leistungen können aufgrund fehlender Handwerkerkapazitäten erst nach den Ferien ausgeführt werden."

Wie hoch sind die Kosten für die Maßnahmen in den Schulen?

"Alle Aufträge, die zurzeit für Baumaßnahmen in Schulen ausgelöst sind, haben einen Umfang von rund 100.000 Euro", berichtet Sarah Günther.

Zu dieser Summe gehören nicht die Kosten für die Digitalausstattung: In vier Schulen wird aktuell die Servertechnik erneuert. Außerdem werden neue Endgeräte im Rahmen des Digitalpakts angeschafft. Um Einbrechern keinen Anreiz zu geben, möchte die Stadt keine konkreten Angaben dazu machen, um welche Schulen es sich handelt.