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Radweg Wallroda-Arnsdorf kommt nach 25 Jahren

Die Landesdirektion Sachsen hat den Neubau des Geh- und Radweges an der S159 zwischen Arnsdorf und Wallroda genehmigt. Wie es nun weitergeht.

Von Siri Rokosch
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Zwischen Wallroda und Arnsdorf fährt nicht jeder gern mit dem Rad. Nun soll endlich ein Geh-und Radweg gebaut werden.
Zwischen Wallroda und Arnsdorf fährt nicht jeder gern mit dem Rad. Nun soll endlich ein Geh-und Radweg gebaut werden. © Marion Doering

Arnsdorf. Eigentlich geht es nur um vier Kilometer. Vier Kilometer, die Radfahrern eine sichere Verbindung von Wallroda nach Arnsdorf bieten sollen. Doch auf den neuen Radweg an der S159 warten die Einwohner seit nunmehr fast 25 Jahren.

Offenbar hat sich dieses Warten - und die Hartnäckigkeit von Jörg Fernbach, dem Vorsitzenden der eigens gegründeten Bürgerinitiative - gelohnt. Denn die Landesdirektion Sachsen hat den Bau des Radweges nun genehmigt, wie die Behörde am Mittwoch mitgeteilt hat.

Bürgerinitiative kämpfte seit 2016

Die S159 ist zwischen Radeberg und Wallroda sowie zwischen Arnsdorf und Fischbach bereits mit einem Geh- und Radweg ausgestattet. Im Abschnitt dazwischen müssen Fußgänger und Radfahrer die viel befahrende S159 nutzen. Dort fehlt bislang gänzlich ein Radweg. Radfahrer, insbesondere Schüler, sind bisher vor allem auch durch den schlechten Zustand der S159 und deren hohes Verkehrsaufkommen einer erhöhten Unfallgefahr ausgesetzt.

Seit 1998 wünschen sich die Einwohner einen sicheren Radweg von Wallroda nach Arnsdorf. 2016 gründeten sie die Bürgerinitiative.

Gesprochen hatte der Vorsitzende der Initiative, Jörg Fernbach, bereits mit vielen einflussreichen Menschen über dieses Thema: mit Mitarbeitern des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv), mit Bürgermeistern, mit dem sächsischen Wirtschaftsminister und mit Angestellten der Landesdirektion. "Gebracht hat das nicht viel", sagte Fernbach noch Ende Dezember letzten Jahres gegenüber Sächsische.de. Nun also gibt es endlich einen Planfeststellungsbeschluss für das Projekt.

"Der Bau des Radwegs nach Wallroda ist endlich beschlossene Sache. Nach zahlreichen Einwendungen, daraus resultierenden Änderungen und sogar einer zwischenzeitlichen Aussetzung des Verfahrens ist es endlich geschafft", sagt die Präsidentin der Landesdirektion, Regina Kraushaar.

Der langersehnte Lückenschluss mit der Verbindung nach Radeberg erhöhe die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger maßgeblich, betont sie. "Die vielen reizvollen Ausflugsziele in der Region werden noch besser erreichbar - ein schönes Signal für den Tourismus!"

Öffentliche Auslegung im April

Der Planfeststellungsbeschluss und die planfestgestellten Unterlagen werden nun vom 11. April 2023 bis einschließlich 24. April 2023 in der Gemeindeverwaltung Arnsdorf öffentlich ausgelegt. Sie sind auch auf der Internetseite der Landesdirektion Sachsen einsehbar. Außerdem wird der Planfeststellungsbeschluss denjenigen zugestellt, über deren Einwendungen und Stellungnahmen entschieden worden ist.

Mit dem Anbau des Geh- und Radweges auf einer Länge von 3.954 Metern können insbesondere die Schulen in Radeberg und Arnsdorf künftig besser erreicht werden. Da nach der Fertigstellung der motorisierte Verkehr vom nicht-motorisierten Verkehr getrennt geführt wird, werde sich die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen, so die Landesdirektion Sachsen.

Im Rahmen des Ausbaus sollen auch die Einmündungen der Glashüttenstraße, der Weststraße und der Kleinröhrsdorfer Straße verkehrsgerecht umgestaltet werden. Zudem soll die Entwässerung der S159 verbessert werden, um Überflutungen der Fahrbahn bei Starkregen zu verhindern.

Arnsdorfs Bürgermeister Frank Eisold (parteilos) hofft nun, dass es schnell zur Umsetzung kommt und spätestens zur Eröffnung der neuen Oberschule Arnsdorf in voraussichtlich drei Jahren der Rad-und Gehweg fertiggestellt ist.

Neben bestehender Entwässerungsprobleme an der Straße hatten zuletzt auch Einwendungen im Planfeststellungsverfahren dazu geführt, dass sich die Planungen weiter verschoben. Zwei Tekturen, also Änderungen im Bauantrag, waren erforderlich gewesen waren.

Die Unterlagen der zweiten Tektur lagen vom 22. November bis zum 21. Dezember 2021 öffentlich aus. Bis zum 15. Juni 2022 wurde die Frist für die Einreichung der Stellungnahmen zur zweiten Tektur durch die Landesdirektion Sachsen verlängert. Alle eingegangenen Stellungnahmen lagen dann erst Ende Juni 2022 vor.

Da die Planungsvorbereitung zum neuen Geh-und Radweg dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) Meißen bislang oblag, werden alle Unterlagen nun zum Landesamt für Straßenbau und Verkehr Bautzen übermittelt, weil dieses die Ausführungsplanung übernimmt, erklärt Bürgermeister Eisold. Hintergrund ist die lange Planungsphase. Ursprünglich war vor 25 Jahren das Lasuv Meißen zuständig, nun ist es aber das Lasuv Bautzen.

Für Jörg Fernbach von der Arnsdorfer Bürgerinitiative geht damit ein langer Kampf erfolgreich zu Ende. Immerhin war er in den letzten Jahren teilweise schon belächelt worden, wie er sagt, und mit den Worten begrüßt worden: "Na, was macht der Radweg?"