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Jahresrückblick: Kommt der neue Radweg Wallroda-Arnsdorf 2023?

Seit 24 Jahren warten die Arnsdorfer auf den Radweg nach Wallroda an der S159. Im Jahr 2023 könnte endlich Baurecht erteilt werden.

Von Siri Rokosch
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Zwischen Arnsdorf und Wallroda fehlt seit vielen Jahren ein Radweg. Ändert sich das 2023?
Zwischen Arnsdorf und Wallroda fehlt seit vielen Jahren ein Radweg. Ändert sich das 2023? © Marion Doering

Arnsdorf. Jörg Fernbach, der Vorsitzende der Bürgerinitiative "Radweg Wallroda-Arnsdorf", ist in der Gemeinde bei allen bekannt: "Ich werde auf normalen Veranstaltungen bereits mit den Worten 'Na, was macht der Radweg?' begrüßt. Doch auch wenn mich das stört, ich gebe nicht auf!" Seit 1998 wünschen sich die Einwohner einen sicheren Radweg von Wallroda nach Arnsdorf. 2016 gründeten sie die Bürgerinitiative.

Gesprochen habe der Vorsitzende der Initiative Jörg Fernbach bereits mit vielen einflussreichen Menschen über dieses Thema: mit Mitarbeitern des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv), mit Bürgermeistern, mit dem sächsischen Wirtschaftsminister und mit Angestellten der Landesdirektion. "Gebracht hat das nicht viel", sagt Fernbach gegenüber Sächsische.de. Dabei gehe es nur um vier Kilometer Radweg entlang der S159.

2023 soll Baurecht erteilt werden

Arnsdorfs Bürgermeister Frank Eisold (parteilos) ist für das kommende Jahr optimistisch. Der Bescheid zur Planfeststellung werde momentan von der Landesdirektion Sachsen vorbereitet, sagt er. "Wir erwarten den Eingang in den kommenden Wochen und wenn er da ist, haben wir Baurecht", so Eisold.

Die wichtigen Unterlagen würden danach vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr Meißen an das Landesamt für Straßenbau und Verkehr Bautzen übergeben. Bautzen werde die Planung des Radweges übernehmen und "könnte mit bestehendem Baurecht sofort loslegen", erklärt der Bürgermeister. Das Projekt habe beim Lasuv Priorität und die Finanzierung stünde auch, sagt Eisold, der hofft, dass der Radweg dann zügig gebaut wird.

Das Planfeststellungsverfahren beim Lasuv Meißen, um Baurecht zu bekommen, läuft bereits seit mehreren Wochen. Der Pressesprecher des Lasuv, Franz Grossmann erklärt, dass sich grundsätzlich Radwegplanungen ähnlich umfangreich gestalteten wie Straßenplanungen und es müssten vor der Umsetzung verschiedene Planungsphasen durchlaufen werden. Das war ein Grund, weshalb sich die Umsetzung immer wieder in die Länge zog. "Aspekte wie Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit und Flächeninanspruchnahme müssen für mögliche Verlaufsvarianten untersucht und verglichen werden. Häufig sind im weiteren Verlauf dann auch Planfeststellungsverfahren zur Herstellung des Baurechts erforderlich – wie auch in diesem Fall", sagt Grossmann.

Entlang der S159 gebe es seit Jahren ungenügende Entwässerungssituationen, deren Abstimmungen mit der Unteren sowie Oberen Wasserbehörde im Bereich Arnsdorf und Wallroda langwierig seien. "Im Ergebnis waren die Unterlagen umfangreich zu überarbeiten und zu ergänzen. Hinzu kommen bei über einen langen Zeitraum laufenden Planungen Änderungen in Gesetzen und Regelwerken, die jeweils in der aktuell gültigen Fassung in den Unterlagen zu berücksichtigen sind. Das betrifft neben den technischen Regelwerken im wesentlichen Änderungen im Umwelt- und Wasserrecht", erklärt Grossmann.

Zudem habe es auch Einwendungen im Planfeststellungsverfahren gegeben, welche zwei Tekturen, also Änderungen im Bauantrag erfordert hätten. Die Unterlagen der zweiten Tektur hatten vom 22. November bis zum 21. Dezember 2021 öffentlich ausgelegen. Bis zum 15. Juni 2022 wurde die Frist für die Einreichung der Stellungnahmen zur zweiten Tektur allerdings durch die Landesdirektion Sachsen verlängert. Alle eingegangenen Stellungnahmen lagen demnach erst Ende Juni 2022 vor.

Grossmann sagt, dass die Erwiderungen zu den Stellungnahmen abschließend bearbeitet und geprüft wurden.

Sicherheit für die Kinder gefordert

In Arnsdorf reißt den Einwohnern langsam der Geduldsfaden, sagt Jörg Fernbach von der Radinitiative. "Verständnis hat hier niemand mehr. Wir wollen alle den Radweg und nicht die Politik", sagt er im Gespräch mit Sächsische.de. Für die Kinder, die künftig in die neue Oberschule Arnsdorf gehen, müsse es nun endlich den Radweg von Wallroda nach Arnsdorf geben, denn die S159 ist so schmal, dass es gefährlich ist, sich die Straße mit Autofahrern zu teilen.

Die Anwohner und auch der Bürgermeister hoffen nun, dass der Radweg spätestens 2024 tatsächlich gebaut wird, vor allem wegen der Sicherheit für die Kinder.