Radeberg
Merken

Ottendorfer Gewerbeverein stellt sich neu auf

Bäcker Marlon Gnauck ist der neue Vorsitzende des Ottendorfer Gewerbevereins. Während der Corona-Zeit sei der Verein eingeschlafen, sagt er. Was jetzt auf der Agenda steht.

Von Siri Rokosch
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Marlon Gnauck in seiner gleichnamigen Bäckerei in Ottendorf-Okrilla. Jetzt will er den Gewerbeverein wieder "auf die Beine stellen".
Marlon Gnauck in seiner gleichnamigen Bäckerei in Ottendorf-Okrilla. Jetzt will er den Gewerbeverein wieder "auf die Beine stellen". © Foto: Archiv/Michael Schmidt

Ottendorf-Okrilla. "Wir hoffen wieder auf mehr aktive Mitglieder", sagt Bäcker Marlon Gnauck. Er ist gerade erst zum neuen Vorsitzenden des Gewerbevereins Ottendorf-Okrilla gewählt worden und löst damit Frank Bösemüller ab, der den Verein rund 15 Jahre leitete. Neben Gnauck wurden auch Daniel Wischmann, zweiter Vorsitzender, und Claudia Fahniq, Schatzmeisterin, neu gewählt. "Eins unserer wichtigsten Punkte für die Zukunft ist es, von den rund 600 Unternehmern in unserer Gemeinde, mehr für den Gewerbeverein zu gewinnen, denn jetzt haben wir nur 47", sagt Gnauck.

"Wir wollen alle Gewerbetreibenden zusammenbringen"

"Wir haben so viele Unternehmen in Ottendorf-Okrilla, und teils wissen die Firmen gar nicht, was genau ihr Nachbar herstellt", erzählt Marlon Gnauck. Künftig könnten lange Transportwege vermieden werden, wenn sich Zulieferer und Abnehmer auch kennen würden, so der Bäcker. "Doch das geht natürlich nur, wenn der eine weiß, was der andere macht, und deshalb werden wir jetzt mit den Unternehmern Gespräche führen, um alle besser zu vernetzten."

Das betrifft auch die Ortschaften, wie Medingen, Hermsdorf und Grünberg, denn bisher kümmerte sich der Verein hauptsächlich um die Firmen, welche ihren Sitz im Gewerbegebiet haben. "Wir brauchen einen Neustart, denn der Verein ist eingeschlafen", sagt Gnauck.

Bisher lag das Hauptaugenmerk des Gewerbevereins auf der Ausrichtung der Berufsorientierungsmesse, mit der Arbeitsgruppe "Schule und Wirtschaft", doch inzwischen kümmern sich die Ottendorfer Oberschüler mit ihrer "Messegeister Schüler GmbH" selbst um die Organisation. Zudem trafen sich die Gewerbeverein-Mitglieder viermal jährlich zu einem Gesprächsabend.

Mehr E-Ladesäulen, Straßenbahn und neue Ortsmitte für Ottendorf-Okrilla

Das ist Gnauck zu wenig. Der Arbeitsstandort Ottendorf-Okrilla solle gestärkt werden, ein lebenswerter Ort müsse entstehen. "Mit dem neuen Chip-Standort im Dresdner Norden werden wir mit einem steigenden Lohnniveau konfrontiert werden. Deshalb brauchen wir eine positive Ortsentwicklung mit Kitas, Schulen, Wohnungen, Häusern und die neue Ortsmitte", sagt der Bäcker. Networking sei da besonders wichtig, zum Beispiel auch, um den Ausbau der Straßenbahnlinie 7 von Dresden bis nach Ottendorf voranzutreiben.

Die Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und dem Ottendorfer Bürgermeister Rico Pfeiffer (parteilos) soll dafür weiter intensiviert werden und der Verein wolle sich für mehr Ladesäulen für Elektroautos einsetzen.

Auch Claudia Faniq, Unternehmerin des namensgleichen Zaunbaubetriebes, die schon eine Amtszeit im Gewerbeverein hinter sich hat und erneut in den Gewerbeverein-Vorstand gewählt wurde, teilt die Ziele von Marlon Gnauck. "Wir sollten wieder mehr die Ärmel hochkrempeln, um den Verein weiter voranzubringen", so Faniq.

Daniel Wischmann kann mit reichlich Erfahrung in der Führung eines Vereines punkten. Er war lange Zeit Vorsitzender eines Kleingartenvereines. Das käme ihm nun beim Gewerbeverein zugute, sagt er: "Mir liegt das Organisieren und Leiten, dass kann ich auch gut im Gewerbeverein einbringen." Recht bescheiden, denn Wischmann steht an der Spitze des Unternehmens "IMS Robotics GmbH", einer Firma, die im Bereich der Hausanschlussfrästechnik mit Marktführend ist.