Radebeul
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Moritzburg: 50 Lämmer und ein Showgirl

Im Moritzburger Wildgehege beginnt die neue Saison mit viel Nachwuchs - rechtzeitig zu Ostern.

Von Udo Lemke
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Tierpfleger mit Jungtier - Jürgen Wohsmann ist zuständig für die Zwergziegen, also auch für dieses Zicklein.
Tierpfleger mit Jungtier - Jürgen Wohsmann ist zuständig für die Zwergziegen, also auch für dieses Zicklein. © Udo Lemke

Moritzburg. Das Zicklein hat bei der Geburt bestimmt nur so viel wie ein Milchkarton gewogen. „Mehr als ein Kilo?“, fragt Jürgen Wohsmann. „Nein, weniger.“ Der Tierpfleger ist im Moritzburger Wildgehege für die Zwergziegen aus Afrika zuständig, die dort überall leben, wo Menschen sind. Das Zicklein, es ist nicht einmal so lang wie eine normale Katze, hat noch ein Zwillingsgeschwisterchen und drei weitere Ziegen sind noch tragend, so dass um Ostern gut und gerne bis zu acht Zicklein durch das Streichelgehege turnen werden. Dort können die Besucher übrigens hinein und die Jungtiere streicheln - so die das zulassen.

Der Bock, der den Lämmersegen beschert hat, steht übrigens separiert, weit ab am Wirtschaftshof des Geheges. Wäre er in der Herde, gäbe es zu viele Lämmer, so Ronald Ennersch, der Chef des Geheges. „Der Bock heißt Schreier nach einem Radebeuler Bauunternehmer, dessen Vater den Vater des Bocks dem Gehege vermacht hatte. Außerdem heißt er Schreier, weil er manchmal rumschreit.“

Der Nachwuchs im Wildgehege beschränkt sich natürlich nicht auf die Afrikanischen Zwergziegen. Bei den Skudden, einer ebenfalls recht kleinwüchsigen Schafrasse, sind auch die ersten Zwillinge da und eine ganze Menge Nachwuchs steht noch aus. Ronald Ennersch, Jürgen Wohsmann und Tierpflegerin Sandra Reiske zählen zusammen, was es bis Juni für Nachwuchs geben dürfte bei Dam- und Rotwild, bei Mufflons, Sika, Schafen, Steinböcken und eben Ziegen. Und sie kommen auf rund 50 Lämmer - wenn man mal eine Einheitsbezeichnung nehmen will.

400 goldene Eier

Gegen acht am Morgen füttert Jürgen Wohsmann die Ziegen, macht Stall und Gehege sauber. Letzteres können ab sofort auch die Kinder, die ins Streichelgehege kommen, denn dafür gibt es jetzt die entsprechenden Besen und Schaufeln. Ronald Ennersch ist überzeugt, dass davon rege Gebrauch gemacht werden wird. Abends gegen 17 Uhr werden die Ziegen noch einmal gefüttert und die drei Hühner, die vergesellschaftet mit ihnen leben, werden eingestallt, damit sie der Fuchs nicht holt.

Eines der Hühner verdient besondere Aufmerksamkeit, mutet es doch wie ein brauner Federball an, aus dem ein dünner, kahler Hals ragt, der einen kleinen braunen Federball - den Kopf - trägt. „Das Huhn ist ein Showgirl“, sagt Ronald Ennersch. „Das ist eine Kreuzung aus Seiden- und Nackthalshuhn.“ Ein bisschen dumm sieht es ja aus. Darf man das überhaupt sagen, ist das politisch korrekt? Ach - pfeif drauf, Showgirl fetzt einfach!

Zu Ostern dürfte sich der Tierkindergarten im Wildgehege weiter bevölkert haben. Ein Besuch lohnt also. Auch deshalb, weil es für die Kinder ein Quiz und 400 goldene Eier gibt.

www.wildgehege-moritzburg.de