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Das zaubern die Radebeuler Gastro-Azubis auf die Teller

Im Restaurant "Sonnenhof" auf dem Dorfanger in Radebeul übernehmen die Lehrlinge für zwei Wochen die Regie über Menü, Küche und Service. Nicht nur dort sind Azubiwochen.

Von Silvio Kuhnert
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Einen Crispy Chicken Bürger hat Koch-Azubi Mounir (l.) in der Küche des Restaurants "Sonnenhof" zubereitet, während Niklas Pilze in der Pfanne brät.
Einen Crispy Chicken Bürger hat Koch-Azubi Mounir (l.) in der Küche des Restaurants "Sonnenhof" zubereitet, während Niklas Pilze in der Pfanne brät. © Norbert Millauer

Radebeul. Burger ist bei jungen Leuten beliebt. Das ist wohl mit ein Grund, warum Auszubildende diesen auf die Menü-Karte des Radebeuler Restaurants "Sonnenhof" gestellt haben. Herzstück zwischen Brötchen, Salat, Tomate, Rucola und Honig-Senf-Soße ist allerdings keine bloße Frikadelle aus Hackfleisch, sondern eine krossgebratene Hähnchenbrust. Aber auch exotisch und international geht es auf der selbst kreierten Speisekarte zu.

In dem Gasthof am Dorfanger Altkötzschenbroda sind während der Winterferien die sogenannten Azubiwochen. Für 14 Tage haben 14 Lehrlinge aus der Gastronomie das Zepter im "Sonnenhof" übernommen. Nicht nur dort, sondern auch in den Restaurants "Dampfschiff" und "Alte Apotheke" lernen sie das Einmaleins des Kochens und Servierens und dürfen nun die Geschäfte selber leiten. Sie erstellen den Menüplan, kümmern sich um den Einkauf der Zutaten, kontrollieren die Ware, kochen die Gerichte, servieren diese und machen selbst den Dienstplan. Ihre Ausbilder stehen bereit, wenn sie Rat und Hilfe benötigen.

Persischer Pudding mit Rosenwasser und Safran

"Around the world" lautet das Motto ihres Menüplans. "Wir sind international", sagt Mounir, Koch im zweiten Lehrjahr. Er hat marokkanische Wurzeln, anderen Azubi-Kollegen afghanische, georgische oder deutsche. Jeder brachte Ideen für den Speiseplan mit ein. "Burger kennen alle", sagt Mounir. Zu den exotischen Finessen gehören zum Beispiel mit Rindfleisch gefüllte Teigtaschen auf dem Vorspeiseteller oder persischer Reispudding als Dessert. Letztgenannter wird mit Rosenwasser und Safran gewürzt.

Das Besorgen dieser Gewürzzutaten hat Restaurant- und Küchenleiter Stephan Smolka ganz schön ins Schwitzen gebracht. Zum einen ist der Preis für Safran nicht ohne. Andererseits sei Rosenwasser nicht einfach zu besorgen, besonders wenn es schnell gehen soll. Im Reformhaus an der Meißner Straße in Radebeul-West wurde er zum Glück fündig.

Azubimenüs bereichern Speisekarte

Unter den Azubis auf dem Dorfanger Altkötzschenbroda geht es international zu. Zehn von ihnen kommen aus dem Ausland. Und so bringen sie in die Azubiwochen Rezepte und den Geschmack aus ihrer ursprünglichen Heimat mit ein. So stehen in der kommenden Woche unter anderem vegetarische Linsensuppe, Zitronenhühnersuppe mit bunter Einlage, Hähnchenroulade und mediterranes Gemüse mit marokkanischem Couscous auf ihrem Menüplan. Dieser bereichert die sonst übliche Speisekarte mit Rinderroulade, Lendenbraten, Krautnudeln oder Schwarzbierbraten. Auch diese Gerichte muss der Nachwuchs vom ersten bis zum dritten Lehrjahr draufhaben.

Nach den 14 Tagen wird weiterhin das ein oder andere Gericht mit exotischem Touch ins Angebot des Anger-Gasthauses schaffen. Denn es gab mehr Vorschläge an leckeren Gerichten, als das sie alle in den beiden Azubiwochen im "Sonnenhof" berücksichtigt werden können. Aber um die Menüideen wäre es zu schade, wenn sie nur ein Gedanke bleiben. Deshalb sollen diese nach und nach die Speisekarte zeitweise bereichern.

Azubiwoche auch auf Wackerbarth

Nicht nur am Dorfanger schwingen die Auszubildenden das Zepter in Restaurant und Küche. Auch auf Schloss Wackerbarth übernehmen sie die Verantwortung im Gasthaus. Hier startet die Azubiwoche am 15. Februar 2024 und geht bis kommenden Sonntag. Die Lehrlinge kümmern sie sich um Küche, Service, von der Idee zur Speisekarte über die Zubereitung der Menüs bis hin zur Weinberatung. "Aktuell bilden wir in der Gastronomie 14 junge Menschen aus, davon sechs in der Küche und acht im Service", informiert Wackerbarth-Sprecher Martin Junge.

Auch die Wackerbarth-Azubis haben Menüs entwickelt. Wer den Vorschlag mit Fleisch beispielsweise wählt, findet Serrano-Schinken-Tarte als Vorspeise, gebratenen Tafelspitz als Hauptspeise oder Dreierlei vom Apfel als Nachspeise auf dem Teller. Bei der Variante mit Fisch verwöhnen Thunfisch-Sashimi, Kabeljau sowie Schoko-Ravioli mit Himbeerkern den Gaumen. Auch ein vegetarisches Menü haben die Auszubildenden im Angebot.