Radebeul. Der Radebeuler Stadtverband von Bündnis 90/Die Grünen tritt mit 18 Kandidaten zur Stadtratswahl am 9. Juni dieses Jahres an. "Ich freue mich über die große Zahl von Bewerbungen und über die fachliche Kompetenz aller", sagt Spitzenkandidatin Eva Oehmichen. Sie gehört seit 15 Jahren für die Grünen dem Stadtparlament an und führt die gemeinsame Fraktion von Bürgerforum, Grüne und SPD. Mit ihrer Liste würde der Grünen-Stadtverband "alle drängenden gesellschaftlich relevanten Themen auf kommunalpolitischer Ebene" abdecken. Das seien Schule, Bildung, Sport, Soziales, Stadtentwicklung, Bauen, Energie und Klima, so Oehmichen.

Unter den Bewerbern sind alle aktuellen Stadträte von Bürgerforum/Grüne, außer Tobias Plessing. Auf der Liste stehen überwiegend Parteimitglieder sowie Mitglieder des Bürgerforums Radebeul als auch Personen ohne Parteizugehörigkeit. Erstmals seit der Wende treten die Grünen als Partei zur Stadtratswahl an. Vorher bildeten sie mit dem Bürgerforum eine Wählervereinigung. Es treten sieben Frauen und elf Männer auf der grünen Liste zur Stadtratswahl an.

Zwei Courage-Preisträger sind darunter

Platz zwei nimmt der langjährige Vorstandsvorsitzende von Koenig und Bauer des größten Radebeuler Unternehmens, Albrecht Bolza-Schünemann, ein. Der parteilose Bewerber kommt vom Bürgerforum. Auf Platz drei folgt Angela Zscheischler, die sich in Radebeul als Geschäftsführerin des Familienzentrums einen Namen gemacht hat und nun eine zweite Legislatur anstrebt. Von den amtierenden Stadträten folgen Martin Oehmichen (Platz vier), Ex-OB-Kandidat Oliver von Gregory (Platz sechs) sowie Innocent Töpper (Platz 18). Die seit vielen Jahren in Radebeul beheimatete Landesgeschäftsführerin der Grünen, Elke Siebert, steht auf Platz sieben der Liste.

Ebenfalls um ein Stadtratsmandat bewirbt sich der langjährige Pfarrer der Lutherkirche, Christian Mendt, als Parteiloser auf Platz zehn der grünen Liste. Die pensionierte Wasserbau-Ingenieurin Barbara Thiel, 2008 für ihr soziales Engagement mit dem Radebeuler Courage-Preis ausgezeichnet, kandidiert auf Platz fünf.

Seit vielen Jahren hält der Ingenieur Thomas Berndt an Radebeuler Schulen das Gedenken an die Gräuel des Nationalsozialismus wach. Dafür wurde er 2010 ebenfalls mit dem Courage-Preis ausgezeichnet. Auch die beiden Sprecher des Stadtverbandes, Gabriele Poppitz und Matthias Müller, bewerben sich um ein Mandat. Des Weiteren sind auf der Liste folgende Namen zu finden: Anja Wittich, Dirk Lindackers, Florian Militschke, Kornelia Gellner, Gerhard Luhn und Andreas Janning-Pott. (SZ)