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Gymnasium Coswig: Nach 20 Jahren muss das Dach der Turnhalle erneuert werden

Die Stadt Coswig will mit Eigenmitteln aus dem Klimaschutzbeschluss ein Gebäude energetisch so sanieren, dass es nicht mehr leckt.

Von Martin Skurt
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Die Turnhalle des Coswiger Gymnasiums ist sanierungsbedürftig. Für den Klimaschutz reservierte Mittel sollen dafür verwendet werden.
Die Turnhalle des Coswiger Gymnasiums ist sanierungsbedürftig. Für den Klimaschutz reservierte Mittel sollen dafür verwendet werden. © Daniel Schäfer

Coswig. Die Stadt Coswig hat im vergangenen Jahr einen üppigen Finanzmittelüberschuss erwirtschaftet: etwa 2,6 Millionen Euro. Davon können laut einem vergangenen Haushaltsbeschluss bis zu einem Viertel in Klimaschutzmaßnahmen investiert werden. In diesem Jahr sind das ungefähr 640.000 Euro. Für das Geld kann man mehrere Photovoltaikanlagen errichten, oder ein circa 1.000 Quadratmeter großes Dach energetisch sanieren und statisch ertüchtigen. Letzteres ist nun mehr als nötig geworden.

Bislang hat die Stadt Coswig nur eine PV-Anlage auf dem Dach der freiwilligen Feuerwehr gebaut, die im Dezember 2023 eingeweiht wurde. Es war die erste gebaute und die letzte geplante Anlage. Zwei weitere sollen wiederum auf dem Rathausdach und auf dem Gymnasium in Coswig entstehen. Aber: "So richtig konnten wir uns noch nicht für einen Ort der PV-Anlage entscheiden", sagt Kämmerin Friederike Trommer im vergangenen Stadtrat. "Alle, die vor Ort waren, meinten: Mensch, das Turnhallendach ist toll und schön groß. Doch das Dach ist nicht dicht." So bilde sich regelmäßig eine Badewanne auf dem Hallenboden.

"Der Zustand ist miserabel"

Deswegen hat die Verwaltung in den vergangenen Wochen einen Vorschlag erarbeitet, die überschüssigen Mittel aus dem Jahr 2023 für die Sanierung zu verwenden. Aus Sicht der Kämmerin wäre das auch vorteilhaft, damit sofort zu beginnen. "Jetzt können wir die Kosten besser abschätzen. Wenn wir die Maßnahme erst mit dem kommenden Haushalt ab 2026 umsetzen, könnten die Baupreise vielleicht teurer werden." Zudem könnte das instandgesetzte Dach auch Ort der PV-Anlage sein. Im Übrigen: Die Mittel aus 2022 von etwa 60.000 Euro für eine PV-Anlage auf dem Dach des Gymnasiums werden als Ermächtigung weiter übertragen und gehen damit nicht verloren.

Das 20 Jahre alte Flachdach sollte eigentlich länger halten, gibt Friederike Trommer auf Nachfrage der AfD-Fraktion zu. "Manchmal passiert es aber schon eher. Denn Flachdächer nehmen vieles übel", sagt die Kämmerin. "Jetzt wollen wir hochwertig bauen." Die Fraktion des Bündnisses für ein nachhaltiges Coswig gibt wiederum zu bedenken, dass die 580.000 Euro nicht nur Klimaschutzmaßnahmen beinhalten.

Darauf antwortet Oberbürgermeister Thomas Schubert, dass das prinzipiell stimme, allerdings stehe im Klimaschutzprogramm der Stadt, dass energetische Sanierungen auch Teil davon seien. DSU-Stadtrat Jürgen Splettstößer merkt zusätzlich an, dass der Ärger in der Bevölkerung viel größer wäre, wenn die Turnhalle nicht nutzbar sei. Gerade auch die Nach-Feierabend-Sportler. "Der Zustand ist miserabel." Am Ende sind alle Mitglieder des Rats für die Sanierung.

Geplant ist nun, dass die Dämmstärke des Daches deutlich erhöht werden müsse. Derzeit sei aber noch unklar, wie weitreichend die Maßnahme ausfällt. Zunächst müsse ein vollständiger Energieausweis für das Gebäude erstellt werden, heißt es in der Beschlussvorlage. Nach der Sanierung des Daches könne dort eine PV-Anlage errichtet werden. Aktuell finden dazu Abstimmungen mit den Stadtwerken Elbtal statt. Die Maßnahme kostet 580.000 Euro.

Von den restlichen 60.000 Euro aus dem Überschuss soll eine PV-Anlage auf dem Erweiterungsbau der Oberschule Kötitz erfolgen. Die PV-Anlage ist bisher nicht Teil des vom Freistaat mit 1,1 Millionen Euro geförderten Bau-Projekts. Dabei soll die PV-Anlage frühzeitig in die Planung einbezogen werden. Die wirtschaftlichste Umsetzungsvariante mit einer Speicherlösung wird weiter geprüft. Dadurch ergeben sich eventuelle Fördermöglichkeiten.