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KiZ-Treff in Weinböhla: Ein Ort für Lückekinder seit 20 Jahren

Das offene Kinder- und Jugendhaus "KiZ" feiert am Wochenende zum Frühlingsfest seinen runden Geburtstag. Leiterin Elke Freitäger ist genauso lange dabei.

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KiZ-Treff Weinböhla: KiZ-Leiterin Elke Freitäger kümmert sich seit 20 Jahren um Kinder und Jugendliche.
KiZ-Treff Weinböhla: KiZ-Leiterin Elke Freitäger kümmert sich seit 20 Jahren um Kinder und Jugendliche. © Arvid Müller

Von Julian Wolf

Weinböhla. Am 24. März feiert die Kinderbetreuungseinrichtung "KiZ-Treff" am Kirchplatz 5 im Rahmen des Weinböhlaer Frühlingsfestes ihr zwanzigjähriges Jubiläum. Eigentlich ist der zwanzigste Geburtstag erst am 1. April erreicht, doch da das Datum in diesem Jahr auf Ostern fällt, hat KiZ-Leiterin Elke Freitäger die Jubiläumsfeier kurzfristig vorgezogen und blickt auch auf ihre letzten 20 Jahre als KiZ-Leiterin zurück.

Seit der Eröffnung leitet Elke Freitäger das offene Kinder- und Jugendhaus am Kirchplatz in Weinböhla. Die Anfänge waren schwer. Zwei kleine Räume, eine Küche und einen sogenannten Aufenthalts- und Bastelraum standen dem "KiZ" damals zur Verfügung. "Das KiZ-Gebäude und die Bibliothek waren getrennt und unser Jugendraum war gar nicht beheizbar", erinnert sich Freitäger. "Bei den vielen Kindern, waren die Räume zu klein und es herrschten erschwerte Bedingungen", sagt sie.

Angebote seit 20 Jahren kostenlos

Danach bekam der Kindertreff in freier Trägerschaft des Coswiger KiZ e. V. die alte Bibliothek zur Verfügung gestellt, doch hier musste erstmal gründlich renoviert werden. Auch die Gemeinde half mit. "Aus dem Rathaus bekamen wir Hilfe, die Decken auszubessern, Laminat zu verlegen und Rauchmelder anzubringen", so die Leiterin. Die Farbgestaltung und das Einräumen des neuen Domizils lagen in der Hand des KiZ-Treffs und seinen Kindern und Jugendlichen. "Inzwischen können wir viel anbieten, haben ausreichend Platz für alle und freuen uns über unseren großen Aufenthalts- und Hausaufgabenraum, das Kreativ- und Musikzimmer, sogar einen Praktikantenraum und eine kleine Werkstatt haben wir in Weinböhla", freut sich Freitäger.

Vor 20 Jahren wurden im "KiZ" vor allem junge Kinder betreut. Als erstes, offenes Haus für Kinder und Jugendliche überhaupt in Weinböhla, sollte die Einrichtung erst einmal erprobt werden. In der sogenannten "Probephase" nahm Elke Freitäger alle auf, die kommen wollten. Später wurden offene Häuser dazu angehalten, erst für Kinder ab der Klassenstufe fünf zu öffnen. Diese wurden damals als "Lückekinder" bezeichnet – Kinder zwischen Klasse fünf und acht, bei denen die Eltern möchten, dass ihre Kinder weiterhin betreut werden, die Betreuung im Hort aber entfällt.

Gleichgeblieben ist in all den 20 Jahren aber eins: Die Angebote sind kostenfrei. "Ziel des KiZ ist es, die Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen zu begleiten. Wir wollen sie für Sport, Kreatives und Bildendes motivieren", erklärt Freitäger. "Auf Handwerk und praktisches Arbeiten legen wir besonders viel Wert, kooperieren mit Firmen, Jugendforen und anderen offenen Häusern der Region bei Turnieren, Ferien-Freizeiten und Bildungsreisen", so die Treffpunkt-Leiterin.

Fest auch für Erwachsene geeignet

Großer Beliebtheit erfreuten sich in der Vergangenheit besonders die Graffiti-Projekte des KiZ Weinböhla. "Es war ein großer Bestandteil der letzten Jahre, doch dieses regelmäßig stattfindende Projekt, muss erstmal wiederbelebt werden", so Freitäger. Die für die Gemeinde-Verschönerung verantwortliche Jugendgruppe sei auseinander gedriftet. Für ein Graffiti-Projekt während der Osterferien soll sich jetzt eine neue Gruppe finden.

Bis zum 24. März bietet der Weinböhlaer KiZ-Treff noch Sportangebote und Pflanzaktionen, Skat-, Schach- und Sprachspiele, Romméturniere und einen Frühjahrsputz an, doch dann soll erst einmal gefeiert werden. "Es soll ein Fest werden, an dem man auf Vergangenes zurückschauen, das Aktuelle erleben und das Zukünftige ansprechen kann. Es wird Erinnerungen, Meinungen und Pläne geben", berichtet Freitäger und lädt letztlich neben ihren ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern und öffentliche Vertreter Weinböhlas, Niederaus sowie des Landkreises Meißen auch ihre Kooperationspartner, Nachbarn des Hauses, Sponsoren, ehemalige Praktikanten und alle interessierten Kinder, Jugendliche samt deren Familien ein.

"Unser Fest richtet sich aber auch an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die den KiZ-Treff noch nicht kennen", sagt Freitäger, die am 24. März dann auch sicherlich ihre ganz persönlichen Erinnerungen an die unzähligen Erlebnisse während Schul- und Ferienfreizeiten und Hilfsangebote für Groß und Klein kundtun wird.