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Doch keine Umleitung für Radfahrer an der Baustelle Meißner Straße

Radfahrer und Fußgänger sollen sich auf einem schmalen Streifen an dem Baufeld in Radebeul vorbeiquetschen. Das gefällt nicht allen Stadträten.

Von Silvio Kuhnert
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Neben großen Baufahrzeugen und Baustelle bleibt für Radfahrer und Fußgänger wenig Platz. Deshalb fordern Stadträte separate Umleitungen und barrierefreie Wege.
Neben großen Baufahrzeugen und Baustelle bleibt für Radfahrer und Fußgänger wenig Platz. Deshalb fordern Stadträte separate Umleitungen und barrierefreie Wege. © Arvid Müller

Radebeul. Für Fußgänger und Radfahrer ist es neben der Großbaustelle auf der Meißner Straße zwischen Gleisschleife Radebeul-Ost und dem Stadtteilzentrum ziemlich eng. Weil Konflikte zwischen Pedaleuren und Passanten mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen nicht ausgeschlossen sind, wenn sich diese begegnen, regte Stadträtin Eva Oehmichen (Bürgerforum/Grüne) an, auch für Fahrradfahrer eine Umleitungsstrecke einzurichten.

Die Stadtverwaltung griff diese Idee auf. Ingolf Zill, verantwortlich für Verkehrsangelegenheiten im Rathaus, kündigte Ende vorigen Jahres eine Umleitungsstrecke für Radfahrer an. Diese sollte über Schiller-, Goethe- und Hauptstraße in beide Richtungen ausgeschildert werden. Doch auf der jüngsten Sitzung des Bauausschusses informierte Zill, dass aus diesem Plan nichts werde. Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) haben aus Sicherheitsgründen interveniert. Denn die Pedalritter würden dort Gleisanlagen passieren. Die Fahrradumleitung ist damit vom Tisch. "Wer sich nicht auskennt, muss sein Fahrrad am Baufeld vorbeischieben", sagte Zill.

Holperpiste mit teilweise hohen Kanten

Mit dieser Lösung ist Stadträtin Oehmichen nicht einverstanden. Sie fordert Maßnahmen, die Menschen mit Gehbeeinträchtigungen während Straßenbauarbeiten nicht ausgrenzen. "Dies erfordert die Installation von möglichst barrierefreien Wegen, gut sichtbaren Hinweisen und adäquaten Umleitungsmöglichkeiten." Über die derzeitige Wegeführung haben sich Personen mit Handicap unter anderem in einem SZ-Leserbrief beschwert.

"Die Holperpiste mit teilweise hohen Kanten, tiefen Löchern und sehr schmalen Wegen schließt Menschen aus und schränkt sie in ihrer Freiheit unnötig ein", fährt Pflegedienstleiter und Grünen-Stadtrat Martin Oehmichen fort. Die radelnde Fraktionskollegin Angela Zscheischler ergänzt: "Fahrradfahrer müssen während der Bauarbeiten klare und sichere Alternativrouten haben. Eine effektive Umleitung fördert nicht nur die Sicherheit, sondern hilft, die Mobilität vieler aufrechtzuerhalten."

Eva Oehmichen, Vorsitzende der Fraktion Bürgerforum/Grüne/SPD, fordert die Verwaltung auf, Alternativrouten für Fahrradfahrer zu prüfen, auch wenn die DVB eine Fahrradwegeführung über die Gleisanlagen nicht genehmigt. "Die Umleitung für Fahrräder und sichere Wege für Gehbeeinträchtigte müssen unverzüglich eingerichtet werden!", so Oehmichen.