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So wird die Oberschule Radeburg erweitert

Die Unterlagen der Stadt für den Bauantrag sind fertig. Zudem gibt es seit Dienstag Neues in Sachen Förderung.

Von Sven Görner
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So soll die künftige Heinrich-Zille-Oberschule von der Straßenseite aussehen.
So soll die künftige Heinrich-Zille-Oberschule von der Straßenseite aussehen. © Planungsbüro Partzsch

Radeburg. Was bisher nur in Form von Grundrissen und Lagenplänen existierte, gibt es seit Jahresende nun auch als Ansichten: die Heinrich-Zille-Oberschule Radeburg nach der geplanten und im Vorjahr von den Stadträten, der Verwaltung und den Lehrern intensiv diskutierten Erweiterung.

Nach zunächst fünf Varianten, die das Planungsbüro im Februar 2020 den Stadträten vorgestellt hatte, lagen diesen am Ende elf Varianten zur Entscheidung vor. Weitere Ideen, wo und wie neu gebaut werden soll, kamen dabei nicht nur von den Planern. Auch einzelne Stadträte und nicht zuletzt die Lehrer, als die künftigen Nutzer, steuerten ganz konkrete Vorschläge bei.

Der dabei auch in Betracht gezogene Abriss der jetzigen viel zu kleinen Turnhalle wurde schließlich verworfen, weil dafür kaum mit einer Zustimmung der Denkmalbehörde zur rechnen war und so nur Zeit verloren gegangen wäre. Die ist ohnehin knapp, denn nicht nur eine neue Turnhalle, sondern vor allem weitere Räume werden dringend benötigt. Wurde die Zille-Schule in der Schulnetzplanung von 2012 noch als zweizügige Einrichtung ausgewiesen, also mit zwei Klassen pro Jahrgang, werden es nach den aktuellen Zahlen perspektivisch drei sein. So wurden für 2021 305 Schüler prognostiziert. Tatsächlich sind es inzwischen bereits fast 400.

So wird der Komplex von der Hofseite aussehen. Rechts das Kopfgebäude.
So wird der Komplex von der Hofseite aussehen. Rechts das Kopfgebäude. © Planungsbüro Partzsch
Auch das Gebäude der neuen Turnhalle (links) wird geschossmäßig dem Altbau angepasst.
Auch das Gebäude der neuen Turnhalle (links) wird geschossmäßig dem Altbau angepasst. © Planungsbüro Partzsch

Abgerissen werden für die Erweiterung dagegen der Schulclub Zille-Bunker und das erst vor 13 Jahren eingeweihte Gebäude für den WTH-Unterricht. Zwar hatte die ULR-Fraktion bis zuletzt um dessen Erhalt gekämpft, ihre Kollegen im Stadtrat konnte sie damit allerdings nicht überzeugen. Diese wiesen nicht nur auf den hohen Sanierungsbedarf des Hauses hin. Sie machten zudem geltend, dass mit dem Stehenlassen des WTH-Gebäudes auch die Chance vertan werde, endlich mal einen Gebäudekomplex zu schaffen, der zwar aus mehreren Teilen besteht, aber dennoch als Ganzes geplant und realisiert wird.

Die Berechnungen vom Vorjahr gehen davon aus, dass das Projekt 13,5 Millionen Euro kosten wird. Dafür soll an der süd-östlichen Seite des Hauptgebäudes, dort, wo jetzt die Feuertreppe ist, ein viergeschossiger Kopfbau angesetzt werden. In jeder Etage soll es dort drei Räume geben.

Der jetzige Verbindungsbau zwischen Schule und Turnhalle wird durch einen höheren Neubau ersetzt. In die Nische des Altbaus kommt zudem ein kleiner Anbau.
Der jetzige Verbindungsbau zwischen Schule und Turnhalle wird durch einen höheren Neubau ersetzt. In die Nische des Altbaus kommt zudem ein kleiner Anbau. © René Plaul
Das vor 13 Jahren errichtete Gebäude für den WTH-Unterricht (im rechten Foto links) wird abgerissen, um Platz für die neue Turnhalle zu bekommen.
Das vor 13 Jahren errichtete Gebäude für den WTH-Unterricht (im rechten Foto links) wird abgerissen, um Platz für die neue Turnhalle zu bekommen. © Arvid Müller

Auf der gegenüberliegenden Seite wird der flache Verbindungsbau zur denkmalgeschützten Turnhalle durch einen dreigeschossigen Neubau ersetzt. Der bestehende Gebäudevorsprung am Schulhaus soll durch einen Anbau begradigt werden. An die hintere Seite der Turnhalle wird das Haus mit der größeren neuen Halle gebaut. Über diese kommen Unterrichtsräume.

Gebaut werden soll in drei Abschnitten. Zunächst wird der Kopfbau entstehen. Danach soll die alte Turnhalle zur Mensa umgebaut und der neue Verbindungsbau errichtet werden. Den Abschluss bildet dann die neue Turnhalle. Zuvor muss allerdings der Abriss des WTH-Gebäudes erfolgen.

Für den Kopfbau hatte die Stadt noch im alten Jahr einen Antrag auf Förderung aus dem Schulbau-Programm gestellt. Wie Bürgermeisterin Michaela Ritter (parteilos) am Dienstag sagte, gebe es aktuell gerade Gespräche mit der Sächsischen Aufbaubank. Möglicherweise auch zu einer anderen Fördermöglichkeit. Für den Umbau der Turnhalle will Radeburg dagegen Gelder aus der Stadtsanierung einsetzen. Noch offen ist, wo Fördergelder für die Finanzierung des letzten Bauabschnitts herkommen könnten.

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