Radebeul. Eigentlich sollte am kommenden Sonnabend, 1. Juni 2024, das 37. Schwimmfest im Lößnitzbad an der Fabrikstraße stattfinden. Doch am Donnerstagnachmittag entschlossen sich die Veranstalter, das Event aufgrund des für das Wochenende angesagten Starkregens abzusagen. Ob die Veranstaltung an einem anderen Termin nachgeholt wird, entscheidet der Vorstand des Schwimmvereins in den nächsten Tagen.

Das Lößnitzschwimmfest hat in Radebeul eine lange Tradition. Doch in den Jahren 2018 bis einschließlich 2023 musste die Breitensportveranstaltung unfreiwillig pausieren. Unter anderem machten Algenblüte und Corona den Organisatoren vom Schwimmverein Poseidon ein Strich durch die Rechnung. In diesem Jahr wollte man den Neustart wagen.

"Früher fand es nach den langen Sommerferien statt", berichtet Klaus Peter Müller. Da breiteten sich jedoch in vergangenen Jahren nach heißen Juli- und Augusttagen Blaualgen im Kiessee aus. Also wollten die Sportfreunde vom SV Poseidon im übertragenen Sinne den Spieß umdrehen und Schwimmern und Familien verschiedene Wettkämpfe noch vor Beginn der Schulferien in der offenen Badestelle im Wasser und am Ufer anbieten - in der Hoffnung auf gute Qualität des erfrischenden Nasses.

Anfänge reichen ins Jahr 1981 zurück

"Wir wollen das Schwimmfest wiederbeleben. Viele junge Mitglieder in unserem Verein kennen es nicht", berichtet Müller, der die Leitung der Veranstaltung übernommen hat. Mit einem Dutzend Vereinsmitgliedern wollte er das Sportereignis in diesem Jahr auf die Beine stellen. Selbst kennengelernt hat Müller das Schwimmfest 1995, als er in den Verein eingetreten war. "Damals war es schon lange ins Leben gerufen und hatte Tradition", berichtet der Sportsfreund. In den Chroniken schaute er noch einmal nach. Die Anfänge reichen sogar bis 1981 zurück. "Es wurde damals von der Schwimmabteilung der BSG Chemie, dem juristischen Vorgänger unseres Vereins, ins Leben gerufen und durch uns ohne Unterbrechung bis 2017 weitergeführt", so Müller. Das Schwimmfest am kommenden Sonnabend hätte an diese Tradition anknüpfen sollen.

Der Plan für das Schwimmfest war, mit Begrüßung und Erwärmung um 11 zu starten. Im ersten Wettkampf wären 50 Meter im Wasser zu bewältigen gewesen. "Das ist einmal quer über den See", informiert Müller. Den Hauptwettkampf hätte die 400-Meter-Strecke gebildet, was eine ganze Runde im See entspricht. Es stand zudem ein Staffelwettbewerb und das Schwimmen auf der Langstrecke auf den Plan. Letztere ist rund 2.000 Meter beziehungsweise fünf Runden im See lang.

Zitterpartie wegen Alters der Schwimmhalle

Ein Umzug des Schwimmfestes vom Lößnitz- ins Bilzbad wäre vor allem wegen der Wettbewerbe über längere Distanzen nicht infrage gekommen. "Die Schwimmbecken am Meiereiweg sind für unsere Wettkämpfe nicht geeignet", berichtet Müller. Auch außerhalb des Wassers war ein Familienwettbewerb geplant. Dort sollten ein Lauf um den See, Dosen werfen und ein Hindernis-Parcours auf Teilnehmer warten. Zudem sollte man am Lagerfeuer Knüppelkuchen backen können.

Der Schwimmclub Poseidon Radebeul e. V. zählt über 500 Mitglieder und über 40 Trainer und Übungsleiter. "Wir haben eine große Kinder- und Jugendabteilung", sagt Müller. Die Trainingsstätte ist die Schwimmhalle im Sport- und Freizeitzentrum Krokofit und wird dieses Jahr 40 Jahre alt. Aufgrund des Alters blicken die Sportsfreunde mit Sorge auf die technischen Anlagen und deren Zustand. "Die Technik ist verschlissen", so Müller. Rohrleitungen können platzen und bersten, die Chloranlage kaputtgehen. "Für uns ist das eine große Zitterpartie. Denn ohne funktionstüchtiger Schwimmhalle ist unserem Verein die Grundlage entzogen", berichtet Müller.

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Trotz dieser Sorgen hatte er zuversichtlich auf das Lößnitzschwimmfest am 1. Juni geblickt und auf Wettergott Petrus gehofft. Bei Wassertemperaturen unter 18 Grad Celsius werden die Strecken verkürzt. Unter 16 Grad Celsius im Wasser, Dauerregen und Algenblüte müssen die Wettkämpfe ausfallen, was nun mit großer Wahrscheinlichkeit eintreten wird.