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Radebeul: Pflaster am Kultur-Bahnhof sorgt wieder für Probleme

Die Straße wurde vor nicht einmal vier Jahren komplett saniert. Nun schlagen die Steine Wellen. Die Suche nach einer Lösung erweist sich als schwer.

Von Silvio Kuhnert
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Hinweisschilder mahnen und weisen auf das kaputte Pflaster auf der Zufahrt zum Rewe-Supermarkt und Kultur-Bahnhof in Radebeul-Ost. Der Zustand der Privatstraße verschlechtert sich zusehends.
Hinweisschilder mahnen und weisen auf das kaputte Pflaster auf der Zufahrt zum Rewe-Supermarkt und Kultur-Bahnhof in Radebeul-Ost. Der Zustand der Privatstraße verschlechtert sich zusehends. © Foto: Arvid Mueller

Radebeul. Die Pflastersteine auf der Zufahrtsstraße zum Parkplatz von Rewe-Supermarkt und Kultur-Bahnhof in Radebeul-Ost wackeln spürbar, wenn man mit dem Auto drüber rollt. Fußgänger müssen Obacht geben, dass sie über die aufragenden Steinkanten nicht stolpern. Denn diese liegen krumm und schief, bilden regelrechte Wellen. Eine weiße feine Staubschicht überdeckt großflächig das gelbe Pflaster. Autoreifen reiben und schleifen die überstehenden Kanten der Steine ab.

Mit dem Straßenbelag stimmt was nicht, wird einem sofort klar. Und an den Laternen- und Straßenschildmasten sind kleine Warnzettel angebracht. "Vorsicht Straßenschäden. Gefahr für Pkw und Fußgänger!" ist darauf zu lesen. Von der Sidonienstraße aus verläuft die Straße zunächst schräg nach unten, bis sie ab Höhe Westseite des Kultur-Bahnhofs eben ist. Vor allem im Übergangsbereich von der Schräge zur Ebene ist das Pflaster besonders kaputt.

Hoher Druck durch Fahrzeuge

Die Straße ist im Privatbesitz und noch keine zehn Jahre alt. Sie gehört zum Grundstück des Investors Christoph Dross. Dieser ließ das Gebäude mit Rewe-Markt, Parkhaus, Ärztehaus und Commerzbank errichten. "Von einem großen Ärgernis" spricht er. Denn der jetzige Zustand erinnert an das Frühjahr 2018. Auch damals war an den gleichen Stellen das Pflaster locker. Im Sommer jenes Jahres ließ Dross die Zufahrtsstraße komplett sanieren, damals war sie gerade erst fünf Jahre alt.

Als die Straße gebaut wurde, hat man sich für sachsengelbes Pflaster als Belag entschieden. Was Planer oder auch Bauleute damals offenbar nicht beachtet haben - am Ende der Straße befindet sich die Anlieferzone für den Rewe-Supermarkt. Über die kurz abschüssige Strecke fahren daher nicht nur relativ leichte Pkw, sondern auch schwere Lastwagen mit Ware und zweistelliger Tonnage. Und auf dem Gefälle bremsen sie. Dadurch kommt es zu hohem Druck und einer großen Krafteinwirkung auf das Pflaster. Wenn da nicht Puffer eingebaut seien und der Kies zwischen den Steinen genau stimme, dann verschieben sich die Pflastersteine, machte Dross als Problem aus.

Neues Pflaster im Jahr 2018 verlegt

Genau diesen Mangel ließ er im Sommer 2018 beheben. Die Pflastersteine kamen komplett raus. In Abständen wurden quer Granitsperren aus Stein gesetzt, die dem Pflaster zusätzlichen Halt geben sollen. Zudem wurden neue und anders geformte Steine verwendet. Die alten Betonpflastersteine waren eckige Quader, die neuen dagegen L-förmig mit wellenförmigen Seiten. Diese wurden in der gleichen Farbe eingefärbt, damit die Pflasterung wieder sandgelb sächsisch aussieht.

Bis zu Beginn dieses Jahres schien diese Lösung die richtige gewesen zu sein. Doch dann wurden die ersten Steine wieder locker. Nun sind viele wieder verschoben, bilden Wellen und lösen sich. "Der derzeitige Zustand ist untragbar", sagt Dross. Bereits im Januar begann er nach einer neuen Lösung zu suchen. Bis Frühjahr sollte eine zündende Idee gefunden sein, damit im Frühsommer die Reparatur erfolgen kann.

Sanierung noch in diesem Jahr

Beim erneuten Telefonat in dieser Woche mit Dross wurde deutlich, dass die Lösungssuche noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird und ein Reparaturtermin noch nicht in Sicht ist. Der Investor und Straßeneigentümer spricht von verschiedenen bautechnischen Problemen und einem komplexen Prozess. Eine Lösung ist offensichtlich noch nicht gefunden. Jedoch arbeiten mehrere Bauingenieure und Gutachter daran. Dross jedenfalls möchte nicht wie früher nur auf die Meinung eines Planers hören.

Von "geballtem Sachverstand" spricht er, womit nach einer Lösung gesucht wird. Mehrere Varianten sind in Arbeit, die nach der Fertigstellung noch einmal mit Experten erörtert werden, bis die finale Entscheidung zur bautechnischen Ausführung getroffen wird. Denn eines stellt der Investor klar, er möchte die Straße nicht ein drittes Mal komplett sanieren müssen, nachdem die nächste Reparatur erfolgt ist. Wann allerdings ein Bautrupp anrücken wird, ist derzeit noch offen. "Wir werden die Straße in diesem Jahr in einen Zustand versetzen, der dauerhaft trägt", verspricht Dross.