Radebeul bringt Bürger-App heraus

Radebeul. Von der Hängematte oder dem Sofa aus am Wochenende schnell mal im Smartphone oder auf dem Tablet schauen, wo es zu Wochenbeginn auf Radebeuls Straßen klemmt, am Freitagabend noch schnell die neueste Mitteilung der Kitaleitung lesen, ob und wie es ab Montag in Krippe, Kindergarten oder Hort weitergeht, nach Feierabend sich noch einmal im Abfallkalender vergewissern, welche Tonne, Grüne, Gelbe, Blaue oder Abfall, am nächsten Morgen vor der Einfahrt stehen muss, oder einfach mal schauen, was der Stadtrat so auf seiner nächsten Sitzung anstellen wird und die Beschlussvorlagen vorab studieren - dies alles und noch mehr macht ein neues digitales Angebot der Stadt Radebeul möglich.
Normalerweise müssten Radebeuler, um zu diesen Informationen zu gelangen, verschiedene Internetseiten öffnen und durchstöbern. In der Bürger-App sind nun Mitteilungen und Serviceangebote aus dem Rathaus, seiner Institutionen wie Kulturamt, Stadtarchiv und Stadtbibliothek, den städtischen Tochterunternehmen wie Wasserversorgung und Stadtentwässerung, Besitzgesellschaft, Stadtwerken sowie Stadtbäder und Freizeitanlagen GmbH als auch Partnern wie dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) vereint.
Push-Nachrichten zu den Stadtteilen
Im Kommunalwahlkampf vor zwei Jahren bekam Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) von Wahnsdorfern zu hören, dass in ihrem Ortsteil nichts passiert. Als er dann aufzählte, was die Stadt so auf die Beine gestellt hat, gab es überraschte Blicke. „Wir haben schon diverse Angebote für Informationen im Repertoire“, sagt das Stadtoberhaupt und nennt unter anderem die eigene Internetseite der Stadt, die Websites der Stadtfeste, Flyer und Broschüren, Mitteilungen sowie das Amtsblatt. Das erscheint beispielsweise nur einmal im Monat. Dort finden Artikel über große Investitionen, wie etwa den Bau einer Feuerwache oder die Sanierung der Meißner Straße, Erwähnung. „Kleine Sachen gehen unter“, berichtet der OB. Das soll mit der App nicht mehr passieren. Im Filter können Einwohner einstellen, ob sie gezielt Mitteilungen aus Wahnsdorf, Serkowitz, Lindenau oder Zitzschewig oder aus allen haben möchten.
Schaltet die Stadtverwaltung eine Information aus diesen Stadtteilen auf ihrer Internetseite online, kommt sie auch als Push-Nachricht über die Bürger-App auf dem Mobiltelefon an. „Unsre Nutzergewohnheiten haben sich geändert. Es gibt eine riesige Informationsflut über digitale Medien“, sagt das Stadtoberhaupt. Damit den Radebeulern keine Benachrichtigung zum Stadtleben verloren geht, gelangt sie über die Filtereinstellung direkt zu ihnen. Wer sich beispielsweise für Kultur interessiert, kann sich mit Neuigkeiten aus dem Kulturamt zu Karl-May-Festtagen, Herbst- und Weinfest oder Weihnachtsmarkt beliefern lassen.
Täglich gibt es ein Stadtquiz
Neben den Push-Nachrichten bietet die Bürger-App weitere Rubriken zum Stadtleben an, wie rund um das Rathaus, zu Bürgerbeteiligungen, Kitas- und Freizeiteinrichtungen sowie eine Übersicht mit Notfallnummern im Havariefall sowie vieles mehr. Zu ihnen gelangt man über Buttons, Knöpfe, die man einfach drückt, oder über die Menüleiste.
Unter Aktuelles finden Einwohner beispielsweise das Amtsblatt und täglich ein Stadtquiz. „Am 1. Mai gibt es die erste Quizfrage“, kündigt Daniela Bollmann, Amtsleiterin Zentrale Leitstelle, an. Mit dieser wird Wissen zur Stadtgeschichte oder aktuellen Themen abgefragt. Wer als Erster richtig antwortet, gewinnt einen Radebeuler Geschenkgutschein. Die tägliche Quizfrage wird jeden Tag um 19.35 Uhr freigeschalten - eine Anspielung auf das Jahr der Vereinigung der beiden bis dato getrennten Städte Radebeul und Kötzschenbroda. Bis Mitternacht besteht jeweils die Möglichkeit, am Quiz teilzunehmen.
„Die Radebeuler Bürger-App kann kostenfrei für iOS beziehungsweise Android-Geräte in den jeweiligen App-Stores heruntergeladen werden“, informiert Bollmann. Entwickelt hat diese die Stadt zusammen mit dem Unternehmen Egotec in einem Pilotprojekt. Die Firma aus dem baden-württembergischen Mosbach hat bereits die Internetseite der Stadt erstellt. Rund 20.000 Euro investierte die Lößnitzstadt für die App. Die Idee zu ihr gab es schon vor Corona. Durch die Pandemie wurde die Entwicklung beschleunigt.