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Fünf neue Tanklöschfahrzeuge für den Landkreis Meißen geplant

Unter Federführung der Stadt Radebeul tun sich mehrere Kommunen im Kreis Meißen zusammen, um für ihre Wehren neue Technik zu bestellen. Das hat Vorteile.

Von Silvio Kuhnert
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Das Tanklöschfahrzeug, vor dem Radebeuls Stadtwehrleiter Roland Fährmann (r.) und Ortswehrleiter Sebastian Wels stehen, ist fast 30 Jahre alt. Es soll durch einen neuen Wagen ersetzt werden.
Das Tanklöschfahrzeug, vor dem Radebeuls Stadtwehrleiter Roland Fährmann (r.) und Ortswehrleiter Sebastian Wels stehen, ist fast 30 Jahre alt. Es soll durch einen neuen Wagen ersetzt werden. © Arvid Müller

Radebeul. Mit einer sogenannten Sammelbestellung von Drehleitern für ihre Feuerwehren haben Kommunen aus dem Landkreis Meißen im vorigen Jahr gute Erfahrungen gemacht. Was bei der Beschaffung von neuer Feuerwehrtechnik damals ein Novum war, soll jetzt beim Kauf von Tanklöschfahrzeugen wiederholt werden - wieder unter Federführung der Stadt Radebeul. Es winkt ein höherer Zuschuss durch den Freistaat Sachsen.

In der Feuerwache von Radebeul-West steht ein Löschfahrzeug Baujahr 1994. Es ist das erste Fahrzeug, das die Lößnitzstadt nach der Wende beschafft hat. Dieses soll durch ein neues Fahrzeug ersetzt werden, nicht nur, weil es in die Jahre gekommen ist. So kann der Tank des jetzigen Löschfahrzeuges nur 600 Liter Wasser fassen, der neue Einsatzwagen 4.500 Liter. Mit einem neuen Wagen werden die Kameraden effektiver und handlungsfähiger, beispielsweise beim ersten Löschangriff bei einem Feuer. Kleinere Brände lassen sich mit der Tankfüllung bereits löschen, ohne eine Schlauchstrecke legen zu müssen. Hilfreich ist so ein Tankfahrzeug unter anderem in den Randlagen von Radebeul, wo eine schlechte Wasserversorgung herrscht wie in Lindenau.

Staffel- statt Truppkabine

Auch in Coswig, Großenhain und Lommatzsch besteht der Bedarf für ein neues Tanklöschfahrzeug. Zudem hat die Stadt Gröditz Interesse bekundet und möchte bei der Sammelbestellung von bislang insgesamt fünf Kommunen mitmachen. Lang anhaltende Hitzeperioden können zu vermehrten großflächigen Feld- und Waldbränden führen. Fahrzeuge mit größeren Tanks sind bei deren Bekämpfung wesentlich effektiver einsetzbar.

Ein einzelner Neuwagen kostet rund eine halbe Million Euro. Bei einer Einzelbestellung gibt es einen Zuschuss von 231.000 Euro. Durch die gemeinsame Beschaffung kommen 46.200 Euro obendrauf. Der Radebeuler Stadtrat hat auf seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für die Sammelbestellung gegeben. Die Federführung übernimmt die Verwaltung der Lößnitzstadt, weil diese über eine eigene Vergabestelle für das Bestellverfahren verfügt. Wenn alles nach Plan läuft, geht die Ausschreibung im Laufe des nächsten Jahres raus. 2025 könnte laut Ordnungsbürgermeister Silvio Kockentiedt (CDU) die Lieferung erfolgen.

Um die Bestellung zu realisieren, haben die Radebeuler Räte den Brandschutzbedarfsplan geändert. In diesem war bislang ein TLF, so die Kurzform für das Fahrzeug, mit einer sogenannten Truppkabine vorgesehen. In dessen Fahrerkabine haben nur drei Kameraden Platz, und zwar Einsatzleiter, Maschinist und Funker. Die notwendige Mannschaft für einen Löschangriff müsste in einem zusätzlichen Fahrzeug nachrücken. Bei einer Staffelkabine ist die Fahrzelle größer und drei weitere Kameraden haben im TLF Platz. Ein Löschtrupp unter Atemschutz wäre dadurch mit einem Fahrzeug sofort mit vor Ort. Da bei einer Sammelbestellung die Ausstattung aller Wagen gleich sein muss, bekommen alle fünf Kommunen ein TLF mit Staffelkabine.