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Nächste Photovoltaikanlage für Radebeul

Die neueste Anlage der Stadtwerke Elbtal macht ein hiesiges Autohaus klimafreundlich. Diese Woche wurde alles eingeweiht.

Von Peter Redlich
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OB Bert Wendsche (parteilos), Stadtwerke-Projektmanager Stephan Buffi und Autohaus-Geschäftsführer Michael Lauke neben den neuen Photovoltaikplatten auf dem Dach.
OB Bert Wendsche (parteilos), Stadtwerke-Projektmanager Stephan Buffi und Autohaus-Geschäftsführer Michael Lauke neben den neuen Photovoltaikplatten auf dem Dach. © Arvid Müller

Radebeul. Die drei Männer posieren stolz neben 228 Platten auf dem Dach des Radebeuler Autohauses Hahn & Schmidt. Diese Woche ist auf den Hallen, in denen die Fahrzeuge mit dem Stern verkauft und repariert werden, die nächste große Photovoltaikanlage der Stadtwerke Elbtal eingeweiht worden - und deshalb sind Radebeuls OB Bert Wendsche (parteilos), Stadtwerke-Projektmanager Stephan Buffi und Autohaus-Geschäftsführer Michael Lauke durch die Dachluke nach oben gestiegen.

Die Fakten sind nüchtern und dennoch beeindruckend: Die neue Anlage der Stadtwerke Elbtal für das Autohaus Hahn & Schmidt hat eine Kapazität von 78 kWp. Zur Erklärung: Mit einem kWp lassen sich rund 1.000 Kilowattstunden (kWh) Solarstrom pro Jahr erzeugen, dafür sind etwa sieben bis zehn Quadratmeter Dachfläche erforderlich. Hier im Westen Radebeuls soll so viel Strom durch Sonnenlicht erzeugt werden, dass damit 22 Einfamilienhäuser versorgt werden könnten.

228 Module auf dem Dach

Am Bildschirm im Autohaus ist abzulesen, was vom Dach geliefert wird.
Am Bildschirm im Autohaus ist abzulesen, was vom Dach geliefert wird. © Arvid Müller

Mitte Mai haben die Stadtwerke und Hahn & Schmidt die neue Dach-PV-Anlage nun an das Netz gebracht. Auf dem Gebäude wurden 228 Module auf einer Gesamtfläche von etwa 390 Quadratmetern gebaut. Die Anlage wird einen Ertrag von etwa 71.500 kWh im Jahr produzieren, heißt es in der Beschreibung.

Der Stromertrag soll zu 64 Prozent direkt vor Ort für den Betrieb des Autohauses und der Werkstatt genutzt werden. Der Rest wird in das Versorgungsnetz der Stadtwerke Elbtal eingespeist und dem Autohaus vergütet. Mit der neuen Anlage können rund 35 Tonnen Kohlendioxid einspart werden. Wer sehen will, was auf dem Dach gerade vor sich geht, der kann gleich am Eingang zum Autohaus auf ein großes Solardisplay zur Anlagenwirtschaftlichkeit schauen - es zeigt an, wie hoch die aktuelle Stromeinspeisung ist. Selbst bei dem trüben Wetter in dieser Woche liefern die Platten noch Energie nach unten.

Geprüft, was dort genau passt

Das Autohaus Hahn & Schmidt investiert in Summe fast 100.000 Euro in die neue Anlage. Wie Annett Müller-Bühren, kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtwerke Elbtal, sagt, wurde über mehrere Jahre geprüft und gerechnet, welche Dimension einer Photovoltaikanlage für diesen Gewerbestandort sinnvoll und wirtschaftlich ist.

Wie Geschäftsführer Lauke und Mitinhaber Nantor Schmidt sagen, können mittels des gewonnenen Stroms auch die Batterien von E-Fahrzeugen aufgeladen werden.

Die Stadtwerke Elbtal und Hahn & Schmidt sind seit vielen Jahren Geschäftspartner. Die Stadtwerke haben sich in den letzten Jahren auf Energiedienstleistungen spezialisiert, mit dem Ziel, dezentrale Energiekonzepte zu entwickeln und Strom und Wärme nachhaltig zu erzeugen. Dabei sei der Ausbau der Erzeugung erneuerbarer Energien ein wesentlicher Baustein, so die Geschäftsführerin.

Andere dezentrale in Radebeul errichtete Anlagen sind zum Beispiel die Photovoltaikanlage auf dem Weinberghaus des Gymnasiums Luisenstift, auch Blockheizkraftwerke wurden von den Stadtwerken eingerichtet - so in der Elblandklinik, im Wohngebiet an der Karl-Marx-Straße in Radebeul-Ost, am Schul- und Rathausstandort an der Pestalozzistraße und in den Neubauten der Wohnungsgenossenschaft Lößnitz zwischen Meißner Straße und Maxim-Gorki-Straße.

Die Stadtwerke Elbtal haben in Radebeul und Coswig etwa 29.000 Stromkunden und versorgen rund 9.000 Haushalte und Gewerbetreibende mit Gas.

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