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Urlaub in der Kvarner Bucht in Kroatien: Die schönsten Orte und Strände

Die Küstenorte Rijeka und Crikvenica sowie die Inseln Krk und Rab sind beliebte Urlaubsziele in Kroatien. Sechs Tipps von übernachten bis essen und erleben.

Von Dominique Bielmeier
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Die Altstadt von Rab von oben. Die gleichnamige Insel in der Kvarner Bucht gehört zu einer der beliebtesten Regionen bei Kroatien-Touristen.
Die Altstadt von Rab von oben. Die gleichnamige Insel in der Kvarner Bucht gehört zu einer der beliebtesten Regionen bei Kroatien-Touristen. © PR/TVB Rab

Kvarner Bucht. An der oberen Adria in Kroatien, zwischen der Halbinsel Istrien im Norden und der Region Dalmatien im Süden, liegt die Kvarner Bucht, eines der beliebtesten Reiseziele bei Kroatien-Touristen. Neben den Küstenstädten auf dem Festland locken mehrere Inseln.

Malerische Altstädte, klares Wasser, gutes Essen sowie eine vom Fallwind Bora geprägte Landschaft mit beinahe kahlen Bergen zwischen üppiger Vegetation machen den Reiz der Gegend aus. Fast überall wird außerdem Deutsch gesprochen. Kein Wunder also, dass sich vor allem deutsche und österreichische Touristen hier wohlfühlen.

Was Sie wissen sollten, bevor Sie einen Urlaub in der Kvarner Bucht buchen.

1. Die Kvarner Bucht: Rijeka, Crikvenica und die Inseln Krk und Rab

Der wohl wichtigste Ort an der Kvarner-Bucht ist Rijeka, ehemals Fiume, eine der größten Städte Kroatiens. 2020 war Rijeka Kulturhauptstadt und bietet Reisenden heute einen idealen Mix aus Städte- und Strandurlaub.

Eine halbe Stunde entfernt liegt der beliebte Urlaubsort Crikvenica mit einer acht Kilometer langen Riviera und traditionsreichen Hotels wie dem Kvarner Palace. Die Strände sollen zu den besten in der Region gehören und sind oft familienfreundlich.

Ebenso lange, nur in die andere Richtung fährt man zum Seebad Opatija. Das "Nizza von Kroatien" war schon im 19. Jahrhundert ein beliebter Kurort. Die ehemaligen Residenzen und Villen sind heute gehobene Hotels und Pensionen. Einzigartig ist die malerische Uferpromenade.

Eine große Brücke verbindet das Festland mit der Insel Krk, die größte und nördlichste der kroatischen Inseln. Schon im Mittelalter wurde sie "Goldene Insel" genannt – wegen des milden Klimas, der günstigen Lage und der Vielfalt an Natur- und Kulturschätzen. Beliebte Urlaubsorte sind die Stadt Krk, Baska und Malinska.

Von Krk aus erreicht man die Insel Rab mit der Fähre und ist direkt am beliebten Badeort Lopar mit seinem langen Sandstrand San Marino. Hauptort der Insel ist die Stadt Rab mit ihrer wunderschönen Altstadt. Immer vom 25. bis 27. Juli findet hier auch das Mittelalterfest Rabska Fjera statt.

Weitere bei Touristen beliebte Inseln sind Cres und Losinj, die mit einer Drehbrücke verbunden sind. Cres wird von Nautikern für ihre zahlreichen Häfen und die Marina geschätzt, während Losinj noch fast als Geheimtipp gilt und vor allem für ihre sehr gute Luftqualität und wunderschöne Natur bekannt ist.

Die folgenden Tipps beziehen sich vor allem auf die Inseln Krk und Rab.

Die Hafenstadt Rijeka ist ein guter Ausgangspunkt, um die Region zu erkunden.
Die Hafenstadt Rijeka ist ein guter Ausgangspunkt, um die Region zu erkunden. © PR/Gerd Krauskopf

2. Essen: Meeresfrüchte, Rabska Torta und Surlice

Fangfrischen Fisch oder Kvarner Scampi bekommt man an vielen Orten in der Kvarner Bucht, wer es aber deftiger mag, sollte die Konoba "Kamenjak" auf dem gleichnamigen Berg auf Rab besuchen. Die Anreise mit eigenem Auto oder Taxishuttle ist ein wenig abenteuerlich (und zu Fuß in zwei Stunden von der Altstadt aus schweißtreibend), aber der Ausblick von der Terrasse macht das mehr als wett, vor allem an Sommerabenden: Zwischen Olivenbäumen und Lavendelsträuchern schaut man auf den beleuchteten Altstadthafen hinab und erkennt auch viele kleine, nicht bewohnte Inseln in der Bucht, während nebenan die hauseigenen Schafe blöken.

Zum Kaffee sollte man auf Rab unbedingt ein Stück der Rabska Torta probieren. Das Originalrezept des schneckenförmigen, an den Rändern gezackten Kuchens, der an das obere Ende des Hirtenstabs des Papstes erinnern soll, stammt aus dem 12. Jahrhundert. Für einen Besuch Alexanders III. auf Rab sollen Benediktiner-Nonnen das Rezept erfunden haben. Hauptzutaten sind Mandeln und Maraschino-Kirsch- beziehungsweise Rosenblütenlikör. Abgepackt ist der Kuchen ein leckeres Mitbringsel, das auch gut zur weihnachtlichen Kaffeetafel passt. Auf der Insel kann man außerdem in Kursen lernen, wie man das Gebäck selbst herstellt.

Auch auf die Bewirtung von Vegetariern und Veganern hat man sich in Kroatien mittlerweile eingestellt, auch wenn die angebotenen Gerichte etwas abwechslungsreicher sein könnten: In der Kvarner Bucht wird dann vor allem viel gegrilltes Gemüse und eine Auswahl verschiedener Käsesorten von Kuh, Schaf und Ziege serviert. Außerdem gibt es die rollenförmigen Surlice, eine Spezialität von der Insel Krk. Die mithilfe einer Stricknadel geformten Nudeln sollten auch Fleischesser unbedingt probieren.

Fangfrische Meeresfrüchte bekommt man in der Kvarner Bucht fast überall. Als vegetarische oder vegane Variante wird häufig gegrilltes Gemüse angeboten.
Fangfrische Meeresfrüchte bekommt man in der Kvarner Bucht fast überall. Als vegetarische oder vegane Variante wird häufig gegrilltes Gemüse angeboten. © PR/Thomas Flügge

3. Wein: Zlahtina von der Insel Krk

Als kleine, aber feine Weinbauregion in der Kvarner Bucht ist vor allem die Insel Krk bekannt. Nicht nur im malerischen, über 900 Jahre alten Weindorf Vrbnik auf einem Felsplateau an der Ostseite der Insel genießt man die regional angebaute Weißweinsorte Zlahtina. Den leichten, sommerlichen Wein trinkt man in der ganzen Region. Tipp: In der Konoba Nada in Vrbnik genießt man zum Wein auch ausgezeichnetes Essen und einen wunderschönen Blick über das Meer.

Gleich unterhalb des Restaurants legen die Boote vom Festland an; dann benötigt man noch etwa 15 Minuten zu Fuß hoch zur Konoba – wenn der unerbittliche Bora-Wind der Anreise zu Wasser nicht mal wieder kurzfristig einen Strich durch die Rechnung macht. Eine Alternative ist dann die imposante Brücke, eine der längsten gespannten Stahlbetonbogen-Brücken der Welt. Bei der Fahrt bis nach Vrbnik kommt man so auch direkt an den Weinbaugebieten der Insel vorbei.

Die Weißweinsorte Zlahtina wird auf der Insel Krk rund um das malerische Weinörtchen Vrbnik angebaut.
Die Weißweinsorte Zlahtina wird auf der Insel Krk rund um das malerische Weinörtchen Vrbnik angebaut. © PR/Weinhäupl

4. Baden: viel Kies, aber auch feinste Sandstrände

Wer an Badeurlaub in Kroatien denkt, dem kommen wahrscheinlich als erstes Stein- und Kiesstrände in den Sinn. Nicht umsonst gibt es an den kleinen Verkaufsständen der Uferpromenaden fast überall Badeschuhe zu kaufen. Aber in der Kvarner Bucht finden Urlauber auch einige Sandstrände, vor allem auf der Insel Rab – z. B. der berühmte, sehr flach abfallende Paradiesstrand (Rajska plaza) in Lopar im Norden und der kleinere, wildere Pudarica im Süden, von dem aus man die gegenüberliegende Insel Dolin sieht. Dazwischen gibt es immer wieder malerische Naturbuchten und auch mehrere FKK-Strände.

Wie auf einem anderen Planeten fühlt man sich am (Feinkiesel-)Strand Vela Plaza des beliebten Ferienorts Baska auf Krk. Die gegenüberliegenden kahlen Inseln, die man von hier aus sieht, könnten auch Gebirge auf dem Mond sein. Die nahe Strandpromenade bietet nach dem Baden Gelegenheit zum Shoppen oder für ein traditionelles kroatisches Abendessen zum Beispiel in der Konoba Placa.

Der Urlaubsort Baska auf Krk ist bei Touristen besonders beliebt. Vom zentralen Strand aus kann man die Insel Prvic sehen, die größte unbewohnte Insel in der Adria.
Der Urlaubsort Baska auf Krk ist bei Touristen besonders beliebt. Vom zentralen Strand aus kann man die Insel Prvic sehen, die größte unbewohnte Insel in der Adria. © PR/Frank Heuer

5. Aktivurlaub: Wandern, Radfahren oder ein Boot chartern

Viele Touristen kommen nicht nur zum Entspannen an den Stränden oder zum Essen in die Region, sondern wollen ihren Urlaub aktiver gestalten. Hoch im Kurs steht dabei neben Wandern (zum Beispiel auf dem rund 156 Kilometer langen Camino Krk) auch Fahrradfahren. Eine rund 35 Kilometer lange Route auf Krk führt zum Beispiel von der gleichnamigen Stadt über die Orte Sv. Donat, Kornic und Lakmartin.

Durch traumhafte Natur radelt man auf Rab von der Stadt Rab über Kampor, an der Suha-Punta-Bucht vorbei, bis hin zur Kalifront im westlichen Teil der Insel (29 Kilometer). Fahrräder kann man direkt auf den Inseln ausleihen, außerdem gibt es Bikehotels, die sich speziell auf Fahrrad-Urlauber eingestellt haben.

Wer ein besonderes Urlaubserlebnis sucht, ohne dabei selbst ins Schwitzen zu kommen, kann sich auf Rab ein Boot chartern, zum Beispiel von Piculjan, und damit in entlegene Buchten fahren lassen, um dort im glasklaren Wasser zu baden.

Mit dem Boot in entlegene Buchten: Das ist zum Beispiel auf der Insel Rab möglich.
Mit dem Boot in entlegene Buchten: Das ist zum Beispiel auf der Insel Rab möglich. © PR/TVB Rab

6. Übernachten: imperiales Flair bis buntes Boutique-Hotel

Das Angebot an Hotels und Ferienhäusern in der Kvarner Bucht ist groß, viele Urlauber kommen aber auch mit dem eigenen Camper oder mieten sich vor Ort ein mobiles Zuhause auf Zeit. Wer in Crikvenica Urlaub machen könnte, findet wahrscheinlich kaum ein spektakuläreres Hotel als das Kvarner Palace (Doppelzimmer ab 125 Euro pro Person mit Halbpension). Seit 120 Jahren empfängt das Vier-Sterne-Haus Gäste und erinnert nicht nur architektonisch an die Zeiten der Donaumonarchie. Auch der große Spa-Bereich ist ein Erlebnis.

In der Nähe der Raber Altstadt wohnt man im eleganten Vier-Sterne-Hotel Valamar Imperial (Doppelzimmer ab 140 Euro pro Nacht mit HP) mit Pool und Spa-Bereich. Ein kostenloses Shuttle bringt Gäste von dort direkt an den Strand.

Nur wenige Meter vom Strand auf Krk entfernt wohnt man im Heritage-Boutiquehotel Forza Baska in Baska. Die Ausstattung ist modern, die Einrichtung eklektisch (Doppelzimmer Anfang Juni 2024: ab 165 Euro inklusive Frühstück).

In die Zeiten der Habsburger-Monarchie zurückversetzt fühlt man sich im Kvarner Palace in Crikvenica mit großem Poolbereich und Spa.
In die Zeiten der Habsburger-Monarchie zurückversetzt fühlt man sich im Kvarner Palace in Crikvenica mit großem Poolbereich und Spa. © PR/Frank Heuer
Das Valamar Imperial Hotel auf Rab bietet einen großzügigen Poolbereich für seine Gäste.
Das Valamar Imperial Hotel auf Rab bietet einen großzügigen Poolbereich für seine Gäste. © PR/Valamar
  • Anreise: Mit dem Auto ab Dresden knapp 1.000 km, in Österreich, Slowenien und Kroatien wird Maut kassiert. Mit dem Nachtzug (inkl. Frühstück im Liege- und Schlafwagen) geht es von Stuttgart über München nach Rijeka. Tickets unter nightjet.com. Flughäfen befinden sich in Rijeka (von Mai bis September gibt es Direktflüge z. B. ab Berlin) und auf der Insel Krk.
  • Einreise: Personalausweis genügt.
  • Geld: Seit diesem Jahr gilt in Kroatien der Euro; Kreditkarten werden fast überall akzeptiert. In den Badeorten ist das Preisniveau ähnlich wie in Deutschland, im Hinterland wohnt und speist man meist günstiger.
  • Reisezeit: Empfehlenswert sind Mai/Juni sowie der September und Oktober. Im Juli und August ist es vor allem an der Küste ziemlich heiß, voll und teurer.
  • Pauschal: SZ-Reisen hat mehrere Reisen nach Kroatien im Angebot, die Busreise "Kroatische Riviera" führt das nächste Mal vom 13. bis 20. April 2024 nach Istrien, Krk und an die Plitvitzer Seen (7 Ü/HP ab 979 Euro im DZ).
  • Die Recherche wurde untersützt vom Tourismusverband der Region Kvarner.