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Das große Rechnen hat begonnen

Im zweiten Wahlgang zur Bürgermeisterwahl in Stauchitz treten noch eine Frau und vier Männer an.

Von Jürgen Müller
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Bauamtsleiter Dirk Zschoke erreichte die meisten Stimmen mit 42,8 Prozent.
Bauamtsleiter Dirk Zschoke erreichte die meisten Stimmen mit 42,8 Prozent. © Sebastian Schultz

Stauchitz. Wird es bei der Bürgermeisterwahl in Stauchitz im zweiten Wahlgang am 4. Oktober vielleicht doch noch einmal spannend? Nach der Wahl am 20. September sah es nicht danach aus. Bauamtsleiter  Dirk Zschoke hatte  mit 42,8 Prozent der Stimmen mit großem Vorsprung den ersten Platz belegt. Doch die absolute Mehrheit von mehr als die Hälfte der Stimmen erreichte er nicht. Bei Michaela Steuer, die wie Zschoke in der Gemeindeverwaltung beschäftigt ist, machten 27,2 Prozent ihr Kreuz. Deutlich abgeschlagen mit 10,2 Prozent landete Dr. Britt Kniesel auf Rang drei. Alle anderen erreichten einstellige Werte, Enrico Barth (AfD) 7,4 Prozent. Iris Osladil 4,8 Prozent. Andreas Seidlitz 4,4 Prozent und Dirk Erler (SPD) 3,8 Prozent.


Kann Michaela Steuer das Steuer im zweiten Wahlgang noch herumreißen?
Kann Michaela Steuer das Steuer im zweiten Wahlgang noch herumreißen? © Foto: Lutz Weilder
Enrico Barth (AfD) ist enttäuscht vom Wahlergebnis, will es aber nochmal wissen.
Enrico Barth (AfD) ist enttäuscht vom Wahlergebnis, will es aber nochmal wissen. ©  Foto: Sebastian Schultz
Mit 4,4 Prozent im ersten Wahlgang werden  Andreas Seidlitz  keine Chancen eingeräumt.
Mit 4,4 Prozent im ersten Wahlgang werden  Andreas Seidlitz  keine Chancen eingeräumt. © Sebastian Schultz
Mit 3,8 Prozent auf dem letzten Platz, dennoch erneut auf dem Stimmzettel: Dirk Erler, der für die SPD antritt. .
Mit 3,8 Prozent auf dem letzten Platz, dennoch erneut auf dem Stimmzettel: Dirk Erler, der für die SPD antritt. . © Sebastian Schultz

Doch nun werden die Karten neu gemischt. In Stauchitz hat das große Rechnen begonnen. Die Frage ist, wie viele Kandidaten nicht noch einmal antreten und wem die Wähler stattdessen ihrer Stimme geben. Die beiden Erstplatzieren hatten schon am Wahltag erklärt, dass sie noch einmal antreten. Auch Enrico Barth will es nochmal wissen. Er sei zwar enttäuscht vom Wahlergebnis, habe jedoch seinen Wählern versprochen, auch in einem zweiten Wahlgang nicht zurückzuziehen. "Daran halte ich mich", so der Hirschsteiner.

Auch Andreas Seidlitz aus Hahnefeld, der auf dem vorletzten Platz landete und keine realistische Chance auf das Bürgermeisteramt habe dürfte, tritt erneut an. Bis Freitag, 18 Uhr, hatten alle Kandidaten die Möglichkeit, ihre Kandidatur zurückzuziehen. Davon machten nur Britt Kniesel und Iris Osladil Gebrauch. Auf dem Zettel wird auch erneut Dirk Erler stehen. Er  schon zum ersten Wahlgang nicht mehr antreten, weil er einen neuen Job hat. Er weilt derzeit zu einer Kur, hat offensichtlich den Meldeschluss verpasst. Nun steht auch er wieder unfreiwillig zur Wahl.  

Spannend wird nun die Frage, wie hoch die Wahlbeteiligung sein wird und wer die meisten Wähler mobilisieren und von sich überzeugen kann. Rein rechnerisch könnte Michaela Steuer das Ruder noch herumreißen, wenn sie die Stimmen der nicht mehr antretenden Kandidatinnen und noch einige von Seidlitz, Erler und Barth erhielte. Jedenfalls ist davon auszugehen, dass es zum Zweikampf zwischen Zschoke und Steuer kommen wird, die anderen drei daher wohl wegen fehlender Erfolgsaussichten weniger Stimmen als im ersten Wahlgang bekommen könnten.

Unmöglich scheint es nicht, dass das Wahlergebnis noch gedreht wird. Vor vier Jahren war Dirk Zschoke auch schon zur Wahl angetreten. Bei vier Kandidaten erreichte er damals im ersten Wahlgang 31,4 Prozent der Stimmen. Im zweiten Wahlgang waren es nur gut 29 Prozent. Der jetzige Amtsinhaber Frank Seifert kam damals auf über 70 Prozent. Seifert, der im Dezember 65 Jahre alt wird, trat dieses Mal nicht mehr an.

Entscheidend wird auch die Wahlbeteiligung sein, die mit 70,6 Prozent schon im ersten Wahlgang sehr hoch war. 1.827 Stimmen wurden abgegeben, davon mehr als 500 per Briefwahl. Insgesamt sind 2.589 Stauchitzer wahlberechtigt.