Riesa
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Badetücher für den Spitzenläufer

Kevin Joite feiert in Riesa eine erfolgreiche Saison. Mit dabei sind sein Ex-Trainer, Verwandte und der OB.

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Mit kleinen Geschenken, unter anderem speziell gestalteten Badetüchern, beglückwünschten Riesas OB Marco Müller (r.) und SC-Trainer Horst Böhnisch (Mitte) den jetzt für den DSC startenden Riesaer Kevin Joite.
Mit kleinen Geschenken, unter anderem speziell gestalteten Badetüchern, beglückwünschten Riesas OB Marco Müller (r.) und SC-Trainer Horst Böhnisch (Mitte) den jetzt für den DSC startenden Riesaer Kevin Joite. © Stadt Riesa/Uwe Päsler

Riesa. Die Überraschung war groß, als Kevin Joite aus Riesa im Februar bei der Deutschen Hallenmeisterschaft der Leichtathleten in Leipzig den Titel über die 400 Meter gewann. „Ich war schon mit der Finalteilnahme der besten Sechs zufrieden, aber dass es so gut funktionierte, war natürlich toll“, sagte der 20-jährige Sportler, als er am Freitag in Riesa die – wegen Corona nur „halbfertige“ – Saison Revue passieren ließ. 

Seit 2015 startet Joite für den Dresdner SC 1898, doch die Bindung in die Riesaer Heimat ist nach wie vor eng. Sein ehemaliger Trainer Horst Böhnisch und Abteilungsleiter Thomas Förster vom SC Riesa hatten ein Essen im kleinen Kreis organisiert, zu dem auch Mutti Ines und Opa Walter geladen waren, die Kevin in allen Lebenslagen unterstützen.

"Ein echtes Aushängeschild für Riesa"

Auch Riesas Oberbürgermeister Marco Müller (CDU) schaute in der Gaststätte „Am Humboldtring“ vorbei und gratulierte zur erfolgreichen Saison. Schließlich gab es auch das starke Abschneiden bei der Deutschen Meisterschaften im August zu feiern. In Braunschweig belegte Kevin Joite den 7. Platz, verbesserte im Vorlauf seine persönliche Bestzeit auf 47,10 Sekunden und bestätigte die Leistung im Finale, als er nur zwei Hundertstel mehr benötigte. „Kevin ist ein echtes Aushängeschild der Sportstadt Riesa“, so Marco Müller.

Vor allem Horst Böhnisch war es ein Bedürfnis, seinen einstigen Schützling zu würdigen. Die Delegierung zum DSC hat sich als richtig erwiesen, auch wenn das sowohl für den Jugendlichen als auch die Eltern anfangs nicht einfach war, wie Ines Joite zugab. Zunächst bei Erika Falz und jetzt bei Claudia Marx trainierend, konnte sich Kevin relativ konstant entwickeln, hat aber wegen zu hoher Belastung die lange Hürdenstrecke inzwischen „aus dem Programm genommen“ und sich auf die flache Stadionrunde konzentriert.

Jetzt kommt ein Ingenieursstudium

Nun steht Kevin Joite an der Schwelle einer neuen Lebensetappe. Nach dem bestandenen Abitur wird er im Herbst ein Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Universität aufnehmen. Sportlich ist noch offen, ob er als U23-Nationalkader eingestuft wird. Der 7. Platz bei der Deutschen Meisterschaft war dafür nicht restlos befriedigend, zeitlich müsste er sich mindestens auf 46,5 Sekunden steigern.

Die Vereinbarkeit des Aufwandes für Sport und Studium ist deshalb auch bestimmendes Thema der Überlegungen für die Zukunft. „Mein Traum bleibt aber nach wie vor, bei einer internationalen Meisterschaft zu starten“, so Kevin. Realistisch erscheint das als Mitglied der vier-mal-400-Meter-Staffel - derzeit allerdings nicht gerade ein Aushängeschild der deutschen Leichtathletik. Doch Bangemachen gilt nicht: Kevin Joite sollte noch nicht am Zenit seiner Fähigkeiten angekommen sein. (SZ)

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