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Naturfotografen gründen Club: Auge in Auge mit der Wildnis

Seit Jahren sind Andreas Schreiber, Sabine Fürtig und Matthias Simon mit der Kamera in der Wildnis unterwegs. Jetzt stellt das Trio erstmals in Riesa aus.

Von Stefan Lehmann
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Auge in Auge mit dem Rotfuchs: Zeitiges Aufstehen wird belohnt, sagt Fotografin Sabine Fürtig. Aber es braucht eben auch Glück. Dieses Bild entstand im Ostsee-Urlaub, direkt am Meer.
Auge in Auge mit dem Rotfuchs: Zeitiges Aufstehen wird belohnt, sagt Fotografin Sabine Fürtig. Aber es braucht eben auch Glück. Dieses Bild entstand im Ostsee-Urlaub, direkt am Meer. © Sabine Fürtig

Riesa. Der Fuchs schaut mit wachem Blick in die Kamera. Es wirkt fast, als würde er absichtlich für die Kamera posieren. Eine ungewöhnliche Begegnung an einem ungewöhnlichen Ort. "Die Aufnahme entstand im Ostsee-Urlaub", erzählt Sabine Fürtig. Wahrscheinlich war der Rotfuchs nach einer Sturmflut am Strand unterwegs, um im angespülten Tang nach Futter zu suchen. Von der Spaziergängerin mit der Kamera ließ er sich nicht weiter irritieren. "Er ist so anderthalb Meter an mir vorbeigelaufen." Es war ein Glücksfall für Fürtig, die nicht lange zögerte - und den Moment gleich mehrfach mit der Kamera festhielt. "Das sind die Erlebnisse, für die man das macht."

Die Nahaufnahme des Fuchses ist jetzt in den "Kunstgängen" der Stadtbibliothek zu sehen - gemeinsam mit weiteren Aufnahmen des Naturfotoclubs Elbe-Röder. Der hat sich erst vor Kurzem gegründet - aus der gemeinsamen Leidenschaft heraus, Tiere und Landschaften abzulichten. "Wir waren alle im Fotozirkel Artopan aktiv", erzählt Andreas Schreiber, eines der drei Gründungsmitglieder. Gern fotografiert hätten sie natürlich vorher schon. "Als Kind gab's auch mal Ärger mit den Eltern, weil ich immer die Filme vollgeknipst habe."

Leuchtende Blätter, neblige Stämme

Schon zu Artopan-Zeiten waren er, Sabine Fürtig und Matthias Simon diejenigen, die lieber Natur und Tiere ablichteten, statt Architektur oder Menschen zu fotografieren. So ein Bild wirklich durchzukomponieren, das sei schwierig. Tierfotografen fangen den Augenblick ein, erklären Schreiber und Fürtig.

Die Spanne ist groß. Makro-Aufnahmen zeigen Schmetterlinge oder Hummeln auf Distelblüten, einen Damhirsch auf dem Waldweg oder einen Grünspecht im Schnee. Andere sind vor allem stimmungsvolle Landschaftsbilder. Auf die Frage nach einer seiner liebsten Aufnahmen überlegt Andreas Schreiber kurz und deutet dann auf ein Hochformat, das in einem Wald bei Tiefenau entstand. Die Blätter der Bäume leuchten regelrecht, gleichzeitig hängt ein Nebelschleier zwischen den Stämmen. Licht und Farbe würden da super passen, so Schreiber.

  • Die Ausstellung in den Kunstgängen der Stadtbibliothek Riesa startet am Mittwoch, 8. Mai, um 18 Uhr mit einer Vernissage. Danach sind die Bilder bis 28. September zu sehen. Der Eintritt ist frei.
  • Kontakt: [email protected]
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