Nünchritzer Hundeduo steht Modell für Kalender
Nünchritz. Am Elbufer in ihrem Heimatort geht Sara Neumann mit ihren beiden Hunden quasi täglich spazieren. Gemächlich trotten Hermann und Rosie neben der Nünchritzerin her. Die beiden Rhodesian Ridgebacks wirken völlig entspannt. Keine Spur von Aufregung, trotz der neuen Menschen um sie herum.
"Das sind eigentlich kleine Esel", sagt Sara Neumann und schmunzelt. Nicht bloß wegen ihres ruhigen Gemüts. Hermann und Rosie hätten auch ihren eigenen Kopf. Ein bisschen Sturheit gehört schon dazu, in der Hinsicht seien andere Rassen etwas pflegeleichter.
Der eigenwillige Charakter spielte jetzt aber keine größere Rolle, als die beiden Ridgebacks vor der Kamera standen. Die Hunde-Fotografin Diana Mehner aus Wittenberge hatte nach tierischen Models gesucht. Seit etwas mehr als fünf Jahren gibt sie einen Kalender für Hundefans heraus. Von jedem verkauften Kalender fließt ein Euro einem guten Zweck zu. Zuletzt waren es laut Diana Mehner um die 150 Kalender, die verkauft wurden. "Die Summe habe ich dann meist noch auf das Doppelte aufgestockt."
Hilfe für Tierschützer auf Mallorca
In diesem Jahr sollen die Einnahmen aus dem Kalender dem Verein SOS Animal Mallorca zugutekommen. Die Initiative kümmert sich seit 1995 um ausgesetzte oder herrenlose Hunde und Katzen auf der Insel. Während eine Auflage des Kalenders sich um vermittelte Tiere aus dem spanischen Tierheim dreht, zeigt der zweite Hunde mit den Accessoires einer Hamburger Tierausstatterin.
Über eben diese Ausstatterin erfuhr auch Sara Neumann von dem Fotoshooting. Sie hatte dort zwei handgemachte Leinen gekauft, die Rosie und Hermann auch für ihr Kalenderporträt um den Hals gelegt bekamen. Anfang August ging's also nach Wittenberge, um dort anderthalb Stunden im Fotostudio zu verbringen. Das Fotoshooting habe sie gereizt, sagt Sara Neumann, aber eben auch die Möglichkeit, noch etwas Gutes zu tun.
Die beiden ein und vier Jahre alten Hunde kamen schon als Welpen zu Sara Neumann. "Die Rasse ist hier noch nicht so verbreitet." Sie sei selbst auf die Rhodesian Ridgebacks gekommen, weil ihre Tante seit Jahren ebenfalls einen hält. "Günther, das ist meine große Liebe", schwärmt die Nünchritzerin, die im Ort arbeitet und daneben in Leipzig ein Studium an der HTWK absolviert. Die aus Südafrika stammenden Hunde gelten eigentlich als schwer erziehbar. Aber die beiden machten alles mit, erzählt Sara Neumann. Auch bei sportlichen Ausflügen seien sie immer mit dabei. Und im Büro. "Da können alle Mitarbeiter ihren Hund mitnehmen."
Leckerlis beim Fotoshooting
Entspannt waren die beiden Tiere auch während des Kalender-Fototermins. "Die beiden harmonieren zum Glück gut miteinander." Und das, obwohl sie durchaus unterschiedliche Charaktere sind. Die kleinere Rosie etwa sei eher durch Leckerlis zu begeistern gewesen als der ein wenig zurückhaltendere Hermann. Trotzdem klappte alles gut. "Es ist ja dann meine Aufgabe, mich auf die beiden einzulassen und an sie anzupassen", sagt Fotografin Diana Mehner.
Den Kalender hat auch Sara Neumann schon bestellt, erzählt sie. Bei einem Exemplar wird es wohl nicht bleiben. Den einen oder anderen werde sie womöglich verschenken, es sei ja für den guten Zweck. Auch sonst engagiert sich Sara Neumann für Hunde. "Wenn jemand aus dem Ort oder dem Bekanntenkreis einen Hund abgeben muss, dann bin ich zuletzt ab und an mal eingesprungen, bis ein neuer Besitzer gefunden war." Und erst in der letzten Ferienwoche hatte sie mal wieder Hundesitterin für Bekannte gespielt. Da wohnten dann statt zwei gleich vier Rhodesian Ridgebacks auf ihrem Grundstück.
