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Riesaer stören sich an Trinkern und Drogenkonsumenten

Die Präsenz bestimmter anderer Menschen beeinträchtigt das Sicherheitsempfinden vieler Bürger. Welche Gruppen dabei besonders im Fokus stehen.

Von Eric Weser
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Männer trinken auf einer Bank am Riesaer Elbufer Bier: Die Gegenwart von Alkoholisierten ist für viele Menschen offenbar besonders unangenehm.
Männer trinken auf einer Bank am Riesaer Elbufer Bier: Die Gegenwart von Alkoholisierten ist für viele Menschen offenbar besonders unangenehm. © Archivfoto: Schröter

Riesa. Alkoholisierte Personen, Drogenkonsumenten, verhaltensauffällige Personen: Von diesen Personengruppen fühlen sich Riesaer im Schnitt am stärksten in ihrem Lebensumfeld beeinträchtigt – und damit auch in ihrem Sicherheitsempfinden.

Das zumindest zeigt die Auswertung der Bürgerbefragung im Rahmen Sicherheitsanalyse Riesa. Die Untersuchung zum Sicherheitsgefühl der Anwohner liegt seit Kurzem vor.

Neben den vorgenannten Gruppen hatten die Riesaer Umfrageteilnehmer zudem angegeben, sich durch Taschendiebe, Personen mit Migrationshintergrund sowie aggressive Auto- und Radfahrer beeinträchtigt zu fühlen.

Als unproblematischer wurde hingegen die Situation mit herumhängenden Jugendlichen und Erwachsenen, bettelnden Menschen oder Obdachlosen eingeschätzt, heißt es in der Auswertung der Befragung. An dieser hatten im Vorsommer 335 Riesaer teilgenommen.

"Unter sächsischen Werten"

Bemerkenswert erscheint unter anderem ein Vergleich zwischen Wahrnehmung und tatsächlich registrierten Straftaten. So werden von Befragten einerseits Taschendiebe als durchaus bedeutsamer Störfaktor gewertet.

Zum Thema Taschendiebstähle heißt es in der Sicherheitsanalyse unterdessen an anderer Stelle: Ihr Häufigkeit liege "in Riesa unter den sächsischen Werten, lediglich im Jahr 2019 liegen sie mit 19 Fällen, auf das gesamte Stadtgebiet gesehen, darüber."

Der niedrigste Wert von gerade einmal sechs Fällen waren 2016 registriert worden. Bei den Daten beruft sich die Untersuchung auf Angaben aus der Polizeilichen Kriminalstatistik von 2020.

Mehr Kontakt zu Bürgern

Die Autoren der Sicherheitsanalyse raten angesichts der Umfrageergebnisse dazu, dass Sicherheitskräfte bestimmte Bereiche stärker bestreifen und mit Bürgern in Kontakt treten sollen – gerade an Orten, bei denen Riesaer angegeben hatten, sich unwohl zu fühlen.

Auch solche Orte waren in der Untersuchung identifiziert worden – insbesondere der Puschkinplatz, der Stadtpark samt Elbwiesen aber auch der Busbahnhof.

Auch Alkohol- und Drogenmissbrauch im Straßenverkehr solle mit verkehrspolizeilichen Maßnahmen mehr begegnet werden, empfehlen die Autoren der Sicherheitsanalyse. (SZ/ewe)