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Was wird aus dem Merzdorfer Teich?

Schon länger ist das Wasser abgelassen. Die einst geplante große Baumaßnahme am Gewässer wird es nicht geben – dafür aber eine Notreparatur.

Von Eric Weser
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Vor gut einem Jahr hatte die Stadt am Ufer des Merzdorfer Teichs einen Holzzaun bauen lassen – als Absturzsicherung. Der dortige Teichmönch soll bald notrepariert werden.
Vor gut einem Jahr hatte die Stadt am Ufer des Merzdorfer Teichs einen Holzzaun bauen lassen – als Absturzsicherung. Der dortige Teichmönch soll bald notrepariert werden. © Klaus Dieter Bruehl

Riesa. Vielleicht hätte er bei diesen frostigen Temperaturen ja eine Eisdecke. Aber weil sich schon seit Längerem kein Wasser mehr im Merzdorfer Teich befindet, ist der vormals matschige Schlamm auf dem Teichboden fest geworden.

Bereits seit einiger Zeit kommen immer wieder Fragen auf, was aus dem Teich wird, um den auch in diesen Tagen Spaziergänger eine Runde drehen.

Abgelassen wurde das Gewässer laut Riesas Stadtsprecher Uwe Päsler, um eine Reparatur am Teichmönch zu ermöglichen. Mit dem Bauwerk wird der Abfluss und damit der Wasserstand in dem Gewässer reguliert. Weil der Mönch im unteren Bereich gebrochen sei, habe die Gefahr bestanden, dass es zum unkontrollierten Abfluss kommt, erklärt Päsler.

Dem soll bald mit einer Notreparatur abgeholfen werden. Sprich: Das Problem soll erst einmal notdürftig behoben werden. Auch das ist nicht ganz billig. Geschätzte 6.500 Euro sind laut Stadtverwaltung als Reparaturkosten veranschlagt. Wann genau die Arbeiten stattfinden können, hängt vom Wetter ab. Momentan geht aufgrund von Schnee und Frostgraden nichts. Geplant sei aber, den Teich im März oder April wieder mit Wasser zu füllen, so die Stadt.

Weil klar ist, dass die Notreparatur keine Dauerlösung bringen wird, arbeitet die Kommune im Hintergrund an einer größeren Sanierung des Ablaufbauwerks. Bei der sollen die Mauer, der Mönch und die Ableitung in den Graben neu gebaut werden. Die Pläne lägen derzeit beim Meißner Landratsamt. Doch selbst wenn von dort grünes Licht kommt, wäre das nicht automatisch das Signal für den Baustart. "Inwiefern die Maßnahme nach einer Genehmigung in den Haushalt 2022/23 eingeordnet werden kann, was dann auch einen Fördermittelantrag ermöglichen würde, ist natürlich von der Finanzlage der Stadt abhängig", sagt Riesas Stadtsprecher.

Der ein oder andere mag sich unterdessen daran erinnern, dass Riesa das auf Kosten von 189.000 Euro geschätzte Projekt eigentlich über das Landesförderprogramm "Brücken in die Zukunft" stemmen wollte. Das sei aber zeitlich nicht realisierbar gewesen, so Uwe Päsler. Die Fördergelder flossen deshalb in ein anderes Vorhaben – den kürzlich fertiggestellte Ampelbau an der "Volkshaus-Kreuzung".

So sah es Ende Januar am Merzdorfer Teich aus: Im abgelassenen Teich schlängelte sich nur ein kleines Rinnsal durch den Schlamm.
So sah es Ende Januar am Merzdorfer Teich aus: Im abgelassenen Teich schlängelte sich nur ein kleines Rinnsal durch den Schlamm. © Klaus D.Bruehl
Am Teichmönch, dem Regulierungsbauwerk für den Abfluss, soll demnächst eine Notreparatur stattfinden.
Am Teichmönch, dem Regulierungsbauwerk für den Abfluss, soll demnächst eine Notreparatur stattfinden. © Klaus D.Bruehl
Der Zustand einiger Bäume am Teich macht Anwohnern Sorge.
Der Zustand einiger Bäume am Teich macht Anwohnern Sorge. © Klaus Dieter Bruehl

Anwohner, Spaziergänger und andere Teichfreunde sehen neben dem technischen Sanierungsbedarf indes noch zwei andere Punkte, bei denen etwas getan werden sollte. Punkt eins: der Teichschlamm. Der sorgt, wie bei vielen anderen Teichen auch, für zunehmende Verlandung und macht den Fischen das Leben schwer. Hoffnung auf eine zeitnahe Entschlammung macht Stadtsprecher Uwe Päsler nicht. Ein derartiges Projekt "würde zusätzlich einen sechsstelligen Betrag kosten". Dafür sei derzeit "finanziell keine Lösung erkennbar." Immerhin etwas Schlick könnte verschwinden: "Wenn der Neubau der Mauer möglich wird, ist schon technologiebedingt eine Teilentschlammung nötig", so der Stadtsprecher.

Der andere Punkt, auf den Anlieger hinweisen, sind die umgekippten Bäume, die teils im Teich liegen und doch entfernt werden sollten. Der ein oder andere Baum solle zudem gefällt werden, weil die Wurzeln benachbartes Mauerwerk zerstörten.

Ob es dazu kommt? Ohne Weiteres dürfte es jedenfalls keine großen Eingriffe rund um das Gewässer geben, denn der reichlich drei Hektar große Teich liegt im FFH- als auch im Landschaftsschutzgebiet.

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