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Riesa: Wie steht es um die Widmann-Brache?

Auf dem leeren Grundstück soll ein neuer Einkaufsmarkt entstehen. Doch um das Projekt scheint es ruhiger geworden. Sächsische.de hat nachgefragt.

Von Eric Weser
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Über der "Widmann-Brache" an der Pausitzer Straße in Riesa schwebt seit einiger Zeit der Plan, dass ein Edeka-Markt errichtet werden soll. Ein Baustart noch in diesem Jahr ist aber so gut wie ausgeschlossen.
Über der "Widmann-Brache" an der Pausitzer Straße in Riesa schwebt seit einiger Zeit der Plan, dass ein Edeka-Markt errichtet werden soll. Ein Baustart noch in diesem Jahr ist aber so gut wie ausgeschlossen. © Eric Weser

Riesa. Es ist ein reichliches Jahr her, da war die Widmann-Fläche an der Pausitzer Straße in aller Munde. Anfang 2020 waren Pläne publik geworden, dass auf dem ehemaligen Standort des Autohauses Widmann ein Einkaufszentrum entstehen soll. Ein Vorhaben, das einerseits begrüßt wurde, weil der geplante Edeka-Markt eine neue Einkaufsoption für Riesa wäre. Doch es gab auch kritische Stimmen. Unter anderem von Anwohnern, die sich um Lärmbelastung sorgten. Moniert wurde auch, dass die Pläne den Bau von gleich zwei Einkaufsmärkten vorgesehen hatten, wofür Feuerwehr und städtische Turnhalle weichen sollten. Ein anfangs eingeplanter Aldi-Markt wurde aus auch dem Vorhaben gestrichen, womit Turnhalle und Wehrgebäude erhalten bleiben können.

Inzwischen ist es um das Projekt an der Pausitzer Straße etwas ruhiger geworden. Was manchen Riesaer wundert. Ob denn die Pläne für den Einkaufsmarkt hinter der Feuerwehr begraben sind, fragt ein Leser von sächsische.de, der seinen Namen nicht veröffentlicht sehen möchte. Man höre davon gar nichts mehr.

Die Zeichnung zeigt den geplanten Edeka-Markt mit vorgelagertem Backshop (rot). Auf der Fläche vor dem Markt soll es Parkplätze geben. Links neben dem Nordpfeil soll sich der Bereich mit den Fitnessgeräten befinden.
Die Zeichnung zeigt den geplanten Edeka-Markt mit vorgelagertem Backshop (rot). Auf der Fläche vor dem Markt soll es Parkplätze geben. Links neben dem Nordpfeil soll sich der Bereich mit den Fitnessgeräten befinden. © M+M Bauprojektentwicklung GmbH/Stadt Riesa
So sieht es an der Pausitzer Straße (unten quer verlaufend) derzeit aus: Hinter städtischer Turnhalle und Feuerwehr befindet sich eine große Brache. Am rechten Bildrand: Der Lutherplatz, auf dem die Trinitatiskirche steht.
So sieht es an der Pausitzer Straße (unten quer verlaufend) derzeit aus: Hinter städtischer Turnhalle und Feuerwehr befindet sich eine große Brache. Am rechten Bildrand: Der Lutherplatz, auf dem die Trinitatiskirche steht. © GeoSN

Nachfrage in der Riesaer Stadtverwaltung. Sprecher Uwe Päsler widerspricht dem Eindruck, es sei ruhiger um das Projekt geworden. Vielmehr laufe das Genehmigungsverfahren für das Vorhaben ordnungsgemäß. Das brauche seine Zeit.

Tatsächlich muss das Projekt ein längeres Genehmigungsprozedere durchlaufen, damit gebaut werden darf – ein sogenanntes Bebauungsplan-Verfahren. Das dauert, je nach Vorhaben, schon mal eineinhalb Jahre oder länger, weil viele Fragen mit etlichen Beteiligten geklärt werden müssen. Angefangen damit, wie sich das Vorhaben städtebaulich einfügt – bis hin zur Frage, welche Tiere oder Pflanzen davon betroffen sind. Das Verfahren für die Entwicklung der Widmann-Brache zum Einkaufszentrum war Mitte 2020 vom Riesaer Stadtrat per Beschluss gestartet worden.

Zuletzt hatten Planungsunterlagen zwischen April und Mai dieses Jahres zur Einsicht für jedermann ausgelegen. Betroffene hatten Einwände äußern können. Die Öffentlichkeitsbeteiligung soll unter anderem helfen, Konflikte auszuräumen und ist vorgeschriebener Teil der Genehmigungsverfahren.

Dass dieses Verfahren für die Widmann-Brache noch in diesem Jahr zu einem Ende kommt, hofft Sylvia Möckel. Sie ist die Geschäftsführerin der Firma M+M Bauprojektentwicklung, die hinter dem Einkaufsmarkt-Projekt an der Pausitzer Straße steht. An selbigem halte man natürlich fest. "Unser Ziel ist, das Bebauungsplanverfahren noch dieses Jahr abzuschließen", sagt sie zu sächsische.de.

Mit einem Start von Bauarbeiten sei das aber noch nicht gleichzusetzen. Denn dafür brauche es noch die eigentliche Baugenehmigung. Wenn die vorliege, müssten zunächst auch noch die Bauleistungen ausgeschrieben werden.

Wann es so weit ist und tatsächlich Bauarbeiten für den neuen Einkaufsmarkt starten, das lasse sich momentan noch nicht sagen, so Sylvia Möckel. Sicher ist nur: Dieses Jahr wird es mit einem Baustart nichts mehr.

Womit es dieses Jahr vielleicht klappen könnte, ist der vom Projektträger M+M angestrebte Abschluss des Genehmigungsverfahrens. Derzeit würden die Stellungnahmen von Behörden und Bürgern, die bei der Öffentlichkeitsbeteiligung vom Frühjahr eingegangen sind, erfasst und eine Stadtratsvorlage daraus erarbeitet, sagt Stadtsprecher Uwe Päsler. Geplant sei, dass diese Vorlage noch im Herbst 2021 auf dessen Tagesordnung kommt.

Das ist auf der Widmann-Fläche geplant:

  • Edeka-Einkaufsmarkt inklusive Backshop mit rund 1.900 Quadratmeter Verkaufsfläche
  • Parkplatz mit rund 120 Stellplätzen
  • Anlage eines "Workout-Bereichs" mit Außen-Fitnessgeräten