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Neuer Schriftzug für Dresdner Stadion 

Buchstabe für Buchstabe wächst der neue alte Name Rudolf Harbig entlang der Fassade und leuchtet vielleicht schon Mittwochabend. 

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Die Arbeiten am Stadion-Namen haben begonnen.
Die Arbeiten am Stadion-Namen haben begonnen. © Robert Michael

Das Votum für den neuen Stadion Namen liegt schon eine Weile zurück, doch jetzt haben die Arbeiten begonnen. Von hinten nach vorn: In der Reihenfolge werden die Buchstaben "Rudolf-Harbig-Stadion" an der Fassade angebracht, weil beim "N" der Stecker für den Stromanschluss sitzt.

Seit Mittwochmorgen um 8 Uhr hebt und senkt sich eine Hebebühne vor dem Stadion und zwei Monteure installieren die weißen Kunststoff-Lettern. Aber zu Beginn nur deren Rückseiten, die bis zum Nachmittag mit den LED-Leuchten bestückt sein sollen. 

Foto: Juliane Richter
Foto: Juliane Richter
Foto: Juliane Richter
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Foto: Juliane Richter
Foto: Juliane Richter
Foto: Juliane Richter

Wird es dann langsam dunkel in Dresden, könnte der Schriftzug für eine Probe bereits Licht spenden. Die wetterfesten Acrylhauben der Buchstaben werden folgen und am Donnerstag sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Allerdings  fehlen noch die Leuchtelemente für die "Drewag" und den "Konsum": Die Namen bedürfen einer separaten Unterkonstruktion und die werde erst im Januar angebracht, wie es heißt. (SZ/jr)


Dynamo und seine Spielstätte: Güntzwiese, Ilgen-Kampfbahn und Rudolf-Harbig-Stadion – nicht nur die Namen wechselten. Eine Chronik:

1900: Erste organisierte Fußballspiele auf den Güntzwiesen, dem Platz, auf dem heute das Stadion steht. Der Dresdner SC 1898 trägt hier regelmäßig Partien aus.

1910: Der Verein Dresdensia gründet an dieser Stelle seine Fußballabteilung.

1937: Nach dem 1. Weltkrieg wird das Provisorium ausgebaut und erhält 1937 den Namen des Stifters: Hermann-Ilgen-Kampfbahn.

1951: Nach der Beseitigung der Kriegsschäden wird am 23. September das Rudolf-Harbig-Stadion feierlich eröffnet. Namensgeber ist der Mittelstreckenläufer Rudolf Harbig, der 1939 mehrere Weltrekorde aufgestellt hatte. Die SG Deutsche Volkspolizei, Vorgängerverein von Dynamo, unterliegt im ersten Spiel Lok Stendal mit 1:3. 14.000 Zuschauer wollen das sehen.

1957: Der Dresdner SC, der inzwischen SC Einheit Dresden heißt, und die vier Jahre zuvor gegründete Sportvereinigung Dynamo tauschen die Stadien: Einheit zieht ins Heinz-Steyer-Stadion ins Ostragehege, Dynamo ins Harbig-Stadion. Das erste Duell an der neuen Spielstätte gegen Aufbau Meißen endet 1:1, Dynamo tritt 1957 in der Bezirksliga an. Dies ist auch die offizielle Begründung für den Umzug: Einheit als Sportclub, der in der Oberliga spielt, soll ins größere der beiden Stadien wechseln.

1970: Die Verantwortlichen in der DDR löschen Rudolf Harbig aus dem Stadionnamen, ersetzen ihn durch den Vorsatz Dynamo. Der Grund ist, dass Harbig seine Erfolge in der NS-Zeit errang. 1990 wird die Änderung rückgängig gemacht.

2010: Ein Jahr nach Fertigstellung des Neubaus kauft das Energievertriebsunternehmen Glücksgas die Namensrechte.

2014: Nach Ablauf des Vertrages heißt Dynamos Heimstätte zwei Jahre lediglich Stadion Dresden, dann erwirbt die DDV-Mediengruppe die Namensrechte. 

2018: Im Spätsommer stimmen die Fans dafür, dass das Stadion an der Lennéstraße künftig wieder Rudolf-Harbig-Stadion heißt. Das ermöglichen die Namensrechteinhaber Drewag und Konsum, die auf eine große Präsentation zugunsten des Fanvotums verzichten. (SZ/dk)

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