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Der lange Weg bis zum Ausbau der B 169

Die Entscheidung zum Ausbau der B 169 bei Riesa soll bis zur Jahresmitte fallen. Wie steht es um den Abschnitt zwischen Ostrau und den Döbelner Autobahnauffahrten?

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Die B 169 im Bereich zwischen den Autobahnanschlussstellen in Döbeln Nord in Richtung Riesa ist immer noch zweispurig, ein Überholen kaum möglich. Ein Ausbau ist geplant
Die B 169 im Bereich zwischen den Autobahnanschlussstellen in Döbeln Nord in Richtung Riesa ist immer noch zweispurig, ein Überholen kaum möglich. Ein Ausbau ist geplant © Dietmar Thomas

Ostrau/Riesa. Zurzeit ist es in der Region ruhig geworden um den Ausbau der Bundesstraße 169 zwischen Salbitz und den Autobahnanschlüssen in Döbeln Nord. Anders sieht es im Bereich Riesa aus. In Seerhausen endet jetzt die Trasse. Der weitere Ausbau könnte nun einen entscheidenden Schritt vorankommen.

Demnach will das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv), als zuständige Behörde, das sogenannte Planfeststellungsverfahren für das Projekt bis Mitte 2022 per Planfeststellungsbeschluss abschließen.

Bereits Ende vorigen Jahres hatte die Landesdirektion die erste Jahreshälfte 2022 als Zielmarke angegeben.

Ein kleiner Lichtblick

Der Beschluss würde zumindest rechtlich gesehen zunächst grünes Licht für die Planungen der Straße bedeuten. Diese hatte im Laufe der Jahre immer wieder in Details verändert werden müssen, unter anderem, um Einwänden von Kritikern zu begegnen.

Kommt die Genehmigung für die Straße in wenigen Wochen, bedeutet das allerdings nicht, dass sofort losgebaut werden kann. Das hatte das Lasuv erläutert, das die Planung verantwortet.

Laut dem Amt muss das B-169-Projekt nach der Genehmigung in den Straßenbauplan des Bundes eingeordnet werden. Erst wenn das geschafft ist und das Bundesverkehrsministerium eine Baufreigabe erteilt, können Bauvorbereitungen wie eine Ausschreibung starten.

Offen ist, wie viel Zeit diese Schritte jeweils in Anspruch nehmen würden. Unklar ist zudem, welche Priorität dem Vorhaben eingeräumt wird, wenn die Bundesebene darüber befinden muss.

Fürsprecher weggefallen

Bedenken wurden zuletzt unter anderem durch Formulierungen aus dem Koalitionsvertrag genährt, der die Arbeitsgrundlage für die 2021 gebildete Ampel-Regierung aus SPD, FDP und Grünen im Bund bildet.

Dort heißt es zum Thema Infrastruktur unter anderem, dass bei Bundesfernstraßen (also Autobahnen und Bundesstraßen) ein stärkerer Fokus auf Erhalt und Sanierung gelegt werden solle. Auch solle mehr in die Schiene als in die Straße investiert werden. Hinzu kommt, dass 2021 mit dem ehemaligen Bundesminister Thomas de Maiziere ein Fürsprecher der Region in Berlin weggefallen ist.

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Genau 18,2 Kilometer neue Trasse fehlen der B 169 noch zwischen Seerhausen und den Autobahnzufahrten in Döbeln Nord. Während der Verlauf des dritten Bauabschnitts von Seerhausen nach Salbitz weitgehend feststeht, betrachtet der Freistaat beim vierten Bauabschnitt von Salbitz bis zur Autobahnauffahrt vier mögliche Trassen (DA berichtet). Die Planung liegt beim Lasuv.

Trasse für Ostrau steht noch nicht fest

„Im Rahmen der Vorplanung werden mögliche Trassierungen geprüft. Jede Baumaßnahme ist mit Eingriffen verbunden. Es werden in dieser Planungsphase die Auswirkungen und Einflüsse unterschiedlicher Verläufe anhand verschiedener Kriterien untersucht und bewertet“, sagte Rosalie Stephan, Pressesprecherin des Lasuv.

Ein Termin oder Zeitraum für den Abschluss des Genehmigungsverfahrens könne nicht belastbar benannt werden. Die Vorzugsvariante wird im Rahmen der Genehmigung festgelegt und bilde damit die Grundlage für die anschließenden Planungsphasen, so die Pressesprecherin.