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Bericht: Krah-Mitarbeiter bot sich in Sachsen als Agent an

Der mutmaßliche chinesische Spion Jian Guo soll laut ARD Kontakte zum sächsischen Verfassungsschutz gehabt haben.

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Dirk-Martin Christian, seit 2020 Präsident des Landesamtes für Verfassungsschutz in Sachsen. Foto: dpa
Dirk-Martin Christian, seit 2020 Präsident des Landesamtes für Verfassungsschutz in Sachsen. Foto: dpa © dpa

Der wegen Spionageverdachts in Dresden festgenommene Jian Guo soll Kontakte zum sächsischen Verfassungsschutz gesucht haben. Wie tagesschau.de berichtet, habe der frühere Mitarbeiter des EU-Abgeordneten Maximilian Krah (AfD) sich bereits 2007 deutschen Sicherheitsbehörden als Quelle angeboten haben. Der Bundesnachrichtendienst soll Guo an den sächsischen Verfassungsschutz verwiesen haben.

Beide Behörden sollen Zweifel an der Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit des Mannes gehabt und deshalb nicht mit ihm gearbeitet haben, schreibt tagesschau.de. Ob er zu diesem Zeitpunkt bereits für den chinesischen Geheimdienst gearbeitet habe, sei unklar. Es bestehe jedoch die Möglichkeit, dass der chinesische Dienst versucht haben könnte, ihn als Doppelagenten zu platzieren. Die Nachrichtendienste erteilen keine Auskünfte zu dem Fall, hieß es.

Guo war in der Nacht zu Dienstag in seiner Wohnung in Dresden festgenommen worden. Der Bundesgerichtshof hat einen Haftbefehl wegen Agententätigkeit für einen ausländischen Geheimdienst in einem besonders schweren Fall erlassen. Er soll wiederholt Informationen über Verhandlungen und Entscheidungen im Europäischen Parlament an seinen nachrichtendienstlichen Auftraggeber weitergegeben haben und für den Nachrichtendienst chinesische Oppositionelle in Deutschland ausgespäht haben.

Guo, der inzwischen die deutsche Staatsangehörigkeit hat, studierte an der TU Dresden und war später als Geschäftsmann tätig. Seit 2019 hat er für den AfD-Politiker Krah im Europa-Parlament gearbeitet. Gegen Krah laufen unabhängig von diesem Verfahren Vorermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Dresden. Darin wird der Verdacht geprüft, Krah habe Geld von russischen und chinesischen Stellen angenommen. (SZ/lot)