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Wo in Sachsen noch vor den Wahlen für Demokratie demonstriert wird

Deutschlandweit gehen in diesen Tagen erneut Menschen gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie auf die Straßen. Auch in mehreren Städten in Sachsen finden Kundgebungen statt - ein Überblick.

Von Annemarie Banek
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Seit Wochen wird in Deutschland gegen Rechtsextremismus demonstriert. Mit Festivals und Demos sollen Erstwähler zur Wahl mobilisiert und ein Zeichen für Demokratie gesetzt werden.
Seit Wochen wird in Deutschland gegen Rechtsextremismus demonstriert. Mit Festivals und Demos sollen Erstwähler zur Wahl mobilisiert und ein Zeichen für Demokratie gesetzt werden. © Matthias Rietschel

Sachsen. "Rechtsextremismus stoppen - Demokratie verteidigen": Unter diesem Motto setzen in diesen Tagen zahlreiche Organisationen in Deutschland ein Zeichen für eine offene Gesellschaft. Für Samstag, den Tag vor der Europawahl, ruft ein Bündnis zu einem Aktionstag in ganz Deutschland auf. Es sind Großdemonstrationen unter anderem in Berlin, Frankfurt, München, Stuttgart, Leipzig und Dresden angekündigt.

Auch in kleineren Städten wollen Menschen ein Zeichen setzen: So sollen neben den Kundgebungen auch Feste der Demokratie gefeiert werden - mit dem Ziel, möglichst viele Menschen zum Wählen zu motivieren. In Sachsen finden parallel zur Europawahl am 9. Juni auch Kommunalwahlen statt.

Großdemo in Dresden am Theaterplatz

Auf dem Theaterplatz in Dresden werden am 8. Juni ab 15 Uhr tausende Menschen erwartet, um zu protestieren. Zu der Demonstration hat das Aktionsbündnis "Wir sind die Brandmauer" aufgerufen. Zahlreiche Verbände haben sich angeschlossen. Auch Live-Musik haben die Veranstalter angekündigt. So sollen die Musiker Sebastian Krumbiegel, Shelter Boy und das Dresdener Rap-Trio 01099 auf der Demo auftreten. Außerdem findet in der Frauenkirche ab 19.30 Uhr ein Europakonzert unter dem Motto "Verleih uns Frieden" statt.

Großdemo in Leipzig auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz

In Leipzig ruft das Bündnis "Hand in Hand in Leipzig" am Samstag zur Demonstration auf. Die Kundgebung findet um 15 Uhr auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz statt. Neben musikalischen Acts sind auch prominente Redner eingeladen. So soll die Schauspielerin Sandra Hüller, bekannt aus dem Film "The Zone of Interest", sprechen. Hüller war bei den diesjährigen Oscars für die Hauptrolle im Film "Anatomie eines Falls" nominiert.

Demo in Chemnitz am Roten Turm

In Chemnitz wird bereits am Freitag demonstriert. Zu der Veranstaltung hatten das Bündnis "Chemnitz Nazifrei" sowie weitere Verbände aufgerufen. Die Demo startete um 16 Uhr auf dem Johannisplatz mit einer Kundgebung sowie einigen Reden und führte anschließend durch die Stadt. Ab 18 Uhr sollte ein Picknick im Konkordiapark samt Kinderprogramm stattfinden.

Fest der Demokratie in Waldheim

Keine Demonstration, dafür aber ein Fest der Demokratie findet am Samstag in Waldheim statt. Auf dem Obermarkt präsentieren sich ab 14 Uhr Vereine wie Omas gegen Rechts, der Kinderschutzbund und regionale Bündnisse und Institutionen. Für die Besucher gibt es Workshops, Mitmachangebote und Diskussionen zum Thema Demokratie und Bürgerbeteiligung. "Mit dieser Vielfalt wollen wir zeigen, dass es viele demokratische Kräfte gibt, die sich vernetzen und zusammenfinden", sagte Organisatorin Josephine Döring.

Fest der Demokratie in Plauen

Am Samstag wollen zahlreiche Menschen auch auf dem Albertplatz in Plauen ab 13 Uhr ein Fest der Demokratie feiern. Der Verein "Colorido" organisiert das Festival, das unter dem Motto "Don't be silent - feiern wir zusammen die Demokratie" steht. Neben Reden, Traktor-Hüpfburg und Mitmachaktionen stellen sich auch Vereine und Projekte vor. Bis 20 Uhr findet zudem ein Bühnenprogramm mit Musikern wie Paula Linke statt.

Festivals und Demos sollen für Demokratie begeistern

Ziel der Proteste und Feste in ganz Deutschland ist es, noch vor den Wahlen ein Zeichen gegen Rassismus und rechte Extremisten zu setzen. Bereits am 23. Mai startete die erste Kundgebung der Aktionsreihe in Rosenheim zum 75. Jahrestag des Grundgesetzes. Seit Ende Mai und noch bis zur Europawahl folgen weitere Demos und Veranstaltungen an mehr als 150 Orten im ganzen Land.

Hinter den Aktionen steht ein zivilgesellschaftliches Bündnis, zu dem etwa Campact, Fridays for Future, Greenpeace, WWF Deutschland und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gehören. Die Veranstalter wollen insbesondere Erstwähler für Demokratie begeistern. "Mit einer Protestbewegung aus der Mitte der Gesellschaft wollen wir verhindern, dass die AfD bei den Europawahlen ein Rekordergebnis erzielt", sagte Christoph Bautz, Geschäftsführer der Kampagnen-Organisation Campact.