Sachsen
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Einkommen in Sachsen weit unter Bundesdurchschnitt

Die Sachsen haben pro Kopf deutlich weniger Geld zur Verfügung als im deutschen Durchschnitt. Das zeigt sich vor allem bei den Löhnen, etwa für Elektriker und Pflegekräfte.

Von Ulrich Wolf
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Beim Pro-Kopf-Einkommen liegt Sachsen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.
Beim Pro-Kopf-Einkommen liegt Sachsen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. © dpa-tmn

Kamenz/Dresden. Das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen in Sachsen hat 2021 um gut 2.300 Euro unter dem Bundesdurchschnitt gelegen. Das Statistische Landesamt in Kamenz teilte am Dienstag mit, zwar sei das Durchschnittseinkommen der Menschen in Sachsen im Vergleich zu 2020 um 1,8 Prozent auf 22.120 Euro gestiegen, bundesweit habe es jedoch ein Plus von 2,1 Prozent auf 24.415 Euro gegeben.

Insgesamt verfügten die Haushalte in Sachsen 2021 über Einkommen in Höhe von rund 89,6 Milliarden Euro. Der Großteil davon - etwa 82 Prozent - stammt aus Löhnen und Gehältern. In den westdeutschen Bundesländern machte dieser Teil nur 77 Prozent aus. Die Ursache dafür sehen die Kamenzer Statistiker in den deutlich höheren Vermögenseinkommen im Westen der Republik.

Das spiegelt sich auch in den Zahlen des Gehaltschecks 2023, den Kununu, die nach eigenen Angaben größte Arbeitgeberbewertungs-Plattform in Europa, veröffentlicht hat. Demnach liegt Sachsen mit einem Durchschnittsgehalt von 39.925 Euro brutto auf Rang 14 der Bundesländer. Das sind gut 8.600 Euro unter dem Bundesdurchschnitt. Am meisten wird in Hessen gezahlt: Dort liegt der Bruttoverdienst sogar um fast 13.400 Euro höher.

Sachsens Arbeitgeber wirken knauserig

Fast schon knauserig wirken Sachsens Arbeitgeber bei der Entlohnung teils sehr gefragter Fachkräfte. Nirgends in Deutschland verdienen etwa Elektriker Kununu zufolge so wenig brutto wie in Sachsen: 33.057 Euro. In Baden-Württemberg verdienen Menschen mit dieser Ausbildung fast 8.700 Euro mehr im Jahr.

Bei den Krankenpflegekräften sieht es ähnlich aus: Sachsen liegt mit einem Bruttodurchschnittslohn von gut 32.700 Euro um etwa 6.500 Euro unter dem Verdienst, der in Baden-Württemberg gezahlt wird. Weit unten in den Bruttogehältern steht Sachsen zudem bei den kaufmännischen Angestellten, bei Verkäufern und Verkäuferinnen im Einzelhandel, bei Softwareentwicklern und sogar bei Ingenieuren. Dort liegt die Differenz zwischen Sachsen und Baden-Württemberg sogar bei 14.200 Euro.

Viel Zufriedenheit mit dem Verdienst in München

Wer in einer Großstadt lebt, der ist am zufriedensten mit seinem Gehalt in München. Dort zeigen sich 64,1 Prozent der Befragten mit dem Durchschnittsbrutto von gut 57.200 Euro zufrieden. In Leipzig wird zwar das mit 41.600 Euro im Schnitt niedrigste Gehalt gezeigt, immerhin sind damit aber 58,4 Prozent zufrieden. Dresden kommt bei 42.300 Euro auf eine Zufriedenheitsquote von 60,4 Prozent. Am unzufriedensten mit ihrem Lohn sind die Duisburger: 45.900 Euro brutto im Jahr sind lediglich für 52,5 Prozent der Befragten dort ausreichend.

Der Gehaltscheck basiert nach Angaben von Kununu auf einer Auswertung von mehr als 566.000 Gehaltsangaben, darunter über 500.000 aus dem Jahr 2022. (mit dpa)