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Navi schickt Lkw-Fahrer in den erzgebirgischen Wald

Mit einem unerschütterlichen Glauben an sein Navi hat ein Lkw-Fahrer im Erzgebirge seinen Truck in den Wald gesteuert. Am Ende musste ein Bergedienst anrücken.

Von Mirko Jakubowsky
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Nichts geht mehr: Der Lkw auf Abwegen in der erzgebirgischen Wildnis.
Nichts geht mehr: Der Lkw auf Abwegen in der erzgebirgischen Wildnis. © Harry Härtel

Chemnitz. Ein Lkw-Fahrer hat sich im Erzgebirge in eine missliche Lage gebracht. Weil er der Navigationssoftware seines Handys offenbar blind vertraute, steuerte der Mann sein Gefährt nahe der Schmalzgrubener Straße zwischen Jöhstadt und Steinbach auf einen Waldweg.

Die Versuche, wieder aus der Wildnis herauszukommen, misslangen, der Laster fuhr sich auf teils matschigem Grund hoffnungslos fest. Ganz ungefährlich war das nicht: Da der Waldweg an der Stelle durch einen Bach begrenzt wird, bestand akute Absturzgefahr, wie ein Fotoreporter Sächsische.de gegenüber schilderte.

Wie die Chemnitzer Freie Presse berichtete, hatte ein ehemaliger Forstarbeiter das Gefährt am Dienstag im Wald entdeckt und einen Förster informiert. Man habe sich dem Bericht zufolge dann um Hilfe gekümmert.

Der ukrainische Lkw-Fahrer, der für einen niederländischen Logistikkonzern unterwegs war, musste sich allerdings gedulden: Erst nachdem er eine Nacht in seinem festgefahrenen Truck verbracht hatte, eilte schließlich Hilfe heran. Spezialisten des Bergedienstes Mokros aus Chemnitz mühten sich am Mittwoch stundenlang, bis sie den fehlgeleiteten Truck am Abend schließlich aus seiner misslichen Lage befreit hatten - wohl ohne größere Schäden am Laster.

Navi-Irrwege sind keine Seltenheit in Sachsen

Dass Kraftfahrer durch ihre Navigationsgeräte oder Kartendienste auf Irrwege geleitet werden, ist in Sachsen keine Seltenheit. So schickte etwa Google Maps zuletzt Touristen, die zur Bastei in der Sächsischen Schweiz wollten, in die Wildnis des Kirnitzschtals.

Im Mai vergangenen Jahres sorgte ein Reisebus in Meißen für Schlagzeilen. Ein niederländischer Busfahrer war auf dem Weg zum Dom seinem Navi gefolgt – und landete direkt in einer engen Sackgasse. Im nahegelegenen Radebeul führt indes die Google-Navigation große Fahrzeuge auf kleine Abwege.

Blindes Vertrauen in die Technik hatte Ende 2022 auch ein Lkw-Fahrer in Wildenfels im Landkreis Zwickau. Er nahm die Anweisungen seines Navis ebenfalls etwas zu ernst. Die Fahrt des 40 Tonnen schweren Sattelzug endete damals im Drive-In-Bereich eines McDonald's-Schnellrestaurants – allerdings aus der falschen Richtung und mit einigen Beschädigungen.