Seit dem 1. Januar ist die Kantine im Berufsschulzentrum "Friedrich Siemens" Pirna geschlossen. Der bisherige Kantinenbetreiber, das Unternehmen Saxonia-Catering Ost, stellte den Betrieb ein.

Bereits im Dezember schrieb das Landratsamt als Schulträger die Kantinenbetreibung neu aus. "Bisher haben sich drei Anbieter gemeldet, die interessiert sind, eine Mittagsversorgung im Berufsschulzentrum 'Friedrich Siemens' in Pirna zu übernehmen. Noch bis zum 19. Januar können sich Interessenten einer Ausgabeküche gern noch melden", sagt Karin Kerber, Sprecherin des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Es sei vorgesehen, dass zu Beginn des 2. Schulhalbjahres den Schülern wieder eine warme Mahlzeit in der Kantine angeboten werden könne.

Derzeit Snacks aus dem Automaten

Der vorherige Betreiber nannte für seinen Rückzug wirtschaftliche Gründe, so die Sprecherin. Trotz Anpassung des Speisenangebots entsprechend den Wünschen der Schüler als vorrangige Nutzer sei es dem Betreiber nicht mehr möglich gewesen, effizient und ohne Defizit am Standort zu arbeiten, führt die Sprecherin aus. "Als Grund nannte der Caterer die gestiegenen Kosten beispielsweise durch höhere CO₂-Steuer, Mautgebühr, steigende Energie- und Gaspreise und Mindestlohnerhöhung", heißt es weiter vom Landratsamt. Das Unternehmen mit Firmensitz in Hoyerswerda wollte sich zu der Entwicklung nicht selbst äußern.

Aktuell wird die Essensversorgung für die Schüler des BSZ über Automaten gewährleistet, die bisher vorrangig für das Frühstücksangebot genutzt wurden.

Besser als derzeit im BSZ läuft die Essensverpflegung in der Agentur für Arbeit in Pirna. Die Kantine wurde zu Jahresbeginn wiedereröffnet. Sie stand mindestens zwei Jahre leer. Der neue Betreiber ist Martin März aus Dresden. "Unser Angebot wird gut angenommen", freut sich der Unternehmer. Täglich verkaufe er 60 bis 80 Mittagessen. Nicht nur Angestellte der Agentur für Arbeit essen hier Schnitzel mit Pommes frites oder Wurstgulasch mit Käse obendrauf. "Wir haben auch zahlreiche Kunden von den umliegenden Behörden, zum Beispiel von den Stadtwerken Pirna und dem Finanzamt", sagt März.

Martin März, seine Frau Stefanie Rost sowie eine Küchenhilfe arbeiten seit dem 3. Januar in der Kantine an der Seminarstraße. Sie bietet Platz für rund 80 Personen, im Sommer wird die Terrasse mit zusätzlichen Plätzen geöffnet.