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Strukturwandel in der Lausitz: Umbruch mit Rost und Brachen

Denkmalexperten haben sich in der Lausitz umgeschaut, um zu prüfen, ob ausgediente Industrieanlagen beim Strukturwandel helfen können.

Von Irmela Hennig
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Der Neufertbau in Weißwasser – ein architektonischer Schatz.
Der Neufertbau in Weißwasser – ein architektonischer Schatz. © Jürgen Lösel

Normentempel steht über dem Eingang mit den rostigen Stahltüren. Der Schriftzug ist Überbleibsel einer Kunstaktion. Und ein Hinweis auf das Grundkonzept, das dem einstigen Lagerhaus der Aktiengesellschaft Vereinigte Lausitzer Glaswerke Weißwasser zugrunde gelegen hat: Bauhaus-Schüler Erich Neufert (1900 bis 1986) schuf hier eine Arbeitswelt mit genormten Raumhöhen, in denen genormte Regale, genormte Glasprodukte aufnahmen. Für das Befüllen und Leeren war der genormte Mensch zuständig. „Das Maß-Männchen“, sagt Torsten Pötzsch ganz ohne Ironie. Der 51-Jährige mit der Lockenmähne ist der Oberbürgermeister der ostsächsischen Kleinstadt. Dort wusste man lange nicht, welch architektonischer Schatz mit dem Lagerhaus der Bauhaus-Ära hier vergammelte. Erst eine Begehung mit Fachleuten vor einigen Jahren rückte den sogenannten Neufertbau aus Backsteinen ins Blickfeld.

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