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Mehr Asylsuchende als 2022 kommen in diesem Jahr nach Sachsen

Bis Ende September sind schon fast so viele Flüchtlinge im Freistaat angekommen wie im gesamten Vorjahr. Allerdings bleiben lange nicht alle hier.

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Flüchtlinge werden von einer Erstaufnahmeeinrichtung aus mit Bussen in eine andere gebracht.
Flüchtlinge werden von einer Erstaufnahmeeinrichtung aus mit Bussen in eine andere gebracht. © Boris Roessler/dpa (Symbolbild)

Dresden. In den ersten neun Monaten dieses Jahres sind in Sachsen fast genauso viele Flüchtlinge angekommen wie im Gesamtjahr 2022. Das geht aus Antworten des Innenministeriums auf eine Kleine Anfragen der Linken-Landtagsabgeordneten Juliane Nagel hervor.

Demnach wurden in den ersten drei Quartalen 18.255 Neuzugänge in den sächsischen Aufnahmeeinrichtungen registriert. 2022 kamen 18.474 Asylsuchende in Sachsen an.

Nur ein Teil der neu angekommenen Menschen blieb auch im Freistaat: Voriges Jahr waren es knapp 12.000 Geflüchtete, in diesem Jahr sind es bisher knapp 11.000.

Nagel nahm die Zahlen am Freitag zum Anlass, zu einer besonnenen Diskussion über das Thema Migration aufzurufen. "Nach drei Quartalen ist der Endstand des Vorjahres fast erreicht und eine Steigerung absehbar. Von einer Explosion der Zugangszahlen kann indes keine Rede sein", erklärte die Linken-Politikerin.

Nötig sei, den Kommunen bei der Unterbringung der Menschen mehr zu helfen und den Geflüchteten so früh wie möglich Wege in die Gesellschaft zu eröffnen, vor allem über Arbeit.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat zuletzt wiederholt eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen gefordert und sich für eine Obergrenze ausgesprochen. Allein in diesem Jahr würden rund 350.000 Menschen nach Deutschland kommen. Das sei "eindeutig zu viel". (dpa)